Konflikt in Emmerich

Sehr geehrter Herr Köppen,

wie ich gehört habe, werden zur Zeit Gespräche mit Mitgliedern der sogenannten „Kritischen Gruppe“ geführt. Scheinbar wurden da wieder Anschuldigungen vorgetragen, die aber nur teilweise korrekt sind.
So wurde wohl wieder angeführt, dass Herr Weidisch einem Mitglied der Gemeinde das Wort verboten habe ( „er solle den Mund halten“) als es um die Planung der Kommunionfeiern im Jahre 2013 ging. Leider wird immer wieder vergessen zu erwähnen, das dieser Herr MEHRFACH gebeten wurde, sich zu gedulden, denn dieses Thema käme im späteren Verlauf des Gespräch zu tragen. Besagte Person ließ nicht locker und provozierte Herrn Weidisch immer wieder, bis diesem verständlicher Weise irgendwann „der Kragen platzte“. Auch er ist nur ein Mensch.
Wie ich hörte, ging es dabei um den Vorwurf, das der Kirchenchor nicht bei den Kommunionfeiern singen sollte. In diesem Punkt war Herr Weidisch nicht einmal der richtige Ansprechpartner, denn diese Tatsache, dass eine andere Art der Musikgestaltung in der Messe gewünscht wurde, kam von den Eltern der Kommunionkinder, nicht vom Pfarrer!!! In diesem Jahr ist es ebenfalls so, dass die Eltern sich für die andere Variante entschieden haben.
Solche Provokationen musste sich Herr Weidisch oft gefallen lassen. Teilweise mit der Absicht, ihn aus der Reserve zu locken, um etwas zu haben, was man gegen ihn verwenden konnte.
Es wurde/wird bemängelt, dass Herr Weidisch bei der Kevelaerfahrt 2011 zu viel telefoniert hat, anstatt sich „um seine Schäfchen zu kümmern“… aber warum er telefoniert hat, nämlich um eine „Dienstbekleidung“ für die Messe zu organisieren, die die Küsterin leider vergessen hatte, das wird gerne verschwiegen.
Oder warum eine Jugendreise angesagt wurde von ihm… nämlich, weil die Verantwortlichen nicht in der Lage waren, innerhalb von 6 Monaten eine Kalkulation für diese Reise zu erstellen und selbst 2 Wochen vor der geplanten Abreise nicht mal eine Unterkunft gebucht war.

Ich hatte gedacht und vor allem gehofft, dass es ehrliche Gespräche werden, bei dem wirkliche Probleme genannt werden und an denen gearbeitet werden kann. Aber es scheint leider nicht so zu sein, wenn nur Halbwahrheiten berichtet werden. Zudem vermisse ich die Kompromissbereitschaft der Contra-Seite. Persönlich habe ich schon mehrmals das Gespräch mit Personen gesucht, die mit der Führungsart von Herrn Weidisch nicht einverstanden sind. Ich gebe mein Bestes, auf andere Personen zuzugehen und ihnen die Hand zu reichen. Leider wurden meine Bemühungen bisher immer abgewiesen.

Von Ihnen bzw. von Bischof Genn wurde angeregt, dass wir uns aushalten sollen.
Ich gebe Ihnen Recht, denn es ist eine große Gemeinde. Wo viele Menschen zusammenleben, gibt es auch viele verschiedenen Meinungen.
Es kann aber nicht sein, das ein paar Wenige (egal, ob es 20 oder 100 sind) mehr zu sagen haben, als mehrere Tausend. Viele Menschen leiden unter der Entscheidung, dass Herr Weidisch entpflichtet wurde.
Die verbleibenden Mitarbeiter der Seelsorgeeinheit müssen Überstunden machen und Aufgaben zusätzlich zu ihrer normalen Arbeit übernehmen, die eigentlich der Pfarrer machen würde.
Schulgottesdienste, Kontaktstunden, Religionsunterricht fällt aus, weil das Personal fehlt.
Die Schulen müssen die ausfallenden Stunden auffangen und es können verschiedene AGs nicht stattfinden, weil es keine Lehrer mehr dafür gibt.
Die Kinder, die gerade in der Kommunionsvorbereitung sind, sind verunsichert, weil sie keinen direkten Ansprechpartner haben. Immer wieder ist es jemand anders, zumeist ein ehem. Pfarrer, der nicht mal gut mit den Kindern umgehen kann (was ja auch nicht jedem liegt und wahrscheinlich auch mit dem Alter zusammenhängt)
Wie sollen wir als Katecheten den Kinder das Thema „Worauf wir bauen können“ näherbringen, wenn die Kirche bzw. das, was momentan hier abläuft, auf so wackligen Pfählen steht?
Die Kinder sollen erfahren, dass Gott für Gerechtigkeit steht? Für das Gute? Was ist gerecht daran, dass die Kinder, die durch Herrn Weidisch und Herrn Olding gerne in die Kirche gegangen sind, sich die Messen gerne angehört haben, die gerne über Gott sprachen und nachgedacht haben, plötzlich vor einem Trümmerhaufen stehen, nur weil ein paar Menschen nicht akzeptieren, dass es auch einen anderen Weg gibt zu glauben, als sie es tun?

Was ist das Problem, hier in der Gemeinde mehrere Versionen von Kirche nebeneinander laufen zu lassen?
In den Gottesdiensten von Herrn Weidisch und Herrn Olding sind alle Generationen vertreten.
Für Menschen, die die „alte“ Liturgie bevorzugen, sind andere Zelebranten da.
Niemand wird zu irgendeiner Messe gezwungen, jede Person kann sich im Vorfeld informieren, welcher Zelebrant die Messe hält und sich dementsprechend entscheiden, hinzugehen oder nicht.
Warum wird uns, die die Messen von den Beiden gerne besucht haben, diese Möglichkeit also genommen?
Und vor allem, unter welchen Vorwänden?
Ist es wirklich so schlimm,
- das ein Pfarrer sich nicht von jedem duzen lassen möchte?
- das auf der Homepage Briefe der Eltern abgedruckt sind, in der sie sich für die Unterstützung ihrer
Söhne bedanken?
- das viele Menschen sich plötzlich wieder für Gott interessieren, weil die Beiden es anders –
verständlicher-LEBENSNAHER rübergebracht haben?

Geben Sie uns die Chance, ein friedliches Miteinander zu erreichen. Kompromisse sind nötig. Aber es wird nicht ohne die Herren Weidisch und Olding funktionieren. Wenn die Beiden wirklich nicht hier bleiben bzw. wiederkommen, wird die Kluft in der Gemeinde immer größer und auch nicht mehr zu überwinden sein.
Nehmen Sie unseren Kindern und Jugendlichen nicht ihren Glauben, denn sie sind unsere Zukunft -
unsere und auch die der Kirche!

Ein Zitat aus der Messe vom letzten Sonntag:
„ Es gibt nur 2 Möglichkeiten: 1. Den Untergang verwalten oder 2. etwas Neues riskieren“

Autor:

Nadine Peters aus Emmerich am Rhein

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