Zwei Varianten stehen jetzt noch zur Wahl

So sehen die Arkaden in Bocholt aus. Ein Vorbild auch für Emmerich? | Foto: Privat
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Emmerich. Jetzt liegt es in den Händen eines neutralen Gutachters, was und in welcher Größe sich auf dem Neumarkt bewegt. Zwei Varianten stehen dabei zur Auswahl. Zum einen die kleine Lösung mit Medi Max und barrierefreiem Wohnen, zum anderen die große Idee mit zwei Ankermietern und einigen weiteren Geschäften.

Hört man Bürgermeister Johannes Diks und den Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien zu, dann scheinen sie offensichtlich von der größeren Variante mehr als angetan zu sein. Anfang der Woche stellte die Firma ITG (Immobilientreuhand GmbH) ihre Pläne den Fraktionen vor. Eine Entscheidung, so die einhellige Aussage, sei allerdings noch nicht gefallen. Liest man allerdings zwischen den Zeilen, so scheint man sich auf die kompaktere Lösung eingeschossen zu haben. „Wir werden jetzt erst einmal die Sommerpause nutzen, um einen Städtebauer zu beauftragen, der beide Varianten überprüft“, so Bürgermeister Johannes Diks.

Nach der Sommerpause will man dann die notwendigen Beschlüsse fassen, wer es werden soll und wie es dann weiter geht. Die Welmans-Variante sieht am Neumarkt auf einer Fläche von knapp 3.000 Quadratmetern Medi Max, eine Caritas Sozialstation und barrierefreies wohnen vor. Die Variante vom Düsseldorfer Investor hat mit 8.000 Quadratmetern eine weitaus größere Größenordnung. Zwei Ankermieter (Medi Max und ein Lebensmittler mit Vollsortiment)sollen davon bereits 4.500 Quadratmeter Fläche über zwei Stockwerke belegen. „Auch an zwei anderen Stellen soll es über zwei Etagen gehen“, so Diks. Das Parkangebot wird über eine Tiefgarage abgedeckt, die im Erdgeschoss 310 und auf einem offenen Parkdeck 130 Plätze bietet.
„Das ist deutlich mehr als bei der Welmans/Schoof Variante“, bemerkte der Bürgermeister. Die restliche Fläche könnten bis zu 15 kleinere Ladengeschäfte füllen. „Wenn Rat und Verwaltung den Mut haben, dieses Projekt zu favorisieren, dann verbessert sich die Attraktivität der Stadt deutlich“, so das städtische Oberhaupt. Das Center könnte zu einem interessanten neuen Magneten werden, das an zwei Stellen bis zur Kaßstraße hineinragt. Reiner Gerrtsen von der CDU dazu: „Ein Projekt mit Chancen und Risiken.“ Rolf Diekmann von der SPD: „Es war schon gewaltig vom Volumen her, auch was investiert wird an Geld. Hoffentlich schlägt es nicht im RheinCenter ein. Deshalb darf man die Risiken nicht außer Acht lassen.“

Christoph Kukulies von der FDP: „Wir müssen das Angebot als Chance begreifen. Wir haben lange gewartet, dass wir überhaupt Angebote haben. Und eine hundertprozentig sichere Sache gibt es bei beiden Projekten nicht.“ Ute Sickelmann von den Grünen: „Hier wurde das Wunschbild von Vielen bedient. So ein Center kann aber nur leben, wenn wir Kaufkraft nach Emmerich holen.“ Das Potential dazu sei vorhanden, so hieß es von Seiten des Investors. Auf unsere kritische Nachfrage, ob sich ein solches Projekt für Emmerich überhaupt lohne, reagierte Bürgermeister Johannes Diks etwas ungehalten. „Wenn nichts passiert, wirft man uns das vor. Jetzt passiert etwas und man äußert sich schon wieder kritisch.“

Dabei hatten wir nur in den Raum gestellt, dass in Wesel zwei Passagen vor dem Ruin stehen und man sich in Rees seitens des Wirtschaftsforum eine Center-Lösung im Außenbereich nicht vorstellen wolle. „Wir reden hier vom Mittelpunkt Emmerichs, die an die 1-A-Lage angeschlossen wird. Der Standort ist die zentrale Lage.“ Dass einige Geschäfte eventuell nicht überleben werden, nehmen die Ratsvertreter in Kauf. „Ich würde mich freuen, wenn wir die Händler, die wegbrechen, im Center wiederfinden.“ Die favorisierte Lösung dürfte nach der Aussage wohl eindeutig feststehen. Mal sehen, ob der Städtebauer das auch so sieht.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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