Glocken, Motorräder, Benzingeruch , alles trifft sich in der Boy.

Glocken, heiße Musik, Luft die brennt, religiöse Worte, harte Kerle und Gott, wie passt das zusammen?
Die Antwort ist doch ganz einfach und klar:

Gestern war es wieder laut in der Boy. Aus allen Ecken kamen Motorräder und fuhren zur Paul-Gerhardt-Kirche. Bereits zum 31ten Mal, so sagte man mir, findet hier der Motorradgottesdienst statt.
Große und kleine, neue und alte Maschinen konnte man bestaunen. Doch nicht nur die Maschinen, nein auch ihre Fahrer sorgten für Aufsehen. Da gab es die sogenannten "Harten Jungs" in ihren typischen Klamotten, die an die große Freiheit erinnerten.

Rund um die Kirche wurden Eßstände aufgebaut und es gab auch was zu trinken.

Das Wetter hatte sich für Sonne entschieden und so erfüllte Musik, Motorengeräusche sowie gute Stimmung die Luft. Mich interessierte an diesem Tag mal, wie die Biker so den Gottesdienst aufnehmen. Eine Reihe von ihnen war mit Andacht dabei, sangen so gut es ging die von der Band vorgegebenen Lieder und man spürte, sie waren bei der Sache. Der Großteil jedoch interessierte sich wohl nur daran, dass das Startzeichen erklärt wurde, damit die große Stadtrundfahrt beginnen konnte.
So wurde während des Gottesdienstes viel geraucht, getrunken, gequatscht und tausend andere Dinge veranstaltet und einfach abgewartet, dass die Zeit vorbeigeht. Dies hat mich doch ein wenig enttäuscht.
Die Band, die den Gottesdienst begleitete, merkte wohl auch manchmal, dass die Menschen nicht so mitsangen, wie man es sich wünschte. Aber sie wären keine gute Band, wenn sie dann nicht kurz unterbrachen, den Text den Leuten etwas näher brachten und dann schließlich das Lied noch einmal anstimmten.
Ja und wirklich, dann klappte es schon viel besser.

Ich hatte aber das Gefühl, und es war wohl auch so, dass in diesem Jahr nicht so viele angereist waren, wie es in früheren Zeiten war. Es gab noch einige Stellen, die leer waren, aber das schmälerte die Stimmung nicht.
Dies wurde mir auch von mehreren Motorradfahrern bestätigt, die diesen Umstand auch etwas traurig fanden, sich dadurch aber nicht ihr Freude nehmen ließen.

Die evangelische Kirche hatte alles gut im Griff und es gelang ihr, diese Veranstaltung wieder zu einem Höhepunkt zu bringen.

Es ist ihr wieder gelungen, Biker daran zu erinnern, dass es jemanden gibt, der auf sie aufpasst. Dies ist den Fahrern auch sehr bewußt und sie baten Gott, ihnen bei ihren Fahrten beizustehen und sie vor Unfällen und Gefahren zu bewahren.

Nach dem Gottesdienst zählte der Veranstalter von 10 runter auf Start. Ein jeder Fahrer startete sein Fahrzeug gleichzeitig. Ein ungeheuriger Lärm erfüllte die Gegend, Bezingeruch drang in die Lungen der Besucher und dann ging es zunächst langsam und in Dreiergruppen los. Die Boyer Bürger standen an denStraßen und sahen sich die Kolonne an. Dieser Anblick gehört einfach zur Boy. Es ist schon eine Tradition geworden, ein Kult, der weitergehen soll und muss.

Ich wünsche den Bikern allzeit gute Fahrt, immer tolles Wetter und immer vernünftige Partner im Verkehr, dass sie ihr Ziel immer gesund erreichen.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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