Ein Rundgang durch die historische Altstadt Münster

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Am Wochenende des 8. März 2014 war ein wunderschöner Samstag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Grund genug, einen Ausflug in die Altstadt von Münster zu unternehmen. Hier ein paar Fotos und ein kleiner informativer geschichtlicher Hintergrund dessen:

Das Historische Rathaus von Münster war einer der Schauplätze der Verhandlungen über den Westfälischen Frieden , der den Schluss Dreißigjährigen Krieges in Europa und dem Achtzigjährigen Krieg zwischen Spanien und der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande. Es war der Ort des Friedens von Münster von 1648. Als Westfälischer Friede wird die Gesamtheit der zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück geschlossenen Friedensverträge bezeichnet, die den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland und zugleich den Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieg der Niederlande beendeten.Entsprechend den nach Verhandlungsparteien getrennten Tagungsorten des Friedenskongresses wurden zwei komplementäre Friedensverträge ausgehandelt. Vorausgegangen war ein fünf Jahre währender Friedenskongress aller Kriegsparteien, der zugleich in beiden Städten tagte. Es war der erste internationale Kongress, auf dem nahezu alle großen europäischen Mächte vertreten waren. Der Westfälische Friede fixierte im Wesentlichen das Ende der Kampfhandlungen und wichtige Grundentscheidungen, war also im heutigen Politikverständnis vor allem ein Waffenstillstandsvertrag. Die friedenschließenden Parteien verpflichteten sich aber dazu, die Einzelheiten für eine vertragliche Friedensordnung dann in einem separaten Friedensexekutionskongress zu verhandeln. Diese dann nochmals über ein Jahr währenden Verhandlungen fanden im darauffolgenden Jahr beginnend - zwischen April 1649 und Juli 1650 - in Nürnberg statt (Nürnberger Exekutionstag).

St. Lamberti im westfälischen Münster war die Markt- und Bürgerkirche, eine durch Kaufleute der Stadt finanzierte Gegengründung zum übermächtigen St.-Paulus-Dom. Das Bauwerk wurde aus dem in den benachbarten Baumbergen anstehenden Baumberger Sandstein errichtet und ist der nördliche Abschluss des Prinzipalmarktes. St. Lamberti ist der bedeutendste sakrale Bau der westfälischen Spätgotik. Namensgeber ist der heilige Lambert von Lüttich. Eine Besonderheit der Kirche sind drei am Turm aufgehängte Eisenkäfige. In ihnen wurden im Jahr 1536 die Leichname der drei Anführer des Täuferreichs von Münster (früher als Wiedertäufer bezeichnet) Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling nach Folterung und Hinrichtung zur Schau gestellt.

St. Ludgeri ist einer der ältesten katholischen Sakralbauten im westfälischen Münster unter dem Patrozinium des heiligen Ludger und entstand ab dem Jahr 1173. Um das Jahr 1180 entstand als Nachfolger eines kurz zuvor gelegten ersten Bauwerks aus Holz der erste Bau von St. Ludgeri, der in seinen Grundzügen zu einem großen Teil erhalten geblieben ist. Somit entsprechen Mittelschiff sowie die beiden Seitenschiffe weiterhin dem ursprünglichen Bau. Die Fertigstellung fiel in den Zeitraum um das Jahr 1220. Nachdem die Kirche beim Stadtbrand im Jahre 1383 Schaden genommen hatte, wurde sie in veränderter Form wiederaufgebaut. Der zunächst relativ kleine Chor auf der Ostseite wurde zu einem großen Hochchor erweitert. Da hierbei das Dach zusätzlich erhöht wurde, musste der im Zentrum der Kirche liegenden Vierungsturm ebenfalls erhöht werden. Der ursprünglich mit zwei romanischen Geschossen mit gekuppelten Fensteröffnungen aufwartende Turm wurde um eine Etage im Stile der Gotik aufgestockt. Diese ist mit Blendquadern und spitzbogigen Maßwerkfenstern versehen. Zusätzlich bekam der Vierungsturm noch ein durchsichtiges Obergeschoss mit einer Maßwerkgalerie und krabbenbesetzten Fialen als Verzierung. Die beiden Westtürme des ursprünglichen Sakralbaus fielen ebenfalls dem Brand von 1383 zum Opfer, wurden aber erst 1876 ersetzt.

Autor:

Heinz-Jürgen Klingenhagen aus Dorsten

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