Wenn es zwölf schlägt auf Schloss Bladenhorst ...

Wenn‘s um Schlossgespenster geht, muss der Profi ran:  Peter Tiedeken.                               Foto: Thiele
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Wenn man als Schlossbesitzer nachts allein in seinen Gemäuern sitzt und man plötzlich ein seltsames Kratzen oder Schaben im Nebenraum wahrzunehmen glaubt, kann es einem schon mal ein wenig mulmig ums Herz werden. Und wenn dann noch Gegenstände auf unerklärliche Weise verschwinden oder den Platz wechseln, ist es mit der inneren Ruhe wohl endgültig vorbei.

Nicht so bei Bodo Möhrke, einem der Inhaber von Schloss Bladenhorst. „Ich glaube nicht an Geister“, stellt der Schlossherr klar. „Aber ich weiß, dass es Phänomene gibt, die nicht zu erklären sind.“

Solchen „Phänomenen“ geht Peter Tiedeken, selbsternannter Geisterjäger aus dem ostfriesischen Rhauderfehn, auf den Grund. Im August 2010 gründete er das „Paranormale Untersuchungsteam“ (kurz „PUT“). Pünktlich zur Dämmerung - denn schließlich sagt man Geistern nach, dass sie bevorzugt in der Dunkelheit ihr Unwesen treiben - durfte er nun auf Schloss Bladenhorst auf die Jagd gehen. „Mein Ziel ist es, das Schloss mit Brief und Siegel geisterfrei zu bekommen“, lacht der Schlossherr.

Wie aus dem nüchternen Baggerfahrer Peter Tiedeken ein Geisterjäger wurde? Da gebe es eine persönliche Vorgeschichte, erzählt der 44-Jährige. Etwas hatte ihn mehrfach in den Arm gezwickt. „Ich habe erst gedacht, es sei ein Muskelzucken, aber das war es nicht“, berichtet er. Dann habe sich sein PC ganz von allein eingeschaltet und schließlich seien Fotos wie von Geisterhand durch das Wohnzimmer geflogen. Seltsame Geschehnisse, deren Ursprung Tiedeken nach eigener Auskunft bis heute nicht ermitteln konnte.
Schnell fand er damals Gleichgesinnte, die seitdem mit ihm auf Geisterjagd gehen. Man orientiert sich an amerikanischen Vorbildern, hat ein teures Equipment, bestehend aus Wärmebildkameras, einem Infrarotgerät, Diktiergeräten und vielem mehr, angeschafft. Mit diesen Geräten legt man sich dort auf die Lauer, wo Hilfe in „Geisterfragen“ benötigt wird und konnte schon das ein oder andere unerklärliche Phänomen auf Band aufzeichnen („Wir stellen Fragen und manchmal haben wir Antworten drauf.“).
Ist sich das Team nach einem Einsatz darüber einig, dass es Geister in einem Gebäude gibt, wird ein sogenanntes „Medium“ eingesetzt, das mit diesen in Kontakt treten soll.

Dass sich ein vermeintlicher Spuk im Nachhinein als völlig harmlos erweise, sei allerdings auch schon vorgekommen, gibt Tiedeken zu. So hätten eine Mutter und ihre Tochter das Team wegen nächtlicher Klopfgeräusche konsultiert. „Es stellte sich heraus, dass es die Oma war, die im Schlaf klopfte. Die Familie war daraufhin sehr erleichtert“, berichtet Tiedeken. Ob auch Bodo Möhrke Grund zur Erleichterung haben wird, ist noch dahingestellt, da die Auswertung der „Untersuchungsergebnisse“ einige Tage in Anspruch nimmt.
Und dann? „Wenn wir etwas finden, dann gehen wir der Sache auf den Grund“, so der Schlossherr. „Wenn’s sein muss auch mit einem Medium.“

Wenn‘s um Schlossgespenster geht, muss der Profi ran:  Peter Tiedeken.                               Foto: Thiele
Die Geisterjäger vom "PUT" bringen ein umfangreiches Equipment zu ihren Einsätzen mit.                 Foto: Thiele
Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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