Mit offenen Armen empfangen: Stadtanzeiger Serie "Mein Stadtteil und ich" (1. Teil)

Im Stadtgarten lernte Konstantinos Kazinakis seine Frau kennen. Foto: Thiele
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Echte Obercastroper halten zusammen. Das merkten die Eltern von Konstantinos Kazinakis sehr schnell, als sie 1963 von Kreta nach Castrop-Rauxel kamen und ein Haus an der Christinenstraße bezogen. „Sie sprachen kein Wort Deutsch, wurden aber mit offenen Armen empfangen“, erzählt er. Gemeinsam mit den Nachbarn habe man sich damals durch den Behördendschungel gekämpft. Ihre Liebe zum Stadtteil haben die Eltern ihrem Sohn vererbt. Im Gespräch mit dem Stadtanzeiger erzählt er, warum es für ihn nirgendwo auf der Welt schöner ist als in Obercastrop.

Was an Obercastrop so besonders ist? „Vor allem die Menschen“, ist Konstantinos Kazinakis überzeugt. „Alle Nationen leben hier gut und friedlich zusammen“, weiß er aus Erfahrung. Außerdem fühle er sich nirgendwo so heimisch wie in seinem Stadtteil. „Ich werde schon ganz stolz, wenn ich das Ortseingangsschild von Obercastrop sehe“, lacht der 50-Jährige.„Hier wurde ich geboren, bin dann auf die Elisabethschule gegangen, die später auch meine Söhne besucht haben“, erzählt er. „Mein ältester Sohn hatte sogar die gleiche Klassenlehrerin wie ich.“
Von dem Haus seiner Eltern, das er inzwischen gekauft hat, sei es auch zum Stadtgarten nicht weit gewesen. „Dort habe ich als 16-Jähriger meine spätere Frau kennengelernt“, so Kazinakis.
Doch bei aller Liebe zu Obercastrop – mit einigen Entwicklungen in seinem Stadtteil ist er nicht ganz glücklich.„Früher waren wir dort so gut vernetzt, dass es wirklich an nichts gefehlt hat – außer vielleicht an einem Bäcker“, räumt er ein. Viele der Geschäfte von damals gebe es inzwischen nicht mehr.
Auch das große Schützenfest auf dem alten Sportplatz des SV Wacker Obercastrop sei früher immer toll gewesen. „Das war das Event im Stadtteil, ein tolles Ereignis für die Kinder und eine Gelegenheit, um Nachbarn zu treffen.“
Negativ falle ihm auch die Verkehrssituation an seiner ehemaligen Schule auf. „Dort sind viele Raser unterwegs, und für Kinder, die aus der Schule kommen, ist es gefährlich.“
Bedauerlich sei zudem die Schließung der Grundschule „Grüner Weg“ gewesen. „Wir haben uns an der Unterschriftenaktion beteiligt, aber es hat nichts gebracht“, erzählt er.
Und doch: Seinem Stadtteil jemals den Rücken zu kehren, kann sich Konstantinos Kazinakis nicht vorstellen.
Seine Eltern seien inzwischen in die alte Heimat Kreta zurückgekehrt. „Ich besuche sie dort regelmäßig, und sie würden sich wünschen, dass ich ganz dort bleibe. Aber das geht nicht – einerseits wegen der Krise und natürlich, weil mir Obercastrop viel zu sehr fehlen würde.“

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Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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