Abhängen und Muskeln aufbauen - Calisthenics in Dortmund

von Saskia Strauss

„Mir geht es darum, mich zu bewegen und meinen Körper besser zu verstehen“, so Dario Garrido.

Der 24-jährige Student aus Dortmund trainiert regelmäßig Calisthenics. Er definiert den Trendsport aus den USA als „eine Mischung aus Kraftsport, Turnen, Akrobatik und Elementen aus der Street-Workout- und Parcourszene“.
Ausgeübt werden kann der Sport überall und zu jeder Zeit, am beliebtesten sind Spielplätze oder Parks, aber auch in Fitnessstudios oder an sonstigen Orten, wo Stangen oder Ringe zur Verfügung stehen, da die Übungen oft an solchen Geräten durchgeführt werden.

Am besten lässt sich der Sport als eine Art kreatives Training mit dem eigenen Körpergewicht beschreiben, wobei der Spaß an der Bewegung im Vordergrund steht.

Calisthenics kann sowohl zum Muskelaufbau, zur Steigerung der Koordination, als auch zur Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems ausgelegt sein.
Auf Calisthenics gekommen ist Dario Garrido vor circa zwei Jahren durch Videos im Internet von „Hannibal for King“. Er ist einer der Urgesteine dieser Sportart.
Dario trainiert dreimal in der Woche nach einem Trainingsplan, der die Standardübungen und oft eigene Variationen beinhaltet. Die bekanntesten Übungen sind neben Eigengewichtsklassikern wie Klimmzügen oder Liegestützen spektakuläre Halteübungen wie der „Back Lever“ oder diverse „human flags“ (s. Infokasten)

Der Körper verändert sich nicht nur optisch

„Besonders wichtig ist es, auf eine saubere Ausführung der Übungen zu achten, um einen größtmöglichen Kraftzuwachs zu ermöglichen“, so Dario weiter. Der Kraftzuwachs ergibt sich daraus, dass sich die Muskulatur von den tiefsten Muskeln aus bildet, die sich direkt am Knochen befinden. Nicht nur optisch verändert sich dabei der Körper: „Man bekommt ein ganz anderes Bewusstsein für seinen Körper. Man kann einschätzen, zu was der eigene Körper in der Lage ist.“

Trainingsausflüge nach Düsseldorf oder Essen

Die Trainingseinheiten absolviert Dario montags mit zwei Freunden im Gewichtheberzentrum des SuS Derne, mittwochs im Rombergpark und freitags auf dem Trimm-Dich-Pfad Bolmke.

„Alle paar Monate unternehme ich Trainingsausflüge mit Leuten aus Düsseldorf oder Essen, um in unterschiedlichen Parks gemeinsam neue Dinge voneinander zu lernen. Im Mai nehme ich an der Street-Workout Meisterschaft teil.“ Wo diese Meisterschaft stattfinden wird, ist noch unklar.

„Die Motivation, diesen Sport zu betreiben, ist das Kennenlernen vom eigenen Körper, das Alter sollte dabei keine Einschränkung sein.“ So trainiert ein 42-jähriger Mann, der im Gewichtheberzentrum auf die Übungen von Dario und seinen Freunden aufmerksam geworden ist, jeden Montag mit den jungen Erwachsenen zusammen. Dario erzählte außerdem von einem Mann, der sein Outdoor-Training auf dem Trimm-Dich-Pfad Bolmke beobachtet hatte. Der Mann litt aufgrund seines Jobs unter starken Rückenschmerzen. Dario wies ihn in das Training von Calisthenics ein und schon nach wenigen Wochen wurden nach Darios Aussage die Rückenschmerzen besser.

Die wichtigsten Figuren:

Back Lever (Hangwaage rückwärts): Konstante Halteübung an Ringen, bei der der Körper horizontal gehalten wird.

Muscle Up: Mit eigener Körperkraft vom Klimmzug in den Stütz.

Crunches (Bauchpressen): Ähnlich wie Sit Ups, jedoch schonender für die Wirbelsäule.

Human Flag (Menschliche Flagge): Der Körper ist parallel zum Boden und das Gewicht wird durch die Arme an einem senkrechten Gegenstand gehalten.

Kontakt zu Calisthenics-Trainierenden kann jederzeit über Facebookgruppen wie „Calisthenics Düsseldorf“, „Calisthenics Essen/Ruhrpott“ oder über die Internetseite www.calisthenics-germany.de aufgenommen werden.