Wege, den Herbstblues zu überwinden

Der Herbst ist da und zeigt sich deutlich mit grauen Tagen und herbstlichem Zwielicht, das die Sonne nicht durchlassen will. Wem das Wetter aufs Gemüt schlägt, der sollte etwas dagegen tun – denn Mittel und Wege gibt es viele.

Tadaa, willkommen im alljährlichen Novembergrau. Pünktlich zum Herbstbeginn hat sich die Sommerhitze gelegt und hat einem grauen Herbsthimmel Platz gemacht, der zumindest über den größten Teil des Tages nur wenig an Indian Summer erinnert. Das herbstliche Zwielicht schlägt sich nur zu gern auf das Gemüt des Menschen und hinterlässt bei dem einen Tristesse, bei dem anderen eine bleierne Müdigkeit, die den Aktivitäten-Reichtum des Sommers ausgleicht. Aber – und das ist die gute Nachricht für alle die gerade in einer Depression versinken möchten – es ist etwas dagegen zu tun.

Es sind doch die kleinen Dinge im Leben…

…die die wirklichen Freuden ausmachen. Und das ist genau das, was sich jeder vor Augen halten sollte, der im Herbst und der dunkleren Zeit des Jahres zu negativer Stimmung neigt. Sich gezielt auf die kleinen Dinge zu freuen und Freude in Kleinigkeiten zu entdecken: Das kann ein gutes Essen sein, die Zuwendung künstlerischer Tätigkeiten, der Besuch in der Sauna, der nach der Sommerhitze endlich wieder Spaß macht und dass Berührungen der Mitmenschen endlich wieder angenehm sind, weil sie keine klebrig-zusammenklebende Haut mit sich bringen. Diese kleinen Aspekte der nachlassenden Hitze sind ein Grund zum Feiern, zumal sich sicherlich der ein oder andere schon darüber beschwert hat. Das Gute: gewöhnt man sich erst einmal daran, in diesen kleinen Dingen Freude zu finden, geht es automatisch in das tägliche Leben über – mehr Freude, mehr Glück, mehr Zufriedenheit.

Wie Eduard Möricke hier mit seinem Gedicht beweist, liegt auch etwas Poetisches in dem Ruhen der Welt, hinter dem geheimnisvollen Nebel, der im Wechsel mit den späten Sonnenstrahlen durchaus etwas Mystisches hat. Genau diese Sachen täglich zu entdecken und sich daran zu erfreuen, kann nur gut sein.

Sport treiben

Wem das zu poetisch und zu schwammig ist, der sei beruhigt. Denn es gibt natürlich auch handfeste Dinge zum Abwehren des Herbstblues, die bewiesenermaßen helfen, aus der Herbstmüdigkeit heraus zu kommen. Eine davon ist Sport zu treiben. Das verbessert zum einen die Durchblutung des Körpers, so dass die Kälte erfolgreich vertrieben wird, wirkt sich positiv auf das Herzkreislaufsystem aus und stärkt die Immunabwehr. So ist auch noch was Vorbeugendes für den Winter getan: Denn wer bereits im Herbst fit wird, hat im Winter weniger mit Erkältungen zu kämpfen.

Aber abgesehen von diesen positiven Langzeit-Effekten, hat Sport auch noch eine direkte Auswirkung, die sich sofort spüren lässt, wenn das Work-Out erfolgreich beendet wurde. Er setzt Endorphine frei und macht den Menschen glücklich. Auf diese Weise sind also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Am besten eignen sich im Herbst Einheiten an der frischen Luft. Denn mit den sinkenden Temperaturen und den wenigen Sonnenstunden, verbringen wir automatisch weniger Zeit an der frischen Luft. Das Tageslicht fehlt dem Körper, es wird vermehrt Melatonin gebildet – wir werden müde. Mit dem gezielten Nutzen des Tageslichts kann dem entgegen gewirkt werden. Deswegen schlägt der Draußen-Sport nicht nur zwei, sondern gleich drei Fliegen:

- Müdigkeitsvorbeugung

- Krankheitsvorbeugung

- Direkter Endorphin-Schub

Also, Schuhe an und los! Weniger sportlich ambitionierte können sich auf einen Spaziergang verlegen, denn dieser hat ähnliche Effekte – jedoch nur wenn die Bewegung an der frischen Luft täglich erfolgt.

Die Ernährung anpassen

Kürbissuppe, frischer Apfelkuchen, Zwetschgen-Datschi, Steinpilze, frische Walnüsse – die Genüsse des Herbstes. Diese lassen bei vielen Menschen Freude aufkommen, denn sie sind untrennbar mit dem Herbst verbunden. Sich diese saison-spezifischen Gerichte jetzt zu gönnen hebt zum einen die Laune und ist zum anderen noch positiv für die Umwelt – denn da diese Gewächse allesamt hier vorkommen, müssen sie nicht von weit her antransportiert werden, so dass weniger Belastung für die Umwelt dabei entsteht. Auch die Frische macht sich bemerkbar – denn regional gezogene Lebensmittel, die perfekt auf den Punkt geerntet werden, sind immer aromatischer als diese, die zwei Wochen in Containern nachreifen, wenn sie über den großen Teich geschippert werden. Ein weiterer Pluspunkt.

Außerdem sollte gerade zu Zeiten, in denen die Müdigkeit verstärkt auftritt, dafür gesorgt werden, dass der Körper alles bekommt, was er benötigt. Mineralstoffe und Spurenelemente sind die kleinen Dinge in Lebensmitteln, die der Körper unbedingt benötigt und die nur durch abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung aufgenommen werden. Ein Mangel hat einen starken Effekt, bei Eisenmangel beispielsweise gibt es einen enormen Leistungsabfall, mit Müdigkeit, gestörtem Kalt-Warm-Empfinden, Schwindel und Kopfschmerzen. Besonders jetzt also auf die Ernährung zu achten und wenn nötig mal das Blutbild checken zu lassen, macht Sinn.

Die Ruhe genießen und sich der Kunst zuwenden

Für alle Gestressten, die den Sommer über von Grillparty zu Grillparty geradelt sind und sonst jeden Tag im Biergarten verbringen mussten oder verbracht haben, heißt es jetzt: die Ruhe genießen. Ist es nicht schön, zur Abwechslung mal den Abend auf der gemütlichen Couch zu verbringen und keinem Freizeitstress ausgesetzt zu sein? Der Herbst ist quasi die kurze Saison zwischen Sommerpartys und der festlichen Wintersaison, in der es vollkommen legitim ist, einfach mal zu Hause zu bleiben. Das bewusst zu nutzen, kann durchaus eine wahre Wonne sein.

Auch wäre eine Umgestaltung des Eigenheims in Betracht zu ziehen. Eine durchaus meditative und enspannende Tätigkeit ist beispielsweise das Malen. Gelungene Werke könnten in einem modernen & angesagten Schaukasten das Haus oder die Wohnung verschönern. Wer keine Lust auf Malen hat, kann natürlich auch preiswert Kunstdrucke erwerben und diese stattdessen in Glasschaukästen ausstellen. Alles, wofür es im Sommer zu warm, zu hektisch und zu turbulent war, findet jetzt Zeit im Stundenplan. Herrlich!

Wenn das nicht hilft?

Wem das alles nicht hilft, nun ja, dem sei gut daran geraten einen Urlaub zu buchen – ab in die Sonne, dem Sommer hinterher. Den Herbstblues aufzuschieben, kann genauso gut funktionieren und schenkt sicherlich noch ein paar schöne Tage. Aber – und das ist gewiss – aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denn in unseren Breitengraden lässt sich der Herbst nun einmal nicht umgehen. Auf lange Sicht hilft also nur sich vor Augen zu halten:

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Aristoteles

Heißt so viel wie: Alles Meckern bringt nichts, denn egal was das Wetter macht, für den einen ist es eh verkehrt. Also lieber stoisch hinnehmen, sich an den kleinen Dingen freuen und den Meckerern mit Aristoteles Weisheit trotzen. Macht glücklich und zufrieden – versprochen.

Autor:

Karina Schöpf aus Dorsten

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