Kaiser's wird Edeka

Die beiden Essener Kaiser's-Tengelmann-Filialen gehören seit Beginn des Jahres zur Edeka Rhein-Ruhr. Foto: Heuer
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Edeka Rhein-Ruhr übernimmt Essener Tengelmannfilialen

Die beiden ehemaligen Kaiser's/Tengelmann-Filialen in Essen, die seit Januar 2017 zur Edeka gehören, bleiben auch langfristig in der Hand der Edeka.
Eine Tochtergesellschaft von Edeka Rhein-Ruhr wird die Geschäfte künftig als Filialen betreiben. Das erklärte Stephan Steves, Geschäftsführer von Edeka Rhein-Ruhr auf Nachfrage. Dazu habe sich die Edeka vertraglich verpflichtet. "Auch alle Mitarbeiter werden weiter beschäftigt", betonte der Geschäftsführer.
Die Umfirmierung der Filialen auf Edeka finde in den kommenden zwölf bis 15 Monaten statt, kündigte Steves an. Binnen dieses Zeitraumes würden auch Umbauten geplant, falls sie nötig seien. Im Ruhrgebiet gebe es zudem keinen Verkauf von Filialen an andere Handelsunternehmen. Im Bereich Rhein-Ruhr beträfe dies lediglich zwei Filialen.
Ein Verkauf der übernommenen 46 Kaiser's/Tengelmann-Filialen im Bereich Rhein-Ruhr an Mitbewerber sei auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht geplant. "Die Filialen bleiben in jedem Fall Edeka", so Stevens wörtlich.
Die Geschichte um den Verkauf von Kaiser's/Tengelmann beginnt in den späten 1990er-Jahren. Bereits damals gab es erste Verhandlungen zwischen Tengelmann und Edeka. Sie scheiterten, weil Edeka nur die lukrativsten Filialen im Bundesgebiet übernehmen wollte. Seit diesem Zeitpunkt ging es für die Tengelmanngruppe stetig bergab. Im Jahr 2000 verkaufte sie einen Teil der Filialen oder wandelte sie in Plus-Filialen um. Ab 2010 zog sich das Einzelhandelsunternehmen aus dem Rhein-Main-Neckar zurück. Seinerzeit erwarb die Rewe über die Hälfte der dort betriebenen Tengelmann-Geschäfte. Einige wenige gingen an private Edeka-Händler.
2014 teilte Tengelmann mit, dass es die verbliebenen Märkte im Bundesgebiet an Edeka verkaufen wolle. 2015 lehnte die Monopolkommission die Fusion der beiden Supermarktketten ab. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel erteilte im Frühjahr 2016 eine Ministererlaubnis für die Fusion. Das OLG-Düsseldorf kassierte die Erlaubnis einige Monate später. Widerstand gab es auch von der Rewe-Group.
Ende 2016 einigten sich Edeka und Rewe schließlich über die Aufteilung der noch zirka 400 Filialen, inklusive der Fleischwerke, Logistik und Konzernzentrale. Seit 1. Januar gehören sie nun zu Edeka, Deutschlands größtem Lebensmittelhändler. Bis Ende März übergibt Edeka über 60 Filialen - vor allem in Berlin, aber auch je zwei in München und NRW - an den Konkurrenten Rewe.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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