Große Beteiligung an Fledermausführung im Dorney

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Fast 50 Teilnehmer warteten gespannt auf die Ankunft der Fledermäuse. Im Oespeler Dorney machte die Biologin Meike Hötzel die Besucher in einem Kurzvortrag und anhand von Schaukästen mit ausgestopften Fledermäusen, Plakaten und einem Fledermaus-Skelett mit dem Leben dieser Säugetiere in unseren Gebieten vertraut.

Fledermäuse orientieren sich per Echoortung: d. h. sie geben Ultraschalllaute ab, die in einer bestimmten Weise reflektiert werden. Durch dieses Echo können sie sich ein Bild von ihrer Umgebung machen, sodass sie sozusagen durch Laute sehen können.

Die Nahrung der bei uns heimischen Fledermäuse besteht vorwiegend aus Insekten, so stellen sie z. B. einen natürlichen Feind von nächtlichen Plagegeistern dar: den Mücken. Ab dem Herbst ziehen sich die Tiere in ihre Quartiere in den Winterschlaf zurück, wobei sie ihren Stoffwechsel stark einschränken, um so Energie zu sparen. Zu den kleinsten heimischen Fledermäusen gehört – wie der Name schon sagt - die Zwergfledermaus mit 3,5 bis 5 cm Körperlänge, das Gewicht beträgt 3,5 bis 8 Gramm. Der Große Abendsegler hingegen zählt zu den größeren Arten und weist eine Körperlänge von 6 bis 8 cm und ein Gewicht von bis zum 40 g auf; im Flug erscheint er etwa schwalbengroß.

Im Dorney sind die Tiere vorwiegend im Bereich des Teiches zu finden, aber auch in den anderen Bereichen gehen sie auf Insektenjagd. Festgestellt wurden hier bisher die Arten Zwergfledermaus, Wasserfledermaus und Breitflügelfledermaus sowie die beiden ziehenden Fledermausarten Rauhautfledermaus und Großer Abendsegler.

Wer bei günstiger Wetterlage in der Dämmerung aufmerksam ist, kann selbst in bebauten Gebieten Fledermäuse beobachten.

Wie Meike Hötzel berichtete, gehören einige Fledermäuse zu den gefährdeten Arten. Zu den Ursachen zählen z. B. der fortschreitende Flächenverbrauch, intensive landwirtschaftliche Nutzung, Pestizide und giftige Holzschutzmittel an Gebäuden, intensive forstwirtschaftliche Nutzung, Zerschneidung der Landschaft, Verkehrskollisionen, Verluste an Windrädern und Gebäudesanierungen.

Wie kann man Fledermäuse schützen?
Wichtig ist, sich gut zu informieren. Es gibt zahlreiche Bücher und Internetseiten über Fledermäuse. Wenn man ein Haus und/oder einen Garten hat, kann man Fledermauskästen aufhängen. Im Garten ist ein wenig Unordnung nicht verkehrt. Durch eine naturnahe Gestaltung und die Förderung von Insekten durch z. B. das Pflanzen einheimischer Gewächse, die Anlage eines naturnahen Gartenteiches und viele Wildblumen erhöht sich das Nahrungsangebot für die Fledermäuse. Unbedingt vermieden werden sollte der Einsatz von Insektiziden, Unkrautvernichtern etc.

Sind Fledermäuse gefährlich?
Es gibt sie, die echten Vampire unter den Fledermäusen. Sie ernähren sich hauptsächlich von dem Blut von Vieh wie Rindern, Eseln oder Pferden. Um ihnen zu begegnen, müsste man aber nach Mittel- oder Südamerika reisen. Menschen werden dort allerdings nur selten gebissen. In Europa wurde die Tollwut bei Fledermäusen nachgewiesen. Übertragungen der Krankheit auf den Menschen sind selten. Trotzdem sollte man, wenn man eine verletzte Fledermaus findet, darauf achten, nicht gebissen zu werden und beim Anfassen evtl. Handschuhe tragen.

Sichtbar waren an diesem Abend die Fledermäuse im Dorney nicht, aber mit Hilfe eines Detektors konnten die Laute eines Abendseglers identifiziert werden, der am Teich auf Futtersuche war. Die niedrigen Temperaturen haben wohl die meisten Flugkünstler veranlasst, in ihren Behausungen zu bleiben. Wenn noch einmal eine solche Führung angeboten wird, ist dies rechtzeitig auf der Homepage des Veranstalters zu finden: www.hellweg1950.de

Autor:

Gerhard Hötzel aus Dortmund-West

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