Rollkunstlauf
Sportlerinnen von MTV Rheinwacht testen Zollverein-Rollschuhbahn in Essen

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Dinslakener Rollkunstläuferinnen haben die künftige Zollverein-Rollschuhbahn in Essen ausprobiert. Fotos der jungen Profis sollen Lust aufs Ausprobieren machen

Ciara Laßlop, Anna Yurika Erwig, Lotte Höhne, Verenice Heitsch, Marte Seelan, Sarah Schlegel, Lara Schlegel und Romy Grafen haben am Freitag gemeinsam mit Trainerin und Abteilungsleiterin Chantal auf der Zeche Zollverein in Essen die Gegebenheiten für die erste Rollschuhbahn auf einem UNESCO-Welterbe getestet und für gut befunden. Die Stiftung Zollverein, die die Essener Zeche verwaltet, veranstaltet zum ersten Mal eine Rollschuhbahn in einer der denkmalgeschützten Hallen und hatte den MTV Rheinwacht um Unterstützung gebeten. Nicht nur ein Fachurteil war gefragt. Ein professioneller Fotograf begleitete den Termin und erstellte Fotos, die künftig für die Bewerbung der Rollschuhbahn die am 17. Dezember eröffnet wird, genutzt werden sollen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und der Spaß kam nicht zu kurz!

Eigentlich findet jeden Winter auf dem Gelände der Kokerei die Zollverein-Eisbahn statt. Schlittschuhlaufen vor den alten Koksöfen, das bereitet nicht nur viel Freude, sondern ist auch symbolisch für den Strukturwandel in der Region: Freizeitvergnügen just dort, wo früher hart malocht wurde! Doch das Betreiben einer Eisbahn ist energieintensiv, im anstehenden Winter, mitten in der Energiekrise ein Problem, das die Stiftung Zollverein vor einigen Wochen dazu veranlasste, die Eisbahn abzusagen. Klar war sofort, dass Ersatz hermusste, die Idee einer Rollschuhbahn entstand, Platz gibt es schließlich genug auf dem großen Zechengelände und neue Nutzungen sind höchstwillkommen. Stiftungschef Hans-Peter Noll betonte: „Die Rollschuhbahn ist keine 1b-Lösung, sondern ein wunderbares Novum auf unserem Gelände. Die Menschen sind auf Rollschuhen und Inlineskates dort unterwegs, wo zu Betriebszeiten der Zeche die Funken flogen. Das ist typisch für die Region: Der Wandel hört niemals auf, es gibt immer wieder neue Möglichkeiten.“

Schnell war ein passender Ort gefunden, die Halle 5, in der oft Ausstellungen oder Lesungen stattfinden, ist in der Zeit um Weihnachten herum noch nicht belegt, der Bodenbelag mit Estrich eben und glatt. Rollschuhspaß in einer ehemaligen Industriehalle und Disco-Veranstaltungen wie in den 80ern auf vier Rollen klingt großartig, nur wie wird das wohl aussehen? Damit die Rollschuhbahn ein Erfolg wird, wünschte sich die Stiftung hochwertiges Bildmaterial, nur womit bewirbt man eine temporäre Rollschuhbahn, die zum ersten Mal stattfindet und es deshalb keine Archivfotos gibt?
Durch einen persönlichen Kontakt kam ein Gespräch zwischen Mitarbeiterinnen der Essener Stiftung und Chantal Heitsch, Abteilungsleiterin des MTV Rheinwacht Dinslaken, zustande. Mit Rollschuhen, Tanz, tollen Outfits, Fotoshootings und professionellen Auftritten kennt sie sich hervorragend aus und auch die jungen Sportlerinnen und deren Eltern, die die darauf hin ansprach, waren begeistert. MTV Rheinwacht sagte spontan die Unterstützung zu und organisierte einen Ausflug nach Essen: zum Testen der Bahn und großem Foto-Shooting auf dem einzigen Welterbe der UNESCO im Ruhrgebiet, eine wahre Premiere für alle Beteiligten. Gleich drei verschiedene Outfits, viele Accessoires und unterschiedliche Rollen hatten die jungen Sportlerinnen in ihren Koffern und drehten stundenlang ihre Runde und Pirouetten bis hunderte Fotos ihren Weg auf die Speicherkarten gefunden hatten.

„Schieben, schieben, schieben und…. Halbmond!“ tönte es immer wieder durch die Halle, Trainerin Chantal Heitsch wusste ihre Sportlerinnen, die aus unterschiedlichen Altersklassen stammten, nicht nur zu motivieren, sondern auch, was auf Fotos besonders gut ankommt. Neben der Möglichkeit sich auszuprobieren, soll es auf der Zollverein-Rollschuhbahn Workshops, sogenannte Skatejams und Disco-Abende geben. Mit diesen Stichworten im Hinterkopf reisten die Sportlerinnen mit knalligen Outfits vom Niederrhein an und brachten das Gefühl der 80er Jahre mit. So fanden Glitzer und Glitter den Weg auf die einst leistungsstärkste Zeche der Welt und schufen einen spannenden Kontrast in der riesigen Industriehalle.

Das Urteil der Profis fiel dann durchweg positiv aus: Der Boden ist gut geeignet und die Kulisse, besonders mit Disco-Spots und Scheinwerfern ausgeleuchtet, wahrlich einzigartig. Wichtig, so erklärten die Dinslakenerinnen den Verantwortlichen noch, sei noch die Sauberkeit, kann doch das kleinste Steinchen selbst eine routinierte Fahrerin zu Fall bringen. Bis zu drei Mal die Woche trainieren die Kunstläuferinnen im Gustav-Heinemann-Schulzentrum, bereiten sich auf Prüfungen, Meisterschaften oder Kürlaufen vor, dazu kommen Wettbewerbe und Gruppenveranstaltungen in den Städten in der Umgebung.

Ein Häkchen auf der Liste von besonderen Orten können die Sportlerinnen jetzt hinter UNESCO-Welterbe setzen. Die Stiftung Zollverein bedankte sich für die Unterstützung der Sportlerinnen und die Geduld der begleitenden Eltern und hofft natürlich auf viel Besuch auf der Bahn vom 17. Dezember 2022 bis zum 8. Januar 2023 auf dem Welterbe Zollverein Mehr Infos auf www.zollverein.de/Rollschuhbahn

Fotos Sven: Lorenz Stiftung Zollverein

Autor:

Chantal Heitsch aus Dinslaken

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