Herzlich Willkommen in der Evangelischen Kirche Werden

Die "Gastgeber" der evangelischen Kirche, Margrit Schmidt (links) und Erika Reusmann (rechts), zeigen Gabriele Seiler und Brigitte Ackermann aus Düsseldorf das Gotteshaus. | Foto: Ulrich Bangert
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Warum nicht gleich einmal den richtigen Kniefall üben, wenn man als zukünftige Braut in die Evangelische Kirche Werden kommt und ein Pfarrer mit dem entscheidenden Tipp auch gleich zur Stelle ist?

Solche und ähnliche Geschichten erleben Pfarrer Karlheinz Peter und sein 32-köpfiges Gastgeber-Team immer wieder. „In diesem Fall sprachen wir eine Gruppe junger Erwachsener an, die ganz neugierig in die Kirche kamen. Eine von ihnen möchte im Herbst heiraten und sucht nun eine schöne Kirche im Essener Süden für ihre Hochzeit“, berichtet der Pfarrer. „Und als wir ins Plaudern kamen, erzählte sie von einer Hochzeit, auf der sie zu Gast war, und die Braut nach dem Kniefall nicht mehr hoch kam. Da haben wir das richtige Knien gleich an Ort uns Stelle geübt“, schmunzelt er weiter.

Langweilig wird es bei der offenen gastfreundlichen Kirche in Werden nie. Große und kleine Gruppen, die oftmals den Besuch gar nicht eingeplant hatten, werden durch Kundenstopper und Schilder an den eisernen Toren rund um den Kirchenpark auf das Angebot aufmerksam gemacht, schauen dann einfach mal rein - und sind dann so begeistert, dass sie meist dann auch gleich eine Weile bleiben.
Denn drinnen warten nicht nur zwei nette Gastgeber, die jeden Besucher willkommen heißen. Sie haben jede Menge Informationen parat, erklären den Weg, geben Empfehlungen für weitere Besichtigungen ab laden zum Plausch ein. „Und wir bieten jedem Gast leckeres, frisches Mineralwasser und eine kleine Köstlichkeit an“, freut sich Peter. Nicht nur, dass er 32 Menschen gewinnen konnte, in der Kirche schichten zu übernehmen. Sie bringen auch alle noch etwas Leckeres von zu Hause mit. Meistens wurde am Morgen vorher immer frisch gebacken.
„Unsere Gemeinde ist sehr aktiv. Die meisten sind keine Zuschauer bei einem Fußballspiel, sondern wollen selber spielen“, vergleicht er die Arbeit in Werden mit dem deutschen Lieblingssport. Und so dürfen jedes Wochenende acht Gastgeber mitspielen, jeder ist einmal im Monat dran. „Unsere Frührentner oder Lehrer machen das sehr gerne. Wir haben auch einige Ehepaare dabei, die Frau hat Spaß daran, beköstigt gerne, und der Mann geht dann halt mit, erledigt die anfallenden Männerarbeiten und findet auch immer schnell gefallen an den Gesprächen“, so der Pfarrer.

Und Gesprächsstoff gibt es reichlich, denn die meisten Gäste freuen sich sehr darüber, wenn man sie fragt, wo sie herkommen und was sie noch vorhaben. Groß ist das Interesse vor allem auch an der außergewöhnlichen Architektur der Kirche aus dem Jahre 1900. „Die erinnert mich an die großen Moscheen in der Türkei“, hörte er schon von muslimischen Gästen Und das ist auch nicht verkehrt, denn im Gegensatz zu den weitverbreiteten Kirchenschiffen, verfügt die Kirche an der Heckstraße über einen offenen Zentralraum.

Der zentralste Raum für viele Gäste ist aber eine anderer. „Die häufigste Frage ist: Haben sie auch eine Toilette?“, wissen die gastgeber aus Erfahrung. Und dann machen sie sich einen Spaß: „Wenn wir dann nein sagen, gucken die meisten sehr überrascht. Und dann schieben wir hinterher, dass wir sogar zwei Toiletten haben.“

Langweilig wird es also auch 2011 nie in der gastfreundlichen offenen Kirche. Die Idee dazu stammt noch aus dem Kulturhauptstadtjahr. Fast 4.000 Besucher wurden in den Monaten Mai bis Oktober gezählt. „Und da konnte wir doch nicht einfach sagen, es war schön, aber das war es! Wir wollten weitermachen!“ Und es lohnt sich: Am

Autor:

Melanie Berg aus Essen-Süd

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