Erst am Telefon, dann an der Tür

Vom Kabelnetzbetreiber Unitymedia fühlt sich Birgit Becker belästigt – erst über mehrere Wochen am Telefon, dann persönlich an ihrer Wohnungstür.
„Fast täglich zwischen 9 und 19 Uhr hat man mir fünf Mal am Tag auf den Anrufbeantworter gesprochen“, erinnert sich Birgit Becker. Nach drei Wochen hätte man sie persönlich erreicht und ihr einen Tarifwechsel angeboten, was sie aber angelehnt habe.

Damit hielt sie das Thema für erledigt, denn für einige Wochen hörte sie nichts mehr von Unitymedia. Doch dann klingelten unangekündigt zwei Mitarbeiter des Kabelnetzbetreibers an ihrer Wohnungstür. „Sie haben mir erklärt, dass sie mit mir sprechen müssten, da eine Dose für mein Kabelnetz ausgewechselt werden müsse“, so Birgit Becker.
Aufgebracht über dieses Verhalten von Unitymedia habe sie daraufhin bei der Verbraucherzentrale angerufen, wo man ihr den Tipp gegeben habe, in solchen Fällen immer nach einem Ausweis zu verlangen.
Dies empfiehlt auch Unitymedia-Pressesprecherin Melanie Degueldre-Beyer: „Unsere Mitarbeiter können sich immer ausweisen.“ Zugleich bestätigt sie, dass an diesem Tag tatsächlich Außendienstmitarbeiter von Unitymedia im Haus von Birgit Becker unterwegs waren, und erklärt, dass für einen Internetanschluss oft eine neue Multimediadose erforderlich sei.
„Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Vorhut zur Bestandsaufnahme handelte“, sagt sie. Diese Bestandsaufnahmen würden wohl auch unangekündigt geschehen. „Für eine Installation machen wir immer einen Termin mit dem Vermieter aus, der dann angekündigt wird.“
Zwischen den Anrufen bei Birgit Becker zuvor sieht die Unitymedia-Pressesprecherin keinen Zusammenhang. „Da ging es um eine vertragliche Fragestellung, während der Besuch vor Ort einen technischen Hintergrund hatte“, macht sie deutlich. Kunden, die keine Anrufe erhalten möchten, rät sie, sich auf die Robinsonliste setzen zu lassen. „Diese Kundin muss aber Anrufen zugestimmt haben, denn sonst hätten wir uns gar nicht bei ihr melden dürfen“, erklärt Melanie Degueldre-Becker.