Nikolaus komm in unser Haus

Das goldene Buch hat der Nikolaus meistens dabei. Die Engel haben darin die guten und die bösen Taten der Kinder notiert. | Foto: Kappi
  • Das goldene Buch hat der Nikolaus meistens dabei. Die Engel haben darin die guten und die bösen Taten der Kinder notiert.
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„Ho Ho Ho“, begrüßt Hans-Joachim Rduch den Stadtspiegel. Das Nikolausfest ist zwar erst nächste Woche Donnerstag, aber er hat sich für uns schon einmal umgezogen.

„Knecht Ruprecht habe ich nicht dabei, aber eine Rute“, verrät uns der Nikolaus. „Die Englein haben mir in mein goldenes Buch alle guten und schlechten Taten der Kinder geschrieben, da weiß ich, was zu tun ist.“
Aber, liebe Kleinen, keine Angst, auch wenn der Nikolaus einen langen weißen Bart und eine tiefe, ernste Stimme hat: Der tut nichts. Ganz im Gegenteil. Meistens hat er - natürlich nur für die lieben Kinder - ein kleines Präsent im Gepäck.
In der Boy ist er am 6. Dezember auch unterwegs. „Da lasse ich mein goldenes Buch aber zu Hause“, sagt er mit Blick auf die vielen Kinder, die er da begrüßen wird. „Wer mir die Hand schüttelt, bekommt einen Stutenkerl“, verspricht der 56-Jährige.
Schon im letzten Jahr war er in der Boy aktiv. Damals aber nicht in der roten Verkleidung, sondern als Bischof Nikolaus mit Gewand und Mitra. „Nikolaus war ein Heiliger, der um 280 als Bischof in Kleinasien lebte und Kinder und Hilfsbedürftigen große Hilfe zu Teil werden ließ“, klärt der Boyer auf. „Aber die meisten Menschen kennen eher den roten Nikolaus, eine Mitra und ein Bischofsgewand sind für mich kaum zu bekommen. Das rote Kostüm zieht sich gerne auch der Weihnachtsmann an.“ Als dieser war Rduch aber noch nicht unterwegs, „denn ich bin mir nicht sicher, ob ich durch den Kamin passen werde“, lacht er.
Rduch spielt seit seinem 26. Lebensjahr den Nikolaus. „Meine Schwester hat mich damals gebeten, für die Feier ihres Karnevalsvereins den heiligen Mann zu spielen.“ Vor 30 Jahren war er mit einem roten, langen Mantel unterwegs, der nur noch die Schuhspitzen hervorluken ließ. „Ich habe meine Stimme tiefer gelegt und war mir sicher, dass mich kein Kind erkennen wird.“ Als er später in Alltagskleidung wieder im Saal auftauchte, bedankte sich ein kleiner Junge bei ihm für ein Stofftier. „Als ich ihn verwundert anschaute, meinte der Kleine nur, er habe mich an meinen Schuhen erkannt - obwohl davon kaum fünf Zentimeter zu sehen waren.“ Seither zieht Rduch sich nach jedem Nikolaus-Auftritt komplett um. Der Boyer liebt ganz besonders die Nikolaus-Feiern im kleinen, privaten Rahmen. „Das leuchten der Kinderaugen ist faszinierend“, sagt er.
Für die Kinder, die sich wünschen, dass Nikolaus über mehr gute als schlechte Taten berichtet, hat Nikolaus einen Tipp: „Immer schön das Zimmer aufräumen und nicht so häufig mit der Schwester oder dem Bruder streiten.“

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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