Alle Wege führen nach Russland

Noch trägt der Russischkurs sie auf Händen. Ein paar Tage später ist Meike schon auf dem Weg nach Russland.
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  • Noch trägt der Russischkurs sie auf Händen. Ein paar Tage später ist Meike schon auf dem Weg nach Russland.
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Von Laura Gebhardt:
Ein Jahr im Ausland zu verbringen, das wünscht sich beinahe Jeder. Doch im Endeffekt traut es sich nur die Hälfte der zuvor Interessierten. Meike Gerwin (16), Schülerin des MGB hat sich nun als eine der wenigen entgültig entschieden. Noch in den Sommerferien sollte es für ein ganzes Jahr nach Russland gehen.
Grund genug für den Russischkurs kurz vor den Ferien Meikes Abreise mit einem Abschiedstreffen zu feiern, bei dem sie von ihrer Mitschülerin und Borbeck Kurier -Mitarbeiterin, Laura Gebhardt, interviewt wurde.

Borbeck - Kurier: Meike, wieso möchtest du unbedingt nach Russland? Dieses Ziel ist eigentlich ungewöhnlich.
Meike: „Diese Frage stellen mir alle. An der Schule lerne ich schon seit zwei Jahren Russisch und die Sprache macht mir sehr viel Spaß. Deshalb will ich nach Russland, um noch mehr lernen zu können und mich noch mehr mit der Kultur und den Menschen beschäftigen zu können. Interesse habe ich auch durch meinen Patenonkel bekommen. Er hat Russisch studiert und brachte mich nun entgültig zu dem Entschluss.“

Was genau stellst du dir unter diesem Austausch vor und was möchtest du gerne erleben?
„Zunächst werde ich dort zur Schule gehen und sonst lasse ich mich überraschen. Ich werde natürlich am normalen Familienleben teilnehmen. Genaueres kann ich jetzt noch nicht sagen.“

Borbeck-Kurier: Hast du dich bereits auf die Reise vorbereitet?
„Die AFS, meine Organisation hat mir und den anderen Austauschschülern aus Deutschland drei Vorbereitungsseminare organisiert, von denen die ersten beiden allgemeine Informationen zum Ablauf des Austausches gaben und das letzte länderspezifisch ausgerichtet war.“
Hast du schon vorher Erfahrungen mit Auslandsaufenthalten gehabt?
Meike: „Ja, meine Schwester war ein Jahr lang in Mexiko. Andere Freunde von mir waren auch schon für mehrere Monate im Ausland. Ich will das nun auch ausprobieren.“

Borbeck-Kurier: Wie stellst du dir den Umgang mit deiner russischen Familie vor, kennst du sie bereits?
Meike: „Ich habe schon mit meinem kleinen Gastbruder geschrieben und außerdem sehr kurz mit der Familie geskyped. Das hat aber leider nicht ganz so gut geklappt. Meine Familie dort kann kaum Englisch und mein Russisch ist auch noch nicht das Beste. Allerdings habe ich schon Fotos von allen bekommen.“
Hast du deshalb auch Angst, dass irgend etwas nicht klappen könnte? Probleme mit der Sprache vielleicht?
„Eigentlich nicht. Man sagt, dass man die Sprache nach drei Monaten so weit es geht beherrscht. Und dadurch, dass ich ja schon einen kleinen Vorsprung habe, wird es für mich nicht annähernd so schwer, wie für die, die fast unvorbereitet gehen.“

Also gibt es auch Jugendliche, die kein Wort Russisch können?
„Ja natürlich, ich kenne einige, die unvorbereitet an einem Austausch teilnehmen und zunächst die grundlegendsten Dinge lernen müssen. Ich gehöre ja zum Glück nicht dazu.“

Und wie wird das Verhältnis zwischen deinen Eltern und deinen Freunden in Deutschland sein? Wirst du sie sehr vermissen?
„Also mir wurde von den Leuten, die bereits an einem Austausch teilgenommen haben gesagt, dass man zunächst gar kein Heimweh haben kann. Alle neuen Eindrücke und Dinge, die man in dem fremden Land erlebt, sollen einen anfangs überwältigen. Trotzdem denke ich, dass es schwer wird. Natürlich werde ich alle vermissen!“

Eine wichtige Frage ist auch, welche Kosten auf dich zu kommen. Du bist schließlich ein ganzes Jahr in Russland.„Russland ist schon eines der preiswerteren Ziele im Gegensatz zu den USA und Australien.Wobei ich hier auch nur von den AFS-Preisen reden kann.“

Wie bist du denn genau auf die Organisation gekommen?
„Ich wollte am Anfang auf jeden Fall mit der Organisation meiner Schwester reisen. Aber dadurch, dass es nur sehr wenige Russland-Anfragen gab, wurde dieses Ziel nicht mehr angeboten. Die große Schwester einer Freundin hat mich dann auf die AFS gebracht, mit der ich nun sehr zufrieden bin.“

Borbeck-Kurier: Wie stellst du dir deine Wiederkehr nach Deutschland vor? Gibt es Bedenken, wenn du wieder in den regulären Unterricht einsteigen musst?
„In Russland muss ich genau wie hier auch zur Schule gehen, aber keine Prüfungen ablegen. Ich kann mich dann entweder parallel auf den deutschen Lehrstoff vorbereiten oder aber die 10. Klasse wiederholen. Ich brauche einen Mindestdurchschnitt von 3,0, das wird also keinesfalls ein Problem darstellen. Später möchte ich einen Beruf erlernen, der mit Sprachen zu tun hat. Ich werde meine Erfahrungen also gut gebrauchen können. Ich lasse trotzdem erst einmal alles auf mich zu kommen.“
Borbeck-Kurier: Danke Meike, dein Russischkurs und ich wünschen dir viel Glück in Russland und außerdem eine Menge Spaß.

Autor:

Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck

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