Verbandsmeisterschaft des Bund Ruhr Karnevals
„Karnevalistischer Tanz, ein Leistungssport der besonderen Art“

Mitglieder der K.G. „Kiek es drin“ 1888 e.V. Lütgendortmund hatten sich auf den Weg nach Ascheberg gemacht, um ihre Tänzerinnen der Gesellschaft beim Turnier des Bund Ruhr Karnevals um die Verbandsmeisterschaft im karnevalistischen Tanzsport zu unterstützen und anzufeuern.
Das Turnier begann für die Aktiven (Ü15) mit der Sparte „Gardetanz weiblich“ stressig.
So wurden zwei Sparten getauscht, was aber nicht bei allen Vereinen angekommen ist. Da hieß es sich unter Zeitdruck in die Ornate zu schmeißen und sich zur Passkontrolle zu begeben. Gut, dass das Schminken bereits abgeschlossen war.
Es blieb nur Zeit für ein kurzes Dehnen der Muskeln.
An ein vernünftiges Aufwärmen war nicht zu denken.

Dann ging es zur Bühne, eine Garde noch, dann war die Garde von Kiek es drin an der Reihe. Die Spannung stieg, der Puls raste. Die Schritte wurden nochmal im Kopf durchgegangen, Aufstellung auf der Treppe zur Bühne. Der erste Ton erklang, Aufmarsch und ein paar Schritte bis zur Position. Im Gleichschritt, nicht stolpern und in der Grundposition bloß nicht wackeln. Alles floss bereits in die Wertung mit ein.
Dann die Musik zum eigentlichen Tanz. Nach ein paar Minuten und kleinen Fehlern kam es zur Punktevergabe durch die Fachjury. Mit 414 Punkten, 3 Punkte hinter der Drittplatzierten, konnten die Mädchen die Bühne verlassen.
Als gute Viertplatzierte von elf starken Startern konnten sie mit ihrer Leistung zufrieden sein.

Warten auf die Sparte „Tanzmariechen“.
Zwölf Meldungen, drei davon von der K.G. „Kiek es drin“.
Es begann mit der Startnummer -4 Viviane Schürmann, ihr erstes Turnier.
Nervös mit einem breiten Lächeln und viel Ehrgeiz stellte sie sich dem Wettbewerb.
Tanz absolviert, auf die Punkte warten und Ausmarsch. Abwarten, wie die anderen tanzen und immer die Wertungen im Blick.
Startnummer 7, Debbie Hoseit betrat die Treppe, das Adrenalin stieg, das Lächeln ins Gesicht gemeißelt, jeder Muskel angespannt, Ornat saß.
Der erste Ton erklang, und Debbie nutzte die volle Fläche der Bühne. Fertig, Luft holen, Wertung entgegennehmen. Ausmarschieren und hoffen. Während es auf der Bühne mit den Mariechen weiter ging, schon mal umziehen für den Showtanz.
Startnummer 9, Angelina Thormann konnte verletzungsbedingt nicht bei den Mariechen starten. Akrobatikverbot vom Arzt. Showtanz und Garde waren erlaubt.
Am Ende dieser Sparte belegte Viviane Schürmann den 10. Platz und war mit sich zufrieden.
Bei Debbie Hoseit war es so, dass sie mit einer weiteren Tänzerin mit 415 Punkten, auch in der Streichwertung mit 166 Punkten, den dritten Platz belegte.
Hier wurden dann die Verantwortlichen der beiden Vereine zum Juryobmann gebeten, um eine Lösung zu finden, wie jetzt verfahren werden sollte.
Im Raum stand ein Stechen zwischen den beiden Tänzerinnen. Die Vereinssprecher hatten sich aber schnell darauf geeinigt, dass es der fairnesshalber zwei dritte Plätze geben sollte.
Die Jury stimmte diesem Vorschlag zu, und so konnte sich Debbie Hoseit über den dritten Platz freuen.

„Überlebenskampf der Natur“ tänzerisch in Szene gesetzt.

Die letzte Sparte des Tages waren die Showtänze, die von den Zuschauern mit Spannung erwartet wurden.

Hier hatte die Trainerin Ann-Kathrin König den Pfad der „gewohnten“ Kiek es drin Tänze verlassen und sich in diesem Jahr von Märchen und Musicals entfernt und für
ein etwas anderes, ernsteres Thema entschieden.
Der für das Publikum ungewöhnliche Stil machte die 20 Tänzerinnen ein wenig skeptisch, wie dieser Tanz angenommen wird. Der Mut wurde belohnt.

Fünf Vereine stellten sich dem Vergleich.
Alle hatten die Themen ihrer Showtänze gut dargestellt, sowohl tänzerisch als auch mit den Kostümen.

Der „Überlebenskampf der Natur“ der K.G. „Kiek es drin“ belegte mit 442 Punkten den 2. Platz und wurde somit Vizeverbandsmeister 2020.
Die Tänzerinnen bejubelten diesen aber, als wäre es der erste Platz.
Einige der Zuschauer hatten während des Tanzes eine Gänsehaut, und der ein oder andere hatte sogar Tränen in den Augen.

Die Requisiten wurden von den Tänzerinnen selbst gefertigt und die Kostüme für die 20 Tänzerinnen wurden von Belinda König in vielen Stunden, bei Tag und Nacht und mit einigen abgebrochenen Nadeln genäht.
Angemerkt sei, dass Belinda König kein Mitglied unserer Karnevalsgesellschaft ist und dies alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit tut.

Ein besonderes Dankeschön geht an Belinda König, ohne sie hätte dieser Tanz nicht auf die Bühne gekonnt.

Herzlichen Glückwunsch allen Akteuren für ihre Leistung und Platzierungen.
Danke an alle, die unsere Akteure so zahlreich unterstützt haben.

Autor:

Reiner Lahme aus Dortmund-West

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