Sondierungsarbeiten wegen eventuellem Bombenfund in Emmerich

Silvio Kunkel (l) von der KMB bei den Sondierungsbohrungen am Großer Wall in Emmerich.
  • Silvio Kunkel (l) von der KMB bei den Sondierungsbohrungen am Großer Wall in Emmerich.
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Immer wieder tauchen sie auf, die Relikte aus der Zeit des 2. Weltkrieges. Obwohl dieser jetzt über 65 Jahre beendet ist. Zurzeit beschäftigen sich der Krisenstab der Stadt Emmerich und die Verantwortlichen der Bezirksregierung Düsseldorf mit der Frage, ob und wo bei den laufenden Straßenarbeiten am Großer Wall ein Blindgänger zu erwarten ist.

Von Helmut Heckmann

Am Mittwoch begann die Firma Kampfmittelbergung GmbH (KMB) mit insgesamt 37 Probebohrungen direkt vor Ort. Maßgeblich dafür waren Luftbilder der Amerikaner und Engländer, auf denen Bombentrichter zu sehen sind. Da abgeworfene Bomben immer in einer Reihe ihre Trichter erzeugen gehen die Experten davon aus, wenn eine größere Lücke zwischen zwei Bombentrichtern in einer Reihe zu sehen ist, dass dort ein Blindgänger, also eine nicht detonierte Bombe im Erdreich liegen könnte.

Die Firma KMB ist mit drei Mitarbeitern in Emmerich. „Wir bohren an den uns angegebenen Stellen jeweils, sechs Meter im Durchmesser um den Verdachtsmoment, ein sieben Meter tiefes Loch mit einem Durchmesser von zirka 12 Zentimetern“, so Silvio Kunkel, Truppführer von KMB. Er ist gemeinsam mit dem Baggerführer Brian Zippel und dem Räumhelfer Jürgen Peters tätig. „Wenn die Löcher gebohrt sind werden dort graue Plastikrohre bis in sieben Meter Tiefe eingelassen“, so Kunkel weiter. „In diese Rohre werden spezielle Sonden abgelassen, die magnetische Anomalie messen“

Die magnetische Anomalie zeigt die Unregelmäßigkeiten auf die sich innerhalb des erzeugten Magnetfeldes befinden und können somit auf eine nicht detonierte Bombe hinweisen. Leider können aber auch andere Altlasten aus Eisen, Rohre, Träger und vieles mehr, eine Anomalie also Unregelmäßigkeit erzeugen. Dies erschwert natürlich die Arbeit des Kampfmittelräumdienstes.

Was passiert, wenn sich der verdacht auf einen Blindgänger bestätigt? „Dann tritt der Räumdienst der Bezirksregierung auf den Plan“, so Truppführer Kunkel. „Die legen das gute Stück frei, bauen einen Verschlag darum, damit keine Erde nachsickern kann, und kontrollieren dann den Zünder“. Ist es ein Aufschlagzünder, dann ist die Entschärfung relativ einfach. Handelt es sich aber um einen Säurezünder, dann ist höchste Alarmstufe angesagt.

Bis Donnerstag wurde in dem ausgewählten Bereich nichts gefunden. Also gab es auch keine Evakuierungen der Anwohner im Umfeld von 250 Metern um die Fundstelle. Betroffen wären davon, neben vielen Privatpersonen, unter anderem auch das Willibrord-Hospital gewesen.

Autor:

Helmut Heckmann aus Uedem

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