Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum zweifelt Planung an
"Untaugliches Verkehrskonzept"

Der Heimat- und Bürgerverein zweifelt an, dass die angestrebten Verkehrsplanungen zum Wohle der Bürger entwickelt wurden. Foto: Pixabay
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Das von der Stadt Düsseldorf erstellte Verkehrskonzept für den Düsseldorfer Norden soll in diesem Monat noch einmal von Politik und Verwaltung betrachtet werden. Der Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum übt Kritik. Die Beigeordnete Cornelia Zuschke äußert sich dazu im LK.

Von Andrea Becker

Lohausen/Stockum. "Für die Bürger des Stadtbezirks 5 geht diese Verwaltungsvorlage aus dem Hause Zuschke (Beigeordnete Cornelia Zuschke, an. d. Red.) gänzlich am Thema vorbei, ist ohne zukunftsfähige Vorschläge und Lösungen und ohne innovatives Herangehen an bestehende Probleme, sodass erhebliche Zweifel gerechtfertigt sind, ob das Dezernat eine Analyse der bestehenden Verkehrssituation zu Grunde gelegt hat", beurteilt der Vorstand vom Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum. Zudem wird auch angezweifelt, dass die angestrebten Verkehrsplanungen zum Wohle der Bürger entwickelt wurden, oder nur wieder im Rahmen der politischen Notwendigkeit geplant wird, denn die Öffentlichkeit wurde nicht beteiligt.

Ideenlos und nicht zukunftsfähig

Laut des Heimat- und Bürgervereins fehlen bei dem Konzept eine nachhaltige Entlastung der Nordsüd-Achse, Überlegungen für einen Ausbau zu einer dreispurigen B8N, Lösungen für den Verkehrsknotenpunkt Nordstern und Freiligrathplatz. Zudem fehlen Ideen für schnellere ÖPNV-Verbindungen zwischen den Stadtteilen, Einrichtungen für mehr Park & Ride-Parkplätze, Fahrradschnellwege, Fahrradboxen und ein Radwegekonzept im BV 5. Geplante Maßnahmen wurden, laut dem Bürgerverein, auf eine langwierige drei-Stufen-Umsetzung verteilt und auf die Nennung eines konkreten zeitlichen Rahmens verzichtet. Bemängelt wird auch, dass weder die Messe noch der Flughafen in die Konzeptentwicklung eingebunden wurde.
Das vorgelegte Konzept wird als ideenlos, nicht zukunftsfähig und für den Norden als untauglich angesehen.

Die Beigeordnete Cornelia Zuschke äußert sich zum Verkehrskonzept gegenüber dem LK so: "Leider wurde ein erster Workshop, von geplant zweien mit der Einbringung verkehrlicher Aspekte und deren Ersteinschätzung durch ein externes Fachbüro, die wir gemeinsam mit den Bezirkspolitikern in weiteren Sitzungen zu einem Konzept reifen wollten, bereits als eine Basis grundlegender Rückäußerungen über die Presse genutzt.

Vorgesehen war jedoch von uns, alle gesammelten und bekannten Aspekte und Grundsatzgedanken vorzustellen, die relevant sind für ein Konzept für den Norden, sie aufzuladen mit den Einbringungen der Ortspolitik und dieses dann als Verkehrskonzept weiterzuentwickeln und öffentlich zu beteiligen.
Das mehrstufige Vorgehen war zum einen der Corona-gerechten Arbeitsweise geschuldet und zum anderen einer aus unserer Sicht notwendigen Zusammenarbeit der Fach- und Politikebene. Wir haben nun in einer zweiten Sitzung, die ebenfalls digital stattgefunden hat, aufgearbeitet, dass die seinerzeitigen Sofortschlussfolgerungen nach der Einbringung des gesamten "Straußes" aller eingesammelter Belange und deren Vorbewertung zugunsten einer schrittweisen Erarbeitung der relevanten Fragen und einer gemeinsamen Sicht aller beteiligter Akteure anders weitergeführt wird, um eine abgestimmte Grundlage zu haben, auf der eine Bewertung der Stärken und Schwächen fußen kann und aus der sich Schritte einer Mobilitätsentwicklung für die Zukunft ergeben können, die dann bewertet, priorisiert und als Vorschläge zur Beschlussfassung eingehen können.

Auch sind geplante Verfahren und Perspektiven für Bau- und Siedlungsentwicklung, sowie ÖPNV Erweiterungen und P&R in das Konzept einzubeziehen und auch da muss die Reihenfolge der Prioritäten und Projekte noch festgelegt werden. Außerdem gab es noch einen Zwischentermin mit den Bezirkspolitikern, um Sofortmaßnahmen abzusprechen, im Sinne einer Phase 0. Die diesbezüglichen Ergebnisse werden derzeit ebenfalls aufbereitet für die nächste Beteiligungsstufe.

Ergebnisse werden derzeit aufbereitet

Das von uns beauftragte Büro schreibt nun die gesamte Materialsammlung aus der Einbringung und den Erkenntnissen des zweiten Workshops, sowie der Zwischenphase fort, so dass wir dies konkret in einem dritten Format diskutieren und dann einer Beteiligung anheim stellen können, auf dann hoffentlich abgestimmter Grundlage. Leider machen Corona und das digitale Kommunizieren zwar das Einholen von Informationen breiter und leicht, für das Zusammenarbeiten dann aber im Sinne von Lösungsansätzen ist doch nur in beschränkter Anzahl von Personen und daher in mehr als einem Format erforderlich."

„Gemeinsam mit der Verwaltung stehen wir am Anfang eines schwierigen Prozesses. Wer ernsthaft die Verkehrsprobleme unseres Stadtbezirks verbessern will, schafft das nicht von jetzt auf gleich“, so Benedict Stieber, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion in der BV 5. Seine Fraktion hatte den Stein des Verkehrskonzepts bereits in der letzten Wahlperiode ins Rollen gebracht und wusste sich, der Unterstützung aller anderen Fraktionen sicher zu sein. „Die ausgleichende Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer wird nur funktionieren, wenn es uns gelingt, gemeinsam innovative Ideen umzusetzen. Die Herausforderungen liegen auf dem Tisch: eine verlässliche U79, Lösen der Staupunkte, Park and Ride und sinnvoller Radwegeausbau müssen oberste Priorität haben.“

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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