Friedensdorf International lehnt militärische Intervention in Syrien ab

Von einem „chirurgischen“ Einsatz von „Tomahawk“-Marschflugkörpern ist auf Spiegel Online die Rede. US-Präsident Barack Obama erwägt diese Maßnahme offenbar als mögliche Reaktion auf den noch nicht definitiv bestätigten Giftgaseinsatz der vergangenen Tage. Sei es diese oder eine andere militärische Intervention, Friedensdorf International lehnt jegliche mit Waffengewalt geführte Maßnahme ab. „Wir sollten uns davor hüten, uns wieder mal in ein militärisches Abenteuer zu stürzen“, betont Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs. „Die Geschehnisse im Irak und in Afghanistan sollten uns als schlechte Beispiele dienen, was Waffen anrichten können“, führt er weiter aus. Die Bevölkerung in Syrien brauche vielmehr nun materielle Hilfe in Form von Lebensmitteln, Medikamenten, Kleidung und Unterkünften. Militäraktionen könnten niemals dazu dienen, Frieden herzustellen.

Noch liegen keine Ergebnisse der in Syrien ermittelnden UN-Inspektoren vor, doch das Säbelrasseln ist bereits in vollem Gange. Folgt man der Berichterstattung der Medien, ist ein militärisches Eingreifen der USA nur noch eine Frage des „Wann“ und nicht des „Ob“. Auch Außenminister Guido Westerwelle spricht von Konsequenzen, ohne jedoch auszuführen, welcher Art diese sein könnten.

Aus Sicht des Friedensdorfes steht zweifelsfrei fest, dass die Giftgasanschläge zu verurteilen sind, unabhängig davon, ob sie von Seiten der syrischen Regierung um Baschar al-Assad oder den Rebellen ausgeführt wurden. Auch dass eine Antwort der Vereinten Nationen erfolgen muss, steht außer Frage, jedoch darf diese keinesfalls militärisch sein. Zu oft schon musste das Friedensdorf in seiner 46jährigen Geschichte erfahren, dass mit Raketen und Bomben keine Probleme gelöst, sondern nur neue geschaffen werden. Die Leidtragenden sind in aller Regel die Zivilbevölkerung und vor allem die Kinder. Mädchen und Jungen, deren Verletzungen direkte oder indirekte Kriegsfolgen sind und deren einzige Chance auf Genesung eine medizinische Behandlung in Deutschland ist, die das Friedensdorf ihnen vermittelt. Vor diesem Hintergrund erscheint der mögliche „chirurgische“ Einsatz in Syrien ebenso als „moralische Obszönität“, als die US-Außenminister Kerry Medienberichten zufolge die Tötung Unschuldiger durch Chemiewaffen bezeichnete.
Das Friedensdorf ruft sowohl die syrischen Konfliktparteien als auch alle diejenigen, die eine militärische Intervention erwägen, nachdrücklich dazu auf, Waffen jeglicher Art ruhen zu lassen und nach alternativen Vermittlungsstrategien zu suchen.

Autor:

Ana Lange aus Dinslaken

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