Opium fürs (Musiker) Volk. Förderung geht anders

Jahr für Jahr ist es das gleiche Thema mit unseren Stadtherren und Kulturdezernenten. Dringend benötigte Hilfe für die lokale Musikszene wird durch diverse Bands, Einzelmusiker und Künstler gefordert, damit Proberäume erhalten bleiben. Was gibt es dann? Ein Einzelprojekt für eine besonders talentierte, verkaufsorientierte Band, die mit 10000 EUR für ein Jahr ” professionalisiert” wird. Was heißt das jetzt im Klartext? Nichts anderes als “Opium fürs Musikervolk”, denn Proberäume sind immer noch sehr Rah, Locations werden bis auf einige Ausnahmen immer noch gesucht, damit man Bands eine regelmäßige Plattform bietet, in dem man sich auch unabhängig einer gewissen Qualität präsentieren kann.
In meinen Augen ist es ein Hohn, wie die Stadt versucht, sich damit zu rechtfertigen, was alles für die Szene getan wird. Citybeats, Akkifestival und Tontalente in aller Ehren, aber es dauert nicht mehr lange, dann bewerben sich hier nur noch die Bands, die eine feste Musikerbleibe haben. Allerdings wird dabei vergessen, das dass Proberraumsterben dadurch nicht aufgehoben ist. dadurch wird in naher Zukunft ein sehr eintöniger Kreislauf entstehen, weil die Bands irgendwann mal einfach wegbrechen.

Keine Proberäume, keine Bands. Eigentlich eine logische Schlussfolgerung, oder? Was passiert denn dann, wenn sich auf Dauer immer nur die gleichen, bereits etablierten Band bei den ganzen Sachen bewerben?
Meiner Meinung nach, muss jede Band, die es in Düsseldorf gibt, von den Förderungen profitieren.
Veranstaltungsräume wo keine Kosten entstehen, wenn man mit zwei, drei Bands was veranstalten möchte. Bezahlbare Proberäume sind sowieso ein Muss. Bereits existierende Locations und Veranstalter, die sich aufopferungsvoll für die Szene einsetzen, unter die Arme greifen.
Es gibt viele Modelle, die Förderungen brauchen, damit diese Szene sich nicht selbst zerfleischt, sondern aktiver denn je wird.
Ohne Konkurrenzdenken.
Der “Session Club” sowie das Flingern Open Air sind doch Paradebeispiele dafür, was man mit Kleinigkeiten erreichen kann. Wobei das Wort “Kleinigkeit” absolut fehl am Platz ist. Fred Kurasch, der Veranstalter des FOA lebt es Jahr für Jahr vor, was es bedeutet, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, wo es ganz klar heißt…Von der Szene für die Szene. Ebenfalls ein Beispiel für unermüdlichen Einsatz ist der bereits erwähnte Session Club. Da wird Szene gelebt. Das ist Förderungswürdig. Denn da haben alle Bands was von.
Vielleicht denkt der eine oder andere mal darüber nach, das der kommerzielle Erfolg bei einzelnen nicht immer währt. Jetzt hätte eine Stadt wie Düsseldorf, die Möglichkeit diverse Dinge zu überdenken, wobei ich nicht glaube, das sich wirklich was ändert.

Autor:

Andreas Wagner aus Düsseldorf

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