„Allianz für den freien Sonntag“: Einzelgewerkschaften sind mit im Boot

„Es geht uns nicht darum, den Geschäftsleuten ihr Geschäft kaputt zu machen und auch nicht darum, den Menschen den Spaß am Shoppen zu vermiesen“, erklärt DGB-Ortsverbandsvorsitzender Udo Behrenspöhler. Vielmehr sei das gemeinsame Ziel einer Wahrung der Arbeitnehmerinteressen ausschlaggebendes Kriterium dafür gewesen, dass der DGB-Ortsverband, die Betriebsgruppe der Post Senioren, wie auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf Betreiben Behrenspöhlers nun der Initiative „Allianz für den freien Sonntag“ beitraten.

Die bundesweite Initiative, die im Jahr 2006 gegründet wurde, richtet sich gegen die zunehmende Unterordnung des Schutzes von Sonn- und Feiertagen unter ökonomische Interessen. Der Sonntag sei ein Tag der Ruhe, der Erholung und der Familie und als solcher unbedingt schützenswert, heißt es von Seiten der „Allianz“ – ein Ansinnen das auch Behrenspöhler teilt: „Mir geht es um den Schutz der Familien“, sagt er und zeigt sich empört darüber „was diesen heute abverlangt wird“.
Deshalb verfolge man nun das Ziel, die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage in Castrop-Rauxel zu reduzieren. „Dabei können wir nicht gegen Null gehen, solange ringsum weiter so gehandelt wird“, weiß Behrenspöhler und fordert deshalb eine kreisweite Regelung. Alles andere sei „gegenüber der Geschäftswelt unfair“. Die beste Lösung sei aus seiner Sicht, die verkaufsoffenen Sonntage in Castrop auf vier pro Jahr zu reduzieren und diese jeweils zeitgleich in den verschiedenen Ortsteilen zu veranstalten.
Erste Erfolge kann der DGB-Ortsverbandsvorsitzende bereits vermelden. So solle noch im Dezember im Rahmen der anstehenden Ratssitzung festgelegt werden, dass es im kommenden Jahr nur noch 10 verkaufsoffene Sonntage (in diesem Jahr waren es 13) in Castrop geben wird. Auch habe Behrenspöhler in den vergangenen Wochen „hinter den Kulissen“ daran gearbeitet, dass weitere Einzelgewerkschaften der „Allianz für den freien Sonntag“ beitreten werden.