Die Resonanz war äußerst dürftig

Paul Geominy ist der Initiator der Bürgerinitiative Neumarkt 21. Foto: Jörg Terbrüggen
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Was haben Stuttgart 21 und Neumarkt 21 gemein? Nicht viel, denn während in Stuttgart die Massen auf die Straßen gingen, kamen zur Versammlung der neu gegründeten Bürgerinitiative nur wenige Interessierte. Schade für den Initiator Paul Geominy.

von jörg terbrüggen

EMMERICH. Waren in der Bürgerversammlung im PAN kunstforum noch viele Bürger, die sich die Pläne anschauen wollten, so kamen am Dienstag Abend in den kleinen Saal der Gaststätte Hebben gerade einmal zehn bis zwölf „echte“ Bürger. Die restlichen Besucher kamen aus den Reihen der BürgerGemeinschaft, der CDU und der Jungen Union. Der 53-jährige Diplom-Kaufmann Geominy hatte sich zunächst einmal bei Wikipedia schlau gemacht, welchen Sinn und Zweck eine Bürgerinitiative hat.

Dann kam er zum Punkt, was er mit ein paar Bekannten, wie er selbst sagte, eigentlich vor hat. Er möchte gerne eine Nachbesserung des vorgelegten Plans des nun noch einzig verbliebenen Investors Welasa oder ein vollkommen neues Projekt. Es geht ihm um die Steigerung der Attraktivität und er möchte keine Wohnbebauung am Neumarkt. Jahrelang habe er gegen das alte REWE-Center angeguckt. „Was an Kundenfrequenz möglich ist, habe ich vor vier Jahren gesehen, als viele Menschen zur Eröffnung der Rheinpromenade gekommen sind. Und laut Gutachten reden wir hier bei einem möglichen Einkaufszentrum über geschätzte 150.000 Bürger aus dem Umfeld.“
Geominy kritisierte die Pläne von Welasa. „Wer wollte Grün in der Stadt. Wir wollen ein Einkaufscenter. Leider wird in der Bevölkerung Meinungsmache betrieben, wie schön doch Welasa ist.“ Man habe in Emmerich kein Unterangebot an Mietwohnungen. Laut einer Internet-Quelle gebe es davon genügend in Emmerich.

Nach diesen einleitenden Worten verkam die Veranstaltung leider zu einem politischen Austausch der verschiedenen Lager. So meinte Johannes Tenbrink von der CDU: „Dem Wunschdenken sind Grenzen gesetzt.“ Hingegen meinte Gerd Bartels von der BürgerGemeinschaft. „Wir haben jetzt 15 Jahre gewartet, dann warten wir eben noch ein paar Jahre mehr.“ Hintergrund war auch, dass der Ausschuss für Stadtentwicklung am Dienstag keine Empfehlung an den Rat weitergegeben hatte. Geominy bezeichnete das schon als kleinen Erfolg. Dort hatte der mit dem Projekt befasste Investor Schoofs die Forderung der Parteien nach einem Durchstich zur Kaßstraße abgelehnt.

Markus Elbers von der CDU: „Wir alle wollen diesen Durchstich“. Der würde dann von der Kaßstraße zum Neumarkt zum bei Welasa geplanten Discounter (im Gespräch ist Netto) führen. „Ein Durchgang zum Netto-Markt ist doch quatsch. Wer will das denn? fragte ein Frau aus dem Publikum. Man sei doch in Emmerich umzingelt von Discountern. Zu guter Letzt wurde von Christoph Debiel ein Moratorium angeregt, der den politischen Prozess für drei Monate anhalten könnte. „Wir müssen jetzt klar unterstreichen, was wir wollen.“

Petition:
Es gibt es eine klare Aufgabenstellung, die folgende Punkte umfasst:
u 1. Vertragliche Zusicherung einer Anbindung des Neumarktes an den 1a Bereich Kaßstraße und möglichst auch an die Steinstrasse..
u 2. Der Neumarkt braucht eine wirtschaftliche Basis und zwar sowohl im Bezug auf die Machbarkeit als auch auf die spätere langfristige Vermietsituation..
u 3. Der Neumarkt braucht eine Verkaufsflächen Größenordnung, die von den Emmerichern und von unseren auswärtigen Besuchern deutlich wahrgenommen wird, d.h. einen Mix aus den Konzepten ITG und Welasa mit einer Verkaufsfläche von circa 5.5oo Quadratmeter und mehr als zwei Ankermieter und attraktiven Textilanbietern, die zum einen junge Mode und zum anderen Mode für die „gestandenen“ Generationen anbietet. Hier ist aber auch eine Mindestladengröße von 4oo Quadratmeter wichtig.
u 4. Wohnbebauung, wenn es denn unbedingt erforderlich ist, nicht mit teuren Immobilien sondern vielleicht eher mit günstigeren Wohnungen..
u 5. Eventuell den Gang nach Kanossa antreten und ITG noch mal ins Boot holen, falls möglich, da hier eine Lösung angeboten wurde, die die Stadt nicht in die Verantwortung nimmt und die Geschäftführung an professionelle Betreiber überträgt..

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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