WLT beginnt Proben für "Beatles. Das Weiße Album"

Regisseur Reinhardt Friese (hinten) und das "Beatles" Ensemble.     Foto: Beushausen
  • Regisseur Reinhardt Friese (hinten) und das "Beatles" Ensemble. Foto: Beushausen
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Den Geist des Jahres 1968 greifbar machen. Darum geht es Regisseur Reinhardt Friese bei seiner Inszenierung „Beatles. Das Weiße Album“, die am Freitag (15. Juli) auf dem Castroper Altstadtmarkt Premiere feiern wird. In dieser Woche begannen die Proben.
„Es soll kein Beatles Revival werden und auch kein Musical im klassischen Sinne, sondern ein Liederabend, der etwas über die Zeit erzählt, in der das Album entstand“, erläutert Reinhardt Friese.
Gemeint ist das geschichtsträchtige Jahr 1968. Gesellschaftliche Umbrüche fanden statt. Ein konservatives Bürgertum traf auf die revolutionären Ideen einer neuen Generation. Exzessive Gewalt stand Ideen von Gemeinschaft, freier Liebe und Spiritualität gegenüber.
„Dieses Nebeneinander von idealistischer Weltanschauung und grenzenloser Gewalt als charakterisierendes Element der Zeit, finde ich besonders spannend“, bemerkt der Regisseur.
Die Geschichte, die er erzählen will, konzentriert sich auf die Figur des Charles Manson. Der damalige Anführer einer Hippie-Kommune habe das „Weiße Album“ der Beatles als persönliches Erweckungserlebnis wahrgenommen und seine Weltherrschaftsvisionen darin widergespiegelt gesehen, so Friese. Schließlich wurde er zum Massenmörder. Und zu einer Figur, die prägende Einflüsse der Zeit in sich vereinte.
Die Inszenierung, die Friese ausdrücklich als „Projekt“ und nicht als „Stück“ verstanden wissen will, ist als Collage aus Originalzitaten und Beatles Liedern angelegt.
Und sie soll natürlich unterhalten. „Das Ganze ist ein Marktplatzstück und die Leute kommen um Musik zu hören. Ich möchte niemandem den Abend versauen“, schmunzelt der Regisseur.
Die Musik kommt wie gewohnt von Tankred Schleinschock und dem Lippe-Saiten Orchester und soll möglichst originalgetreu klingen. „Der Reiz liegt für mich darin, die Art und Weise, wie sie es damals gespielt haben, nachzuspielen“, betont Schleinschock. Eine Besonderheit des Albums sei auch, dass dieses in einer Zeit entstand, in der die Band bereits zerstritten war. „Das war Ehekrieg pur“, lacht Schleinschock. Die Brüche seien auf der Platte deutlich zu hören, auch weil die Stücke einzeln und nicht als Band eingespielt wurden. Zudem sei die Platte, die eine Vielzahl verschiedener musikalischer Stile in sich vereinige, nie live gespielt worden, so der musikalische Leiter des WLT.
Das Bühnenbild von Annette Mahlendorf setzt auf die Farbe weiß und das Material Papier. Dazu gibt es große Puppenköpfe, die von den fünf Schauspielern als Masken getragen werden sollen und von dem Künstler Radovan Matijek entworfen wurden.
An drei Abenden (15. bis 17. Juli) wird die Inszenierung im Rahmen des „Bühne raus...“ Festivals auf dem Altstadtmarkt zu erleben sein. Karten für alle Termine gibt es bei Frau Behlau unter der Tel.O2305/978020.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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