Aktion "schöner Garten": Ein Refugium in Gestaltung und Farbe

Was für eine Pracht und pflanzenreiche Vielfalt
  • Was für eine Pracht und pflanzenreiche Vielfalt
  • hochgeladen von Peter Frank

Das Haus von Günter und Helga Burghaus erscheint im ersten Augenblick etwas unscheinbar, wie ein Großteil der Häuser auf der Straße „Am Röttgen“ in Unterrath. Aber der direkte Zugang vom Wohnzimmer auf die Terrasse erschließt einen Blick, den man sicherlich selten mitten in der Stadt erlebt.

Reichhaltige Ernte

"Früher haben wir vermehrt Obst und Gemüse im Garten gehabt“, erzählt er. Sie waren quasi Selbstversorger und noch heute gibt es in einem kleinen Gewächshaus im hinteren Gartenbereich Tomatenstauden, die nur so mit dicken, appetitlichen Tomaten protzen. Daneben ernten die beiden auch Bohnen und Kräuter, wie Rosmarin, Salbei, Sauerampfer, Thymian und Basilikum. Seitlich, an der Grundstücksgrenze steht eine alte Weinrebe, die schon heute prächtige, weiße Beeren aufweist. „Ich habe vor vielen Jahren von der Weinversuchsanstalt in Siebeldingen/Pfalz einige Reben mit gebracht und eingepflanzt“, berichtet der ehemalige Mitarbeiter für PC-gestützte Kassensysteme.

Seine Ernte war so reichhaltig, dass er auf die Idee gekommen ist, die Trauben zu pressen. Nach drei bis vier Tagen Gärung in einem Ballon wurde der Saft gefiltert und der Federweiße war fertig. „Sobald der Wein fertig war, haben wir unsere Freunde eingeladen und ich habe dann zum Wein Flammkuchen gemacht“, schildert Helga Burghaus. Dem letzten großen Sturm ist ein Rebstock zum Opfer gefallen, doch der noch gerettete trägt herrliche Früchte und bestimmt lässt sich das ein oder andere Tröpfchen herstellen. Dann gibt es im Herbst wieder Federweißen.

Entwicklung über Jahre

Das heutige Aussehen des Gartens ist eine Entwicklung über Jahre. So wurde Hecken und Bäume beseitigt, neue, wie der Seidenbaum, der mitten im Garten als Eyecatcher fungiert, gepflanzt. „Der Seidenbaum, der aus Dubai stammt, hat die Eigenart, dass sich seine Blätter gegen Abend völlig zusammenziehen und schlapp herunterhängen, als wenn sie kaputt wären“, eröffnet der begeisterte Gartenfreund. Neue Mauern wurden gezogen, Beete angelegt und Rosen und andere blühende Blumen gepflanzt. "Vor gut 11 Jahren, als wir das Haus erweitert haben, definierten wir den Garten neu“, trägt der Pensionär vor.

Ziergarten

Es wurden eine ganze Reihe Tannen entfernt, die durch dicht wachsende Sträucher ersetzt wurden. Vom kompletten Gemüseanbau hat die Familie Burghaus seit Tschernobyl Abstand genommen. Sie legten immer mehr Wert auf den Ziergarten. Mit der Zeit wurde der Platz für Pflanzen und Bäume knapp. So schaffte das Ehepaar neue Blumen und kleine Bäume in Kübeln an, die dann bei der nächsten Gestaltung einfach nur verschoben werden müssen. Die Farben im Garten ändern sich stetig. So erstrahlt der Garten im Frühjahr in völlig anderen Farben als im Sommer und im Herbst neben die Pflanzen dann noch einmal andere Farben an. Der ständige Wechsel der Farben, das Erleben von Blüte und Frucht fasziniert die beiden so sehr, dass sie sich das ganze Jahr mit ihrem Garten beschäftigen. Das Wissen über Gartenbearbeitung- und Gestaltung haben sich beide über Bücher und autodidaktisch zugelegt.

Selbst ist der Mann

„Selbst ist der Mann/die Frau heißt es und mit dem dazugehörigen Spaß, ist die Begeisterung an der stetigen Veränderung des Gartens besonders groß“, führt Helga Burghaus aus. „Letztendlich ist es Geschmacksache“, stellen beide fest. Die etwa 120 unterschiedlichsten Pflanzen und Bäume im Garten der Familie Burghaus sprechen in ihrer Formation ihre eigene Sprache.

Hintergrundinformation:
Die Siedlungshäuser wie die in der Straße der Familie Burghaus sind in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zur Linderung der Wohnungsnot geschaffen wurden. So hatten einige sogar den Auftrag, Vieh zu züchten sowie Obst- und Gemüse anzubauen. Die sogenannte Thewissen-Siedlung, zu der auch Bauern mit ihren Gehöften und ihren Ländereien gehörten, lag zu dieser Zeit noch am Stadtrand von Düsseldorf.

Heute ist Unterrath ein beliebter Stadtbezirk der Landeshauptstadt, in dem man gerne wohnt, schnell und bequem in die Innenstadt gelangt. Die Menschen, die sich seinerzeit hier angesiedelt haben, besitzen große Grundstücke mit erheblichem Gartenbestand. So auch die Familie Burghaus. Günter Burghaus ist in seinem Haus, das früher viel kleiner war, bereits geboren. „In den 1960er Jahren waren die Straßen noch nicht asphaltiert und Unterrath war ein richtiges Dorf“, stellt Burghaus fest. In dieser Zeit sind die riesigen Grundstücke, die bis zu 1000 Quadratmeter hatten, geteilt worden. Nur weil sein Grundstück in der Kurve liegt und schlecht zu teilen war, kann er sich heute an 750 Quadratmetern erfreuen.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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