Düsseldorf-Angermund: Einwendungsphase endet
Übergabe von 2.204 Einwendungen

Düsseldorf-Angermund: Drei prall gefüllte Aktenordner mit Einwendungen. Insgesamt 2.204 Einwendungen hat die Initiative Angermund am Dienstag, 14. Dezember, gegen die Planungen der Bahn zum Gleisausbau in Angelnd  übergeben.
 | Foto: Wagner
  • Düsseldorf-Angermund: Drei prall gefüllte Aktenordner mit Einwendungen. Insgesamt 2.204 Einwendungen hat die Initiative Angermund am Dienstag, 14. Dezember, gegen die Planungen der Bahn zum Gleisausbau in Angelnd übergeben.
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Die Initiative Angermund setzt sich seit mehr als 20 Jahren konstruktiv für die verträgliche Integration des äußerst dicht getakteten Schienenverkehrs mitten im Düsseldorfer Stadtteil Angermund ein. Aufgrund der Bedeutung und der Historie dieses Gleisausbaus und dem Engagement des Vereins in dieser Sache, hier einige Hintergrundinformationen, die bei diesem Verfahren in die Gesamtabwägung genommen werden müssen.

Der Leidensdruck durch die bahnbedingten Immissionen ist in der Angermunder Bevölkerung extrem hoch: Seit den 1970’er Jahren bitten die Menschen um Lärm- und Gesundheitsschutz, der ihnen bis heute verwehrt wird. Die Korrespondenz aus fünf Jahrzehnten liegt dem Verein vor.
Und bereits vor knapp 50 Jahren wurde in Angermund ein Planfeststellungsverfahren zum 6-gleisigen Ausbau der Schieneninfrastruktur dort durchgeführt. Die Offenlage gipfelte in massiven Forderungen aus der Angermunder Bevölkerung nach Lärmschutz.
Diese Einwendungen wurden ebenfalls nicht gehört. Im Gegenteil: Der geplante Ausbau für Angermund wurde gestoppt und dafür ein Überholgleis in Duisburg gebaut, um die Taktung auf dem Angermunder Trassenabschnitt immer weiter zu erhöhen und den Lärmschutz dabei zu umgehen. Die Empörung über dieses Vorgehen war zu Recht damals schon sehr groß.
Das rücksichts- und verantwortungslose Verhalten der Deutschen Bahn in Angermund hat also eine lange Geschichte und gipfelt nun in diesem unsäglichen Planfeststellungsverfahren. Mehr als 2200 Einwendungen hat allein unser Verein trotz Corona in den letzten Wochen bis zum 14. Dezember 2021 aus der Bevölkerung erhalten und übergeben.

Tieferlage der Gleise und samt Lärmschutzdeckel gefordert

Vor dem Hintergrund des mikroskopisch klein abgesteckten Planfeststellungsabschnitt für Angermund und der Einwohnerzahl des Stadtteils ist dies mehr als eine unmissverständliche Aufforderung zur Umplanung an das Bundesverkehrsministerium, das Eisenbahnbundesamt, die Deutsche Bahn AG und an die politischen Entscheider. Die Menschen in Angermund lehnen die vorgelegten Pläne ab und fordern eine Tieferlage der Gleise und samt Lärmschutzdeckel! Viele eigentums- und immissionsbetroffene Einwender sind bereit, den Rechtsweg zu beschreiten.
Der Tenor der Einwendungen: Die Unterlagen sind an vielen Stellen lücken- und fehlerhaft, der Immissionsschutz und die städtebauliche Umsetzung völlig unzureichend, die Planfeststellung ist abzulehnen. Die Einwender fordern eine Gleistieferlage und Einhausung der Trasse. Die Machbarkeit einer solchen Variante, deren Planungen die Initiative Angermund mit Vereinsmitteln angeschoben und konstruktiv vorangetrieben hat, wurde von der Deutschen Bahn im Rahmen eines Runden Tischs der Landeshauptstadt Düsseldorf bestätigt, aber zu keiner Zeit ernsthaft und wohlwollend weitergeplant.

Mehr dazu im aktuellen Lokalkurier!

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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