Maler will Meer: Boris Noruschat

Unvergesslich: Boris Noruschat und Sohn Lukas durften die echte AIDAblue als stählerne Leinwand benutzen. Foto: Michael Wessels/Meyer-Werft | Foto: Foto: Michael Wesserls/ Meyer-Werft
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  • Unvergesslich: Boris Noruschat und Sohn Lukas durften die echte AIDAblue als stählerne Leinwand benutzen. Foto: Michael Wessels/Meyer-Werft
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Seine Sehnsucht nach der See stillt Boris Noruschat auf denkbar ungewöhnliche Weise: Er malt ausschließlich Kreuzfahrtschiffe. Er durfte sogar schon ein echtes Traumschiff als Leinwand benutzen: die AIDAblue. Mit dem in Castrop-Rauxel lebenden Künstler hat der Stadtanzeiger sich über Berufung und Berufsziele unterhalten.

Stadtanzeiger: Herr Noruschat, wie gefällt Ihnen Herbert Grönemeyers neues Album „Schiffsverkehr“?
Boris Naruschat: „Natürlich ganz hervorragend. Ich bin Grönemeyer-Fan und liebe Kreufahrtschiffe.“

Was bedeutet Ihnen die Malerei: mehr Hobby oder Beruf?
Gute Frage. Ich bin dabei, mir als freischaffender Künstler mit dem Spezialgebiet Kreuzfahrtschiffe eine Existenz aufzubauen. Ich bin gelernter Kaufmann, aber die Malerei hat mich immer schon fasziniert. Mal sehen, vielleicht hänge ich mir mit meinen 45 Jahren noch ein dreijähriges Kunststudium ans Bein. Die Aufnahmekriterien einer Kunstakademie in Bochum, bei der ich mich erkundigt habe, würde ich erfüllen.“

Was sagt denn Ihre Familie zu solchen Ambitionen?
„Meine Frau Karola und meine drei Kinder, die allmählich erwachsen werden, waren anfangs tatsächlich skeptisch, doch sie sehen, wie viel mir die Malerei bedeutet und unterstützen mich. Mein Sohn Lukas war sogar dabei, als ich - nachdem ich mich bei einem Wettbwerb darum beworben und gewonnen hatte - die AIDAblue mit dem großen Kussmund bemalen durfte. Eine sehr schöne Erfahrung, mal Stahl statt Leinwand zu nehmen.“

Warum ist das Meer, sind Kreuzfahrtschiffe für Sie so ungeheuer spannend?
„Schon als Kind hat mich das gepackt. Ich bin in Berlin geboren und habe dort gelebt. Meine Eltern und ich haben viel in Schweden Urlaub gemacht. Schon damals habe ich Schiffe, vor allem die großen Kreuzfahrtschiffe, bewundert.“

Sind Sie denn richtig seetauglich und werden nicht seekrank?
„Ich kenne keine Seekrankheit (lacht), aber tatsächlich bin ich selbst noch gar nicht weit mit Kreuzfahrtschiffen gereist. Die längste Tour war von Hamburg nach Kiel. (lacht) Aber da ist diese wirklich tiefe Sehnsucht in mir. Eines Tages möchte ich eine richtig tolle Kreuzfahrt erleben.“

Bitte beschreiben Sie einen typischen Arbeitstag.
„Ich bin vor rund vier Jahren nach Castrop-Rauxel gezogen. Zum Glück wohnen wir direkt am Kanal. Wenn ich nun täglich an meiner Leinwand stehe, sehe ich direkt auf die Binnenschifffahrt. Das ist schön und inspirierend, auch wenn es nicht das Meer ist und auch wenn es keine Kreuzfahrtschiffe sind. Ich verwende Acrylfarben, weil die mir besser von der Hand gehen und schneller trocknen als Ölfarben.“

Gab es Ausstellungen oder wird es sie geben?
„Ich hatte eine Ausstellung in einem Reisebüro, und für diese Möglichkeit war ich sehr dankbar. Auch über die Resonanz habe ich mich gefreut. Gerne würde ich wieder ausstellen. Ich möchte beim Schiffshebewerk anfragen, weil mir das als Ort sehr passend erscheint. Leider kann ich Ihnen noch keine konkreten Termine nennen. Ich war einige Monate krank und kann meine Pläne erst jetzt wieder in Angriff nehmen. Sehr gut ist für mich das Internet als Forum. Meine Seite wird oft besucht, und ich führe das auch darauf zurück, dass ich als einziger in Deutschland Kreuzfahrtschiffe male.“

Zur Person:
- Boris Noruschat (45) ist verheiratet mit Karola, hat drei Kinder im Alter von 13 bis 20: Nadine, Annika und Lukas. Die Familie lebt in Castrop-Rauxel.
- Seine Bilder sind unter www.kreuzfahrtunikate.de im Internet zu sehen.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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