Zum Jahr des Schiedsrichters
Seit 60 Jahren Schiedsrichter - Danke Rudi Boschke

Rudi Boschke | Foto: Günter von Ameln vam
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Das Hobby eines Fußball-Schiedsrichters ist zwar eines der interessantesten und tollsten Nebenbeschäftigungen die es gibt, doch lassen einige Außenstehende nichts unversucht, um einem Schiedsrichter das Wochenende zu verderben.

Rudi Boschke hatte damit jedoch keine Probleme und ließ sich nicht von seinem Weg abbringen.
Bereits im Alter von 23 Jahren griff der heute 83jährige zur Pfeife. Selbst seinerzeit als aktiver Stürmer in der Landesliga, musste er nach einer starken Verletzung mit dem Spiel aufhören. Der Torpfosten in einem Landesligaspiel seines BV 04 Düsseldorf gegen und in Wuppertal-Barmen war etwas stärker als der kräftige Spieler.

Vom Vorsitzenden der Alemannia 08 aus dem Düsseldorfer Stadtteil Flingern, wurde Rudi Boschke angesprochen, ob er nicht Schiedsrichter werden wolle. So leitete er seit 1964 Spiele. Sehr enttäuschend war und ist noch immer für ihn die Tatsache, dass er gesperrt wurde, weil er kurzfristig in einem Spiel der sogenannten „Thekenmannschaften“ als Schiedsrichter aushalf. Er meinte es gut mit den Vereinen, wurde dafür jedoch auf das Härteste vom damaligen Kreisschiedsrichter-Obmannes bestraft. Das waren andere Zeiten, obwohl es auch heute noch jedem Schiedsrichter untersagt ist ohne Genehmigung "andere" Spiele zu leiten.  

Als Indiz dafür, dass das Jahr 1967 als offizielles Beitrittsdatum zur Düsseldorfer Schiedsrichtervereinigung bestimmt wurde, ist an seiner Ehrung im Jahre 2007 für „40 Jahre Schiedsrichter“ zu sehen.

Seine sportlichen Wirkungsstellen blieben alle im Düsseldorfer Raum. Sei es Alemannia 08, SSV Oberkassel (heutiges SC West), BV 04, BV Hassels, VFL Benrath.

In seinen fast unzähligen Spielen leitete er Spiele bis zur Landesliga und war Linienrichter (so nannte man früher die Assistenten) in der Verbandsliga. Dort fungierte er auch in den 70ger Jahren bei dem Spiel Olympia Bocholt gegen Schwarz-Weiß Essen. Dieses Match blieb ihm auf Grund der einzig artigen Stimmung seitens der vielen Fans, der Fairness und der anschließenden Bewirtung besonders in Erinnerung.

Bis heute amüsiert er sich noch, dass in der Jubiläumsausgabe anlässlich des weltweit berühmten 50. Osterturnieres bei BV 04 Düsseldorf , in der Rubrik der Schiedsrichter, er mit Rudi Bleske, statt Boschke genannt ist.

Erstaunlich und hervorzuheben ist die Tatsache, dass Rudi Boschke in den bisherigen 60 Jahren, von denen er über 55 Jahre aktiv Spiele leitete, nicht eine einzige Spruchkammersitzung hatte. Bedeutet also, er hat noch nie ein Sportgericht von innen gesehen.

Das Hobby des Schiedsrichters, mit all seinen Aufgaben, wie plötzliche und nach Möglichkeit korrekte Entscheidungen treffen, dem Respekt im Umgang mit Mitmenschen, das Verinnerlichen von Werten, konnte er hervorragend beruflich während seiner Zeit als Mitarbeiter beim Jugendamt in Düsseldorf nutzen.

Mit seiner Ehefrau Gisela, die ebenfalls in jungen Jahren Schiedsrichterin war, ist Rudi Boschke nun bereits 63 Jahre verheiratet. 
Auf die Frage, wie er sich einen guten Schiedsrichter vorstellt, antwortete er: „Wie in einer glücklichen Ehe! Nicht arrogant sein, sportlich fair miteinander umgehen, zu seinen eigenen Fehlern auch stehen und sein Gegenüber respektieren!“

So der liebe Gott und das Schicksal es mit ihm gut meinen, wird der Düsseldorfer Ehrenschiedsrichter noch an einigen Schulungsabenden der Düsseldorfer Schiedsrichtervereinigung teilnehmen und auch mal wieder in der Arena der Fortuna die Daumen drücken.

Autor:

Olaf Oberkalkofen aus Duisburg

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