Alexander Estis: Fluchten

2. Februar 2023
19:00 Uhr
literaturhaus.dortmund, Neuer Graben 78, 44139 Dortmund
Foto: Foto © Salman Abdo

Dortmunds vierter „Stadtbeschreiber“ kommt aus der Schweiz: Alexander Estis folgt auf Elias Hirschl und liest am 2. Februar 2023 im Literaturhaus Dortmund!

Fluchten

Niemand, der nicht schon einmal die Flucht ergreifen wollte – ob vor dem Krieg oder einer Umweltkatastrophe oder auch nur aus einer peinlichen Situation, einer langweiligen Gesellschaft, einem sklavischen Arbeitsverhältnis, einer belastenden Beziehung. Die Fluchten erzählen von gewollten oder ungewollten, realistischen oder absurden, erfolgreichen oder missglückten Fluchtversuchen.

Im Fokus stehen dabei insbesondere Formen des Ausbruchs aus dem gewohnten Lebensumfeld, der gewohnten Identität, dem Familiengefüge, dem Arbeitsverhältnis oder sogar dem eigenen Körper. Daneben hat sich der Autor vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine mit den realen Fluchtgeschichten von Menschen aus der Ukraine und aus Russland befasst; dies hat zu einer Erweiterung der Textsammlung geführt, die nun auch fiktionalisierte Fluchtgeschichten von großer Aktualität und Tragik enthält.

Moderation: Dr. Frederike Jacob

Datum: 02. Feb 2023
Uhrzeit: 19:30
Preis: Eintritt frei!

Über Alexander Estis

Der in der Schweiz lebende Autor und Kolumnist Alexander Estis wird Dortmunds vierter Stadtbeschreiber. Er wurde von der Jury unter rund 40 Bewerber*innen für das Literaturstipendium ausgewählt und wird ab Mai 2023 für sechs Monate in Dortmund leben und schreiben. Derzeit ist Alexander Estis Stadtschreiber von Heilbronn.

Über die Entscheidung freut er sich sehr und dankt der Jury: „Ich bin gespannt auf neue Begegnungen und auf die Gespräche mit der Dortmunder Bevölkerung, die ich führen möchte, um Geschichten, Sehnsüchte, Träume oder auch Ängste zu sammeln, die sich auf die Stadt Dortmund und deren Wandel beziehen“, so Estis.

Spezialist für literarische Kleinformate

Alexander Estis ist Schriftsteller und Kolumnist. Er wurde 1986 in einer jüdischen Künstlerfamilie in Moskau geboren; dort erhielt er eine Ausbildung an Kunstschulen und bei Moskauer Künstlerinnen. 1996 siedelte er mit seinen Eltern nach Hamburg über. Nach Abschluss des Studiums in deutscher und lateinischer Philologie arbeitete er als Dozent für deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten. Seit 2016 lebt er als freier Autor in Aarau (Schweiz).

Alexander Estis arbeitet vorwiegend in literarischen Kleinformen. Diese zeichnen sich aus durch stilistische Vielfalt sowie die Verschmelzung von Satire und Ernst, von Essayistik und Belletristik, prosaischer und metrischer Form sowie von Wort und Bild. Zuletzt erschien sein fünftes Buch, die Prosasammlung „Legenden aus Kalk“. Estis verfasst Essays, Glossen und Kolumnen u.a. für „Die Zeit“, Deutschlandfunk Kultur, NZZ, Tagesanzeiger, WOZ. Ferner übersetzt er Lyrik und Prosa aus dem Russischen und Lateinischen. Alexander Estis ist Mitglied in zahlreichen literarischen Vereinigungen. Für seine Texte erhielt er mehrfach Auszeichnungen und Stipendien.

In Dortmund möchte er der Bevölkerung mit seinem Projekt „Urbane Visionen“ eine literarische Stimme verleihen und sie dazu einladen, die Stadtentwicklung zu kommentieren und zu begleiten. In Gesprächen will er die mit der Stadt verbundenen Narrative, Sehnsüchte, Träume, aber auch Ängste herausarbeiten und als literarisch gestaltete Visionen publizieren.
Darüber hinaus will Alexander Estis sich mit Lesungen und Kooperationen mit Medien, Autorinnen und anderen Künstlerinnen sowie Schreibwerkstätten und ähnlichen Mitmach-Formaten in die Stadtgesellschaft einbringen.

Fluchten

Die Jury überzeugte er u.a. mit einer Textauswahl aus seinem Band „Fluchten“, der 2022 in der Salzburger Edition Mosaik erschienen ist.

„Seine Texte zeichnen sich durch hinreißende Lakonie, feine Stilistik und treffsichere Ironie aus. In satirischer Überhöhung, gepaart mit deskriptiver Nüchternheit, folgt er dem Diktum von Humor als Notwehr auf ganz eigene Weise, ausgestattet mit einem raumgreifenden und bildgewaltigen Erzählton. Irritierend, verstörend und zugleich von heiterer Melancholie und zum Kaputtlachen komisch, sind seine Texte“, so die Jury in ihrer Begründung.

Autor:

Literaturhaus Dortmund aus Dortmund

Neuer Graben 78, 44139 Dortmund
+49 231 33048497
info@literaturhaus-dortmund.de
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