Romantik und Revolution: Tag des Offenen Denkmals am 11. September

11. September 2011
Dortmund, 44135 Dortmund
So idyllisch war Dortmund vor der Industrialisierung:  Die Ansicht aus dem 19. Jahrhundert zeigt ein Ackerbürgerstädtchen. | Foto: Foto: Stadt Dortmund
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  • So idyllisch war Dortmund vor der Industrialisierung: Die Ansicht aus dem 19. Jahrhundert zeigt ein Ackerbürgerstädtchen.
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Am Sonntag, 11. September, findet der Tag des offenen Denkmals statt. Die Besucherinnen und Besuchern können mit Hilfe von 40 Programmpunkten auf Entdeckungsreise gehen.
Ergänzend zur Programmbroschüre stellt die Denkmalbehörde in einer kleinen Serie einige Themenschwerpunkte und besondere Veranstaltungsorte vor. Beiträge sind zu den vier folgenden Inhalten geplant:
1. Romantik und Revolution am Tag des offenen Denkmals (Stadtbezirke Innenstadt, Hombruch, Hörde, Eving, Lütgendortmund)
2. Neue Viertel, neue Zeit: Stadtentwicklung und Wohnen im 19. Jahrhundert
3. Denkmal des Monats September: Das Landesoberbergamt – Eröffnungsstandort am Tag des offenen Denkmals
4. Der Tag des offenen Denkmals: Die Highlights
„Romantik“ und „Revolution“ bilden am Tag des offenen Denkmals die beiden sehr unterschiedlichen Eckpunkte.
„Romantisch“ ist eine Eigenschaft, die einem in Verbindung mit der Stadt Dortmund nicht gerade als erstes einfällt. Betrachtet man jedoch alte Ansichten Dortmunds, ist die Bezeichnung durchaus naheliegend: Es entsteht der Eindruck eines Idylls, der heilen Welt eines Ackerbürgerstädtchens, das Dortmund zu dieser Zeit mit seinen zirka 4000 Einwohnern war.
Die Romantik war aber auch eine kulturgeschichtliche Epoche (ca. 1790-1850). Literatur, Musik und Bildende Kunst widmeten sich dem individuellen Erleben, der Sehnsucht und dem Geheimnisvollen. „Die Romantik suchte über die sichtbare Wirklichkeit hinaus das, was Geist und Seele bewegt“, beschreibt Dr. Brigitte Buberl, Leiterin der Kunstsammlungen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, das Wesen dieser Epoche.
Besucher finden im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Werke namhafter Romantiker wie Caspar David Friedrich. Im MKK gibt es auch Einblicke in die Wohnkultur des Biedermeier - hier fand die Romantik im bürgerlichen Alltag ihren Ausdruck. (Führungen durch ausgewählte Abteilungen des Museums zum Thema „Zwischen Ideenkunst und Behaglichkeit – die Romantik in Bild und Wohnkultur“ um 11 und 14 Uhr.)
Jeder, der schon einmal durch den Botanischen Garten Rombergpark spaziert ist, wird bestätigen können, dass dies ein Ort voller Romantik ist. Insbesondere der ab 1818 von Maximilian Friedrich Weyhe gestaltete, ehemalige Schlossgarten der Familie von Romberg lässt den Park wie ein begehbares Landschaftsbild erscheinen. Margret Denecke und Anne Deiting-Vogelsang vom Freundeskreis Botanischer Garten Rombergpark inspirierte der Landschaftspark zu einer Führung, die neben allerlei Wissenswertem auch Gedichtsrezitationen beinhaltet und von Marie-Christine Torre gesanglich begleitet wird. Aber auch weniger Romantisches wie die Auswirkungen der Industrialisierung auf den Park wird hier thematisiert. (Literarisch-informative Führungen unter dem Titel „Wie ungeheuer grün das Grün, wie furchtbar grau das Grau“ um 11 Uhr und 15 Uhr. Treffpunkt im Torhaus.)
Spricht man in Dortmund von „Revolution“, ist es im 19. Jahrhundert vor allem die Industrielle Revolution, sprich die Phase des Durchbruchs der Industrialisierung, die die Stadt prägte.
Ab den 1820er Jahren ermöglichten Dampfmaschinen die Förderung von Steinkohle für die entstehende Hüttenindustrie. Besonders hervorzuheben ist die Hermannshütte, ein Stahl- und Eisenwerk, das 1841 von Hermann Dietrich Piepenstock auf dem Gelände der Hörder Burg gegründet wurde und über 160 Jahre lang Stahlgeschichte schreiben sollte. (Führungen zur Entwicklung der Hörder Burg und des angrenzenden Geländes vom Mittelalter bis heute um 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr. Treffpunkt am Burgeingang. Von 11 bis 17 Uhr sind das Hörder Heimatmuseum und die Ausstellungsräume in der Hörder Burg geöffnet.)
Den enormen „Kohlehunger“ stillten die vielen neu gegründeten Zechen. Auf deren Standorte weisen heute noch einige Fördertürme hin. Zwei eindrucksvolle Beispiele wreden vorgestellt: der Malakoffturm der Zeche Fürst Hardenberg von 1876, der in diesem Jahr erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich ist, und den Tomson-Bock über dem Schacht 2 der Zeche Gneisenau von 1886, das älteste erhaltene stählerne Fördergerüst im Ruhrgebiet. (Besichtigung des Malakoffturmes zwischen 13 und 16 Uhr. Im gleichen Zeitraum informiert eine Ausstellung über die Zeche Fürst Hardenberg. Führungen zum Tomson-Bock jeweils zur vollen Stunde zwischen 11 und 17 Uhr. Im gleichen Zeitraum kontinuierlich Führungen im nördlichen Maschinenhaus.)
Die schwierigen Arbeitsbedingungen auf den Zechen macht das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern zum Thema. Diese bieten den Anlass, über die Geschichte der beiden Bergarbeiterstreiks von 1889 und 1905 zu berichten. (Führungen zum Thema „Streik! Konflikte, Krawalle, Kameraden, Komitees“ um 10.30 Uhr, 11.30 Uhr, 12.30 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr.
„Romantik“ und „Revolution“ sind also durchaus in Dortmund zu finden. Das Veranstaltungsprogramm des diesjährigen Denkmaltages zeigt jedoch, dass es zwischen diesen beiden Eckpunkten noch viel mehr zu entdecken gibt.
Weitere Informationen zum Thema sowie zum Veranstaltungsprogramm beinhaltet die Broschüre zum Tag des offenen Denkmals. Diese liegt an allen bekannten Auslegestellen kostenlos bereit und ist zudem online unter www.denkmalbehoerde.dortmund.de abrufbar.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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