Jonges-Forum: Düsseldorfer Jonges zur Neugestaltung der Schadowstraße

Aktuelle Situation der Schadowstraße
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  • hochgeladen von Peter Ries

Nach Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie im Jahr 2015 und nach dem Rückbau der Straßenbahngleise soll der östliche Abschnitt der Schadowstraße neu gestaltet werden. Ziel ist es, an die Neugestaltung rund um den Kö-Bogen anzuknüpfen, um die Attraktivität der gesamten Einkaufsmeile zu steigern.

Etwa 600 Düsseldorfer Jonges nahmen am vergangenen Dienstag an einem „Jonges-Forum“ im Henkel-Saal teil. Anlass war die Vorstellung der Pläne für die Modernisierung der Schadowstraße durch Verkehrsdezernent Stephan Keller. An der Diskussion beteiligten sich u.a.: Stadtplaner Walter Brune (Kö-Galerie), Marcel Abel, Chef des Maklers Jones Lang LaSalle, Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer für den Handel bei der IHK und Stadtbildpfleger der Düsseldorfer Jonges, Volker Vogel.

Als Grundlage für die Neugestaltung der Schadowstraße wurden drei verschiedene Varianten untersucht. Verkehrsdezernent Stephan Keller erläuterte, warum die Variante der „eingeschränkt befahrbaren Fußgängerzone“ von der Verwaltungsspitze favorisiert werde und nicht die laut Umfrage von den Bürgern gewünschte Variante. So würde eine reine Fußgängerzone, für die umliegenden Straßen eine erhebliche Mehrbelastung bedeuten. Daher müsse zwischen Fußgängerbereich und einem „funktionierenden Verkehrsnetz ein Kompromiss gefunden werden“. Die Verwaltung bevorzugt einen „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“, in dem Autos maximal 20 Stundenkilometern auf einer 4,25 Meter breiten Trasse fahren dürfen und zehn Meter breiten „Seitenräumen“. Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer für den Handel bei der IHK, kann das von der Verwaltungsspitze bevorzugte Konzept nicht verstehen. Die IHK hatte im Herbst über 2500 Passanten und etwa 350 Händler befragt. Die Mehrheit - nämlich zwei Drittel der Geschäftsleute und drei Viertel der Passanten - seien demnach für die Variante der „ungestörten“ Fußgängerzone. Stadtplaner Walter Brune, den man den „Vater der Kö-Galerie nennt, votierte zwar eher für die Variante 3 "Ungestört" (Fußgängerzone), wies jedoch auch darauf hin, dass diese Variante das Publikum von den Schaufenstern abhalten würde, weil sich die Menschen eher in den mittleren Bereichen aufhielten. „Die Geschäfte machen über die Schaufenster den meisten Umsatz“.

Mehr Grün

Marcel Abel, Chef des Maklers Jones Lang LaSalle glaubt, dass es einen regelrechten Käuferansturm durch den Großanbieter Primark – der u.a. T-Schirts für 1,80 statt 19 Euro verkaufe - geben wird. Auch er sei eher für die Variante Fußgängerzone, wenn sie mittig entsprechend „bespielt“ werde (Pflanzen, Bäume u.d.g.). „97 Prozent der Befragten Bürger wünschten sich etwas mehr Grün“, hieß es weiter. Auf die Frage von Abel, wie viel Geld für die Neugestaltung der Schadowstraße zur Verfügung stehe, erwiderte Dr. Keller„ wir werden die Sache noch angehen.“ Das löste im Henkel-Saal großes Raunen aus.

Kosten

Auf die Frage eines Jonges-Mitgliedes, ob die Anlieger an den Kosten der Modernisierung beteiligt werden sollen, versicherte sich der Verkehrsdezernent erst, der Zustimmung des Oberbürgermeisters Dirk Elbers, dass dies nicht vorgesehen sei.

„19 Tischgemeinschaften - etwa 1000 Personen der Düsseldorfer Jonges - haben sich bei einer internen Umfrage zu den Varianten beteiligt. Die Mehrheit votierte für das von der Verwaltungsspitze vorgeschlagene Konzept“, so Volker Vogel, Stadtbildpfleger der Düsseldorfer Jonges.

Keine reine Fußgängerzone

Zum Abschluss machte der Baas der Düsseldorfer Jonges, Wolfgang Rolshoven deutlich, „so, wie ich es sehe, wird es wohl keine reine Fußgängerzone geben, aber eine sehr stark verkehrsberuhigte- und moderne Variante, wie sie bereits von der Verwaltung vorgestellt wurde. Darüber werde aber erst am Mittwoch, 15. Mai im Verkehrsausschuss abgestimmt“.

Info:

Variante 1 "Nebeneinander"
Schadowstraße als Hauptgeschäftsstraße mit Erschließungs- und Verbindungsfunktion mit Trennung von Fußgängern, Rad-und Kfz-Verkehr.

Variante 2 "Gemeinschaftlich"
Hauptgeschäftsstraße mit Erschließungs- und Verbindungsfunktion mit einer gemeinsamen, nicht aufgeteilten Fläche für Fußgänger, Radfahrer und Kfz -Verkehr (sog. Shared Space).

Variante 3 "Ungestört"
Reine Fußgängerzone. Notwendige Zufahrten zu Parkhäusern führen lediglich zur Querung bzw. Tangierung der Fußgängerzone durch den Kfz- Verkehr.

Mehr dazu: http://www.duesseldorf.de/schadowstrasse/varianten/index.shtml

Autor:

Peter Ries aus Düsseldorf

Webseite von Peter Ries
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