Das Frollein - In der Schule war die Lehrerin früher "Fräulein"

Meine Lehrerin hieß "Fräulein Geradi." Heutzutage würde man "Frau Geradi" sagen. Natürlich ist es einerlei, doch es erklärte damals viel: Nämlich, dass sie, obwohl im fortgeschrittenen Alter, noch ledig war. "Na und? Das kann einem doch gleichgültiger nicht sein", werden Sie jetzt sicher sagen. Sie haben recht, ich verweise deshalb darauf hin, weil es für uns Schülerinnen damals die Sorte Frau war, die keinen abgekriegt hatte. Wir scheuten auch nicht davor zurück, uns in die Niederungen des deutschen Spott-Unwesens zu begeben und sie hinter ihrem Rücken eine "alte Jungfer" zu nennen. Ja, so war das damals, nicht nur bei unverheirateten Lehrerinnen. Heute kann man nur den Kopf schütteln. Obwohl, ein blutjunges Ding mit "Frau" anzureden, widerstrebt mir ehrlich gesagt. Aber wenn die Deutschen was machen, dann machen sie es gründlich. "Fräulein", gilt hierzulande mittlerweise als passe'. Dabei klingt es doch eigentlich ganz nett. Die Franzosen haben es noch besser: "Mademoiselle" klingt noch viel eleganter.

Autor:

Ursula Hickmann aus Essen-Süd

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