Hoppeditz Tom Bauer: "Ich genieße meine Narrenfreiheit!"

Tom Bauer
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Traditionell erwacht am 11.11. der Hoppeditz aus seinem Schlaf und läutet damit eine neue Karnevalssession ein. Zum vierten Mal schlüpft am morgigen Donnerstag Tom Bauer in die Rolle der Düsseldorfer Symbolfigur. RB-Redakteur Markus Tillmann sprach mit dem 39-Jährigen über den Karneval, die Figur des Hoppeditz und seine Rede.

RB: „Herr Bauer, wie lange dauert es, bis aus Tom Bauer der Düsseldorfer Hoppeditz wird?“
Bauer: „Allein das Schminken erstreckt sich über eineinhalb Stunden. Das übernimmt im Gegensatz zu früher eine professionelle Visagistin. Anschließend werde ich mit der notwendigen Technik für meinen Auftritt ausgestattet. Dann trinken wir in gemütlicher Runde noch ein, zwei Bier, ehe ich in das obligatorische Senftöpchen klettere, in dem ich dann traditionell meine Rede halte.“

RB: „Ist Ihnen der Einstieg in die Düsseldorfer Karnevalsszene schwer gefallen?“
Bauer: „Nein, überhaupt nicht, ich bin ja ein freundlicher Kerl. Nein, im Ernst, mein Motto lautet: Behandele jeden Menschen zuerst so, wie Du selber behandelt werden möchtest. Danach lebe ich, und damit bin ich bis jetzt immer sehr gut gefahren.“

RB: „Morgen haben Sie Ihren vierten Auftritt als Hoppeditz. Sind Sie angespannt?“
Bauer: „Lampenfieber habe ich überhaupt nicht. Hatte ich auch nicht beim ersten Auftritt. Ich denke, das liegt daran, dass ich mich optimal vorbereite. Denn das gibt mir die nötige Sicherheit, um vor den vielen Leuten meine Rede locker vorzutragen.“

RB: „Schreiben Sie die Rede selber?“
Bauer: „Nein. Das war seinerzeit auch meine Bedingung, dass ich nur dann die Rolle des Hoppeditz übernehme, wenn ich die Rede nicht selber schreiben muss.“

RB: „Im vergangenen Jahr wurde die Rede heftig kritisiert.“
Bauer: „Ja, das stimmt. Und es hat dazu geführt, dass wir nach Frank Küster, der die Reden zuletzt verfasst hatte, in diesem Jahr einen neuen Autor haben.“

RB: „Sie haben die Rede natürlich schon einstudiert. Wie gefällt sie Ihnen?
Bauer: „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Rede beim Publikum sehr gut ankommen wird. Ich freue mich schon darauf, sie morgen vortragen zu dürfen. Auch wenn wir kurzfristig noch ein paar Dinge ändern mussten.“

RB: „Wieso das?“
Bauer: „Schuld daran ist die KG Regenbogen. Die hat ja bekanntlich den beliebten Tuntenlauf in letzter Minute gerettet. Und darauf muss ich als Hoppeditz natürlich eingehen.“

RB: „Für den Karneval in Düsseldorf aber doch eine tolle Sache.“
Bauer: „Ja, unbedingt. Überhaupt finde ich das Engagement der KG Regenbogen einfach großartig, nicht nur wegen der Rettunng des Tuntenlaufs. Was die in kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben, ist aller Ehren wert und eine echte Bereicherung für unseren Karneval.“

RB: „Viele Menschen sagen, der Karneval sei eine sehr ernste Angelegenheit. Teilen Sie diese Meinung?“
Bauer: „Es stimmt schon, dass hinter dem Karneval weitaus mehr steckt, als sich zu verkleiden, zu feiern und einfach nur Spaß zu haben. Der Karneval ist genauso vielfältig wie das Leben. Dazu gehören jede Menge Organisation und unzählige Menschen, die sich für dieses Brauchtum engagieren, und natürlich spielt auch die finanzielle Komponente eine wichtige Rolle. Aus diesen Gründen muss man den Karneval auch ernst nehmen.“

RB: „Wie sehen Sie diesbezüglich Ihre Rolle als Hoppeditz?“
Bauer: „Als Hoppeditz genieße ich im wahrsten Sinne des Wortes meine Narrenfreiheit. Ich halte der Obrigkeit den Spiegel vor die Nase und reflektiere, was sich seit meiner Beerdigung an Aschermittwoch so alles ereignet hat. Meine Rede muss kritisch sein und Biss haben, aber gleichermaßen auch komisch und unterhaltend. Wichtig ist, dass ich auch als Hoppeditz fair bleibe.“

RB: „Wie verbringen Sie den Rest des Tages nach Ihrem Auftritt?“
Bauer: „Nach dem offiziellen Programm besuche ich einige Stammquartiere der Karnevalsgesellschaften. Da koste ich dann noch einmal meine Rolle als Hoppeditz richtig aus und habe einfach nur Spaß mit all den anderen Jecken. Da genieße ich einfach die Freiheiten, die man als Hoppeditz hat.“

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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