Opfer der Verwaltung?

Reges Treiben auf der Baustelle. Kurz vorm Pfingst-OpenAir wurde hektisch gebuddelt. Leithäuser: So viele Arbeiter habe ich hier noch nie gesehen!“
  • Reges Treiben auf der Baustelle. Kurz vorm Pfingst-OpenAir wurde hektisch gebuddelt. Leithäuser: So viele Arbeiter habe ich hier noch nie gesehen!“
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Werdener Dauerthema Baustelle auf der Brücke

„So geht das doch nicht weiter! Es offenbart sich eine große Fehlplanung der Verkehrsführung, die uns in Werden noch Jahrzehnte nachhängen wird. Es wird Rückstaus in die bewohnten Zufahrtstraßen zur Brücke geben.“ Der Werdener Jean Leithäuser ist richtig sauer: Schon seit Monaten steht er im Stau. Die Baustelle auf der Gustav-Heinemann-Brücke raubt ihm den letzten Nerv: „Ein ganzer Stadtteil wird in Sippenhaftung für Budgetüberschreitung genommen. Im letzten Jahr hieß es noch, Ende November ist alles fertig, nun ist man noch immer mit Gründungsarbeiten am Bahnhof beschäftigt.“
Jean Leithäuser wohnt in der Effmannstraße, ist als Projekt-Controller „vom Fach“, betreut beruflich Großprojekte von Industrieanlagen, bei denen es um Hunderte von Millionen geht: „wenn wir dort so arbeiten würden….“ Selbst eine derart chaotisch unorganisierte private Baustelle würde ganz schnell stillgelegt. Und so will dem engagierten Bürger nicht einleuchten, dass nach einem Sturm zwei Tage lang die runtergefallenen Schilder rumliegen, die Verkehrsführung „offensichtlich ohne Nachdenken“ ständig geändert werde, immer wieder die Ampeln ausgeschaltet sein. Verkehrssicherheit sähe anders aus. Krönung ist für Leithäuser der Baustopp, als Stadt und holländischer Bauunternehmer sich nicht einigen konnten, wer schuld sei am Fauxpas der nicht passenden Widerlager für die Brücke, die irrtümlich nach nicht mehr aktuellen Plänen gefertigt wurden. Hier geht es um Mehrkosten von 400.000 Euro. Dazu käme noch, dass die Kanalbaumaßnahmen ebenfalls kein Ruhmesblatt der städtischen Planer seien: „Wer hat eigentlich hierfür das Sagen und trägt die Konsequenzen?“ Leithäusers bitteres Fazit: „Das Baustellenmanagement hat in Werden komplett versagt!“ Wenn man davon ausgehe, dass rund 28.000 Autos täglich an der Brücke für mindestens drei Minuten länger stehen müssten, sei es ein Leichtes, den Schaden hochzurechnen: „Es entstehen seit Monaten wegen der unverantwortlichen Bauzeitverlängerungen durch Rückstaus Millionen Euro als volkswirtschaftlicher Schaden, die zusätzliche Umweltbelastung noch gar nicht eingerechnet.“ Konsequenz: Bekannte würden auf dem Weg zur Arbeit Werden meiden, nähmen dafür sogar riesige Umwege von 40 Kilometern und mehr in Kauf.
Leithäuser stellt die Frage nach den Verantwortlichen: „Gibt es die oder ist das einfach passiert? Wo sind die Damen und Herren aus dem Amt für Straßen und Verkehr? Ist Werden ein Opfer der Verwaltung? Und die Bezirksvertretung sitzt in Kettwig und kümmert sich um die Umstellung von Altpapiercontainern...“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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