Markus nimmt's sportlich: Stadtanzeiger-Praktikant taucht ab

Markus ist Praktikant beim Stadtanzeiger - und er sucht sportliche Herausforderungen. Jetzt ging es für den 19-jährigen Castrop-Rauxeler unter Wasser. Hier auf lokalkompass berichtet er über seine Herausforderungen der etwas anderen Art.

Von Markus Tomshöfer:

Nachdem ich zum Auftakt der Serie „Markus nimmt‘s sportlich“ die Kunst von Pfeil und Bogen in ihren Grundzügen habe kennenlernen dürfen, hieß es für mich jetzt, das Tauchen auszuprobieren - und zwar beim Verein TC Tümmler.

Tauchen (ohne Flasche) war zwar noch nie mein Ding, aber jetzt (mit Flasche) habe ich ein gutes Gefühl. „Davor habe ich mich verrückt gemacht? Das kann doch nicht sein“, denke ich. Hier vor dem Wasser stehend, habe ich auf einmal gar keine Bedenken mehr. Ich befinde mich im Hallenbad an der Bahnhofstraße und trage einen stylischen Neoprenanzug, der mir noch einmal verdeutlicht, dass mein Sixpack leider doch nicht vorhanden ist. Darum kann ich mich jetzt aber nicht weiter kümmern, denn die nächste Bewegung des Wassers folgt. Ich lege mir einen Bleigürtel an, damit ich später leichter untergehen kann. Danach geht es ins Wasser. Schnell sind die Flossen angezogen (wie man damit läuft, weiß ich immer noch nicht. Gut, dass ich keine Ente bin). Mit den Bewegungen eines wahren Naturtalents watschle ich auf Vereinsmitglied Meike Hein zu, die mir die Sauerstoffflasche anlegt und mir noch einmal alles erklärt (Sie klärt mich über die Apparatur auf und sagt, dass ich nicht in Panik geraten soll.)

Dann geht es ein erstes Mal unter Wasser. Tauchbrille aufgesetzt, Augen auf und Atmen. Atmen? Das war über Wasser noch leichter. Ich atme ein und aus. Soweit funktioniert das. Was ich dabei aber auch mache, ist wieder einmal die schiere Brillanz meiner absolut ausgereiften, motorischen Fähigkeiten. Das Mundstück hätte umschlossen werden sollen, aber ich öffne den Mund. Sofort versucht mich das Wasser umzubringen (denke ich). Ich tauche auf. Einmal kann das sicherlich jedem passieren. Das exzellent entwickelte Individuum Praktikant schafft das aber gleich zweimal. Ob man das Ganze als Suizid-Versuch werten soll oder als blanke Dummheit, ist für den Zuschauer noch nicht ersichtlich. Es mag jetzt Freunde und Bekannte geben, die frech behaupten würden ,Du konntest deine Klappe ja noch nie halten‘, aber von diesen weit hergerufenen Beschuldigungen möchte ich mich an dieser Stelle frei machen. Und das kann ich auch (zum Teil). Denn mit meinem vierten Versuch gelingt auch mir das Kunststück, unter Wasser zu atmen. Ich halte den Mund geschlossen und sofort beginnt der Spaß.

Tauchen, das ist wirklich großartig. Ich sollte öfter unbekannte Sportarten ausprobieren, denn anscheinend sind die meisten davon mehr als eine Erfahrung wert. Beim Tauchen ist das auf jeden Fall so. Nach und nach wird meine Atmung immer mehr so, wie sie sein sollte. Ganz ruhig, wie über dem Wasser. Ich atme tief ein und aus ... und vielleicht liegt es daran, dass ich auf einmal total entspannt bin. Ich fühle mich richtig gut. Es ist interessant, die Bewegungen der anderen Taucher zu beobachten oder die schnellen Richtungswechsel der Schwimmer. Die Perspektive gibt eine Menge her. Auch das Ausatmen, bei dem immer wieder die Luftblasen nach oben steigen, sieht außergewöhnlich aus - zumindest für mich als Anfänger. Irgendwann befinde ich mich fast auf dem Boden des Hallenbads (circa vier Meter). Vielleicht ist es ein Armutszeugnis, dass ich noch nie so tief getaucht bin, aber ich wollte auch nicht Perlentaucher werden. Ein-, zweimal ein Druckausgleich und schon treibe ich wieder entspannt durchs Wasser.

Als wir schließlich auftauchen (Meike Hein war die ganze Zeit an meiner Seite), ist es bereits spät. Die Stunde ist wie im Fluge vergangen. Ich bin vollkommen begeistert. Das Grinsen auf meinem Gesicht ist mir gar nicht mehr zu nehmen. Das war unglaublich!

Mein Resümee: Auch Tauchen hat unfassbaren Spaß gemacht. Ich kann es Ihnen, liebe Leser, nur wärmstens empfehlen. Und mein Hinweis: Der TC Tümmler bietet Schnupperkurse an.