„Es wird nicht immer einfach sein“

Einfach da sein, zuhören, die Hand halten: die ehrenamtlichen Hospizbegleiter kümmern sich um das, was bei der Pflege oft zu kurz kommt. Foto: PG
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Das Dorothee-Sölle-Haus in der Hansaallee ist eins von sieben Pflegeheimen in Düsseldorf, in dem die Diakonie einen neuen ehrenamtlichen Hospizdienst einführt. Ein Schwerpunkt bildet die Sterbebegleitung von Demenzkranken.

In Alten- und Pflegeheimen verbringen Menschen, die ihren Alltag in der eigenen Wohnung nicht mehr meistern können, ihre letzten Lebensjahre. Die Pflegekräfte kümmern sich um die Senioren. Doch viele zwischenmenschliche Aspekte kommen dabei zu kurz – nicht weil die Pfleger nicht wollen, sondern ihnen schlichtweg die Zeit fehlt.

Dieses Problem ist längst erkannt worden; und so kümmern sich in vielen Einrichtungen ehrenamtliche Mitarbeiter um Belange, die über die Pflege der Heimbewohner hinausgehen.

Das ehrenamtliche Engagement geht immer weiter. „Die Ansprüche in der paliativen Versorgung werden höher“, erläutert Nada Ralic, Qualitätsbeauftragte der Diakonie in Düsseldorf. Menschen in den letzten Tagen ihres Lebens die richtige medizinische und, falls notwendig, schmerzlindernde Versorgung zu geben, reicht nicht mehr aus.

Seit Ende Februar werden zwölf Ehrenamtler für die ambulante Hospizbegleitung geschult. Sie lernen in 120 Unterrichtsstunden den Umgang mit sehr alten und demenzkranken Menschen und die angemessene Kommunikation. Gerade bei Dementen ist der letzte Aspekt von großer Wichtigkeit.

„Es wird nicht immer einfach sein. Darauf muss man sich vorbereiten“, weiß Ute Bartsch, die eine der zwölf Ehrenamtler ist, die sich derzeit schulen lassen. „Ich habe meinen Vater vor drei Jahren und meine Mutter im letzten August begleitet. Ich habe also meine Erfahrungen gemacht“, blickt sie auf die kommende Aufgabe.

Der Tod und das Sterben werden in unserer Gesellschaft weitestgehend tabuisiert. Dabei wollen die meisten Menschen in Würde und nicht allein sterben, möchten vor ihrem Tod noch Dinge erledigen, Ordnung schaffen, unter Umständen mit sich und der Welt ins reine kommen.

Hier und auch in der Begleitung der Angehörigen, die mit ihrer Trauer nicht allein gelassen werden sollen, greift der Hospizdienst. „Ich finde es wichtig, dass Menschen für Menschen da sind“, fasst Ute Bartsch zusammen.

Info

Die Diakonie bildet auch im Herbst wieder am Ehrenamt interessierte Menschen für den ambulanten Hospizdienst aus. Wer an dem Dienst interessiert ist, kann sich bei Koordinatorin Lydia Rauch unter Tel. 7353334 oder per Mail an lydia.rauch@diakonie-duesseldorf.de wenden. Finanziert wird der Dienst aus Spenden und mit Hilfe der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West.

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Hilfe beim letzten Gang

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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