Drei Fragen an MdB Mike Groschek (SPD)

MdB Mike Groschek (SPD).
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1. Aufsehenerregende Rücktritte im Revier und in Berlin. Mit der Sauerland-Abwahl durch das Bürgerbegehren verliert die CDU ihren letzten Revierstadtbürgermeister. Was bedeutet das für die NRW-SPD?

Da können alle Demokraten etwas lernen - von wegen Politikverdrossenheit. Sauerland hätte schon viel früher die Konsequenzen ziehen müssen. Die Chance, die Wunden in Duisburg zu heilen und das Vertrauen in Politik und die Stadt zurück zu gewinnen, die kann wohl nur eine von allen Parteien und Wählern geachtete Persönlichkeit wahrnehmen.

2.Ist die überraschende überparteiliche Entscheidung in Berlin für Joachim Gauck als neuen Bundespräsidenten eine Rückbesinnung auf Ethik und Moral in der Politik?
Da Joachim Gauck ja auch schon beim letzten Mal unsere erste Wahl war, trifft die Rückbesinnung wohl eher für andere zu. Auch wenn Ethik und Moral in allen Bereichen wünschenswert sind, bemerke ich bei vielen Gesprächen eine große Sehnsucht nach Orientierung und echten Werten. Ganz unpathetisch nach geistiger Führung und echten Vorbildern: Ein bisschen weniger modischer, dafür lieber etwas mehr intellektueller Glanz! Das verkörpert Joachim Gauck mit seiner ganzen Lebensgeschichte. Er ist immer unerschrocken für seine Überzeugungen eingetreten - hat, weil unter Diktaturen aufgewachsen, die Freiheit als höchstes Gut schätzen gelernt.
Sein Vater litt als politischer Gefangener in Sibirien. Gauck selbst war jahrelang Ziel von Stasi-Bespitzelung. Als Leiter der nach ihm benannten „Gauck-Behörde“ hat er nach der Wende aktiv Vergangenheitsbewältigung geleistet. „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ (Alexander von Humboldt). Das gilt auch für die beiden ehemaligen Teile Deutschlands.

3. Ist diese überparteiliche Kanditatenkür für das höchste Amt im Staate auch ein Signal für die Bundestagswahl 2013?

Das „Durchwursteln“ der schwarz-gelben Regierung geht ja nicht so weiter. Das ist schon ein Weckruf für die Wachablösung! Auch die FDP hat sich mit ihrer Festlegung auf Gauck stark positioniert und sich neue Spielräume eröffnet. Das ist auch bei uns in NRW angekommen.
Herr Bundestagsabgeordneter, vielen Dank für das
Gespräch.

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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