Die SGV-Abt. Hörde fuhr zum Jahreswechsel ins Land der Vögte

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Nach Leipzig und Regensburg ging unsere Silvesterreise 2013 ins Bundesland Sachsen nach Plauen im Vogtland.
Mit 43 Personen starteten wir am 29. 12. 2013 von Hörde aus mit dem Bus.

Auf der Hinfahrt hatten wir gleich einen Höhepunkt mit einer Stadtführung in Erfurt. Ja, Erfurt hat was und ist es auch wert, erkundet zu werden.
Der Mariendom ist vom Domplatz aus über 73 Stufen zu erreichen, die man aber auch durch ein seitliches Portal umgehen kann. Der feierliche Innenraum wird durch original erhaltene 18 m hohe gotische Fenster erleuchtet. Ein Tafelbild von Lucas Cranach zählt mit zu den wertvollsten Schätzen.

Die Färberpflanze Waid, auch das „blaue Gold Thüringens“ genannt, brachte der Bischofsstadt großen Wohlstand. Gott sei Dank ist Erfurt im 2. Weltkrieg von Zerstörungen verschont geblieben. Die mittelalterlichen Gebäude sind liebevoll restauriert worden. Im ältesten Teil der Stadt steht auch die älteste Synagoge Europas.

Der Fischmarkt ist das Herzstück der Altstadt. Den Platz säumen zahlreiche Waidhändlerhäuser im Stil der Renaissance. Vom Fischmarkt aus betritt man die 120m lange Krämerbrücke, die über die Gera führt. Seit vielen hundert Jahren ist sie beidseitig eng mit Fachwerkhäuschen bebaut, in denen sich kleine Läden und Werkstätten befinden. Nach der Wiedervereinigung ist Erfurt zur Landeshauptstadt Thüringens erklärt worden.

Gegen 18 Uhr erreichten wir dann unser 4-Stern-Hotel „Dormero“ in Plauen.Am nächsten Morgen ging es mit einem sehr wissenden Reiseleiter zu einer großen Vogtland-Rundfahrt. Der erste Stopp war an der gigantischen
Göltzschtalbrücke in der Nähe von Mylau. Sie gilt als die größte und längste Ziegelsteinbrücke der Welt und wird auch als „achtes Weltwunder“ bezeichnet. Noch heute wird sie vom Eisenbahnverkehr benutzt. Mit ihren viergeschossigen Bögen erinnert sie an die alten römischen Wasserleitungen. Dieses Wunderbauwerk entstand von 1846 – 1851 und ist 574 m lang und 78 hoch über der Göltzsch. Solch eine Baukunst ist heute unvorstellbar.

Weiter ging es dann bis nach Klingenthal, nahe der tschechischen Grenze. Hier ist die Wiege der Mundharmonika-Produktion. Wenige Jahre später war das Vogtlandstädtchen ein Weltzentrum der Harmonika-Herstellung, hat aber heute kaum Bedeutung mehr.

Etwas weiter, in Markneukirchen besuchten wir das Musik-Instrumenten-Museum. Ebenfalls dort wurde 1677 die Geigenbauer-Innung gegründet. Eingeführt hatten dieses Handwerk die aus ihrer Heimat vertriebenen Egerländer im 17. Jahrhundert. Dieser Berufszweig ist jetzt ebenfalls fast völlig zum Erliegen gekommen. Das Museum selbst zeigt etwa 1000 Exponate aus dieser Welt. Schon sehenswert.
Den Abschluss unserer Tagestour bildete eine Kurzbesichtigung von Staatsbad Bad Elster an der Weißen Elster. In dem Mineral- und Moorbad werden Herz- und Kreislauferkrankungen behandelt.
Ein ausgefüllter Tag ging zu Ende..
Für den nächsten Vormittag war ein Stadtrundgang durch Plauen vorgesehen.
Plauen, bekannt durch seine Spitzen-Produktion, wurde im 2. Weltkrieg sehr stark zerstört. Mit dem Ausbau der Stadt wurde bereits um 1220 begonnen. Die spätgotische Hauptkirche St. Johannes besitzt zwei 52 m hohe Türme und ist erst kürzlich im Inneren umfassend renoviert und dadurch zu einem optischen Juwel geworden. Das alte Rathaus, ein spätgotischer Bau, war ebenfalls ein Hingucker.
Ein tolles Feuerwerk auf dem Theaterplatz brachte uns in das neue Jahr.
Der letzte Ausflug führte uns in die über 800 Jahre alte Park- und Schlossstadt Greiz an der Elster. Bei einem Rundgang durch die teilweise sehr engen Gassen der Altstadt konnte man den Hauch der Vergangenheit spüren.
Am 2. Januar verließen wir Plauen und machten noch einen Abstecher nach Gotha.
Durch die Gründung des Herzogtums Sachsen-Gotha wurde Gotha 1640 zur Residenzstadt. Doch die passende Residenz für Ernst den Frommen musste erst noch gebaut werden. So entstand Schloss Friedenstein als große dreiflüglige Barockanlage mit dem ersten sogenannten Ekhof-Theater um 1681. Die gut erhaltene Bühnentechnik ist heute noch voll funktionsfähig.
Alles hat einmal ein Ende. Es war leider die letzte Busreise mit unserem langjährig vertrauten Fahrer Johannes Hartmann. Danke für alles.

gez. Christel König

Autor:

Martin Belz aus Dortmund-Süd

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