Quartett-Verein Hiesfeld begeisterte wieder mit Neujahrskonzert

Foto: privat

Das Neujahrskonzert des Männergesangvereins (MGV) Quartett-Verein Dinslaken-Hiesfeld 1932 e.V. hatte als „Geheimtipp“ bereits mit der Vorankündigung seiner 4. Auflage dafür gesorgt, dass die Hiesfelder Dorfkirche bei der Aufführung am 25. Januar 2013 bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Dies löste nicht zuletzt auch bei dem gemeinsamen Dirigenten aller hier vertretenen Chöre, Chordirektor ADC Hans Dieter Rohde, der auch die künstlerische Gesamtleistung des Konzertes innehatte, große Freude aus. Mit berechtigtem Stolz stellte er sine Akteure des Abend vor. Zunächst die Sänger des veranstaltenden Quartett-Vereins Hiesfeld mitsamt ihrer seit 2007 gegenseitig praktizierten Konzertverstärkung durch die Sänger des MGV Bruckhausen, dann den Frauenchor Drevenack sowie aus deren Reihen das neu gegründete Oktett „Sorelle bel canto“ (=Schwestern des schönen Gesangs) mit ihrer „Frontfrau“ und Sopran-Solistin Tanja Müller.

Alle Choristen wurden, abgesehen von den A-cappella-Einsätzen, am Klavier oder an der Orgel begleitet von Marco Rohde, dem Sohn des Konzertleiters. Er ist wie sein Vater ein erfolgreicher „Vollblut“ –Musiker und als solcher gleichfalls professionell „unterwegs“. Seine Begabung stellte er an diesem Abend u.a. mit dem „Rondeau“ aus der „Sinfonie des Fanfares“ von J.-J. Mouret eingangs an der Orgel trefflich unter Beweis.

Alsdann boten die Sängerinnen und Sänger ihren Zuhörern einmal mehr ein überaus anspruchsvolles, abwechselungsreiches Hörerlebnis, nicht zuletzt durch die gelungene Auswahl der Programmstücke. Bei den Chorsätzen „Die Sonntagsseele“ von W. Bein, „Im Abendrot“ und „Der Gondelfahrer“, beide von F. Schubert, „White Christmas“ von J. Berlin und „Winter in Kanada“ von E. Hehrer konnten die Männer Ihr gesangliches Potenzial hinreichend unter Beweis stellen. In der Konzert-Halbzeit las der Sänger Rainer Quik zur Abwechselung und Auflockerung des Programms dem aufmerksamen Auditorium einen nachweihnachtlichen und nachdenklichen stimmenden Prosa- Text vor, der ebenfalls viel Zuspruch und Beifall fand. Ein besonderes Highlight war aber der uniformierte Auftritt von Thorben Ufermann. Der erst Siebenjährige, der bereits im Tambourkorps Drevenack mitspielt, unterstützte die Sängergemeinschaft der Männer mit seiner Trommel beim Vortrag des beliebten „Trommelliedes“ (Little Drummer Boy) von W. Lüderitz.

Die Frauen aus Drevenack verzauberten das Publikum zunächst mit den drei Schubert - Stücken „An die Musik“, „Die Nachtigall“ und „Die Forelle“, später dann mit den beiden Vorträgen von W. Heinrichs` „Weihnachten“ und „Weiße Weihnacht“ sowie mit dem „Amen“ von Otto Groll. Das Oktett „Sorelle bel canto“ machte seinem Namen alle Ehre und entzückte mit den herrlichen Melodien „Mariä Wiegenlied“ von M. Reger und dem „Ave Maria“ von L. Cherubini. Gleichfalls anrührend zelebrierten die acht Gesangs – Schwestern die eingängigen Ohrwürmer „Mary`s Boychild“ von P. Thibaut und „Küss mich, halt mich, lieb mich“ von K. Svoboda/P.Thibaut.

Frauen wie Männer überzeugten – mal getragen, mal kraftvoll, stets mit gekonnter Dynamik und Ausdruck- in den klassischen Liedvorträgen ebenso wie bei den aktuell – bekannten, moderneren Stücken. Sie verwöhnten auf hohem Niveau das musikalische Gehör ihrer Zuhörerschaft und lieferten mit derartigen akustischen Delikatessen in feinster Interpretation –dabei frei von windschiefer Intonation - eine richtig gute Arbeit ab.

Die Begeisterung über eine so vielseitige und bestens dargebotene Gesangsliteratur entlud sich bei den Zuhörern immer wieder durch lang anhaltenden Beifall. Am Ende stand eine Zugabe außer Frage. Mit der immer wieder gern gehörten „Christrose“ von R. Stolz, zusammen vorgetragen von allen Sängerinnen und Sängern, wurde diesem Wunsch dann auch gerne entsprochen. Der Quartett-Verein Hiesfeld kann sich sicher sein, mit diesem Konzert nicht nur alte Freunde beglückt, sondern auch neue Fans gewonnen zu haben. Schon jetzt dürfen sich alle Chorfreunde auf das im September geplante Herbstkonzert freuen.

Dennoch darf nicht verdrängt werden, dass die Männerchöre im Allgemeinen ein existenzielles Nachwuchsproblem haben. Es bleibt zu hoffen, dass der Quartett-Verein Hiesfeld diese bedrohliche Situation auch in seinem Chor meistern wird, damit er sein Publikum auch zukünftig noch begeistern kann. Die Sänger des seit nunmehr 80 Jahren bestehenden Quartett-Vereins proben hoffnungsvoll und treu in der Gaststätte „Hiesfelder - Hof“ und würden sich über jeden neuen Sänger herzlich freuen.

Autor:

Lisa Nieder aus Dinslaken

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