Flair eines portugiesischen Straßencafés

Runde Tische mit Mosaik-Platten, Stühle sowie Bänke mit Sitzkissen, die für Gemütlichkeit sorgen, Kopfsteinpflaster, verschiedene Pflanzen und das beruhigende Plätschern eines kleinen Brunnens - im Gebrauchtwarenhaus in Velbert wurde auf 60 Quadratmetern das Flair eines portugiesischen Straßencafés geschaffen. Ab Freitag, 2. November, können Interessierte hier Platz nehmen.

Ob selbstgebackener Kuchen, Kaffee, Tee oder Kaltgetränke, mit dem neuen Café erweitert "Beratung und Projekte e.V." (kurz "bepro") das Angebot an der Kaiserstraße 23. Während die Räume bisher "nur" wegen des vielseitigen Angebotes verschiedenster Waren zu günstigen Preisen beliebte Anlaufstelle waren, haben Geschäftsführer Tobias Hanke und sein Team jetzt zusätzlich einen gemütlichen Ort des Verweilens geschaffen.
"So etwas fehlte bisher in Velbert", sagt Hanke. "Schon lange hatten wir die Idee, ein Café in unserem Gebrauchtwarenhaus zu eröffnen. Nun konnten wir die Pläne umsetzen und werden nach einer rund vier Monate andauernden Bauphase endlich starten." Um 10 Uhr werden am Freitag die ersten Gäste begrüßt. "Wir sind gespannt, wie das Angebot angenommen wird."

Dass die Bewohner des Johanniterheims regelmäßig vorbeischauen werden, da ist man sich sicher. "Wir kooperieren seit einiger Zeit mit der Einrichtung, die sich in unmittelbarer Nähe befindet. Und auch am Café sind die Bewohner des Heimes maßgeblich beteiligt." Die älteren Damen und Herren werden im Rahmen eines Freizeit-Angebotes des Sozialen Dienstes für die Zubereitung des Kuchens zuständig sein, der in dem Café zum Verzerr angeboten wird. "Eine absolute Win-Win-Situation", findet Hanke. "Die Bewohner fühlen sich gebraucht und haben eine sinnvolle Beschäftigung. Und unsere Gäste können sich etwas Leckeres gönnen, dass sie vielleicht sogar an ,Omas Kuchen' aus Kindertagen erinnert." Ausschließlich Blechkuchen wird es im Café des Gebrauchtwarenhauses geben. "Gute Konditoreien, die was davon verstehen, Sahnetorten und ähnlich aufwändige Kuchen anzufertigen, gibt es in der Stadt ausreichend. Wir wollen ihnen natürlich keine Konkurrenz machen. Können wir auch gar nicht", so der Geschäftsführer. "Allerdings arbeiten wir mit einer Bäckerei aus Velbert zusammen und kaufen nach Bedarf noch Kuchen dazu." Schließlich müsse man erst einmal testen, wie viel Bedarf da ist und was das Johanniterheim davon bewerkstelligen kann.

So, wie es dich für "bepro" gehört und auch im Gebrauchtwarenhaus umgesetzt wird, werden die Preise moderat und "maximal kostendeckend" sein, versichert Tobias Hanke. Zudem wird als Servicekraft eine Frau angestellt, die wegen ihrer psychischen Erkrankung keine Chance auf dem normalen Arbeitsmarkt hätte. Der Zugang ist barrierefrei. "Machen Sie sich also sehr gerne selber einen Eindruck davon", lädt Hanke ein.

Als nächstes Projekt wird der Weihnachtsmarkt rund um das Gebrauchtwarenhaus an der Kaiserstraße 23 in Angriff genommen. Er findet am ersten Adventswochenende - also von Freitag, 30. November, bis Sonntag, 2. Dezember - statt. In den Holzbuden werden überwiegend Bürger aus Velbert zu finden sein, die getreu dem Motto "Handemade" ihre Kunstwerke und Basteleien anbieten. "Weihnachtskarten, Blumen-Gestecke und mehr werden darunter sein", kündigt Lisa Lilienthal, Projektmanagerin bei "bepro", an. Dazu wird mit Advents-Dekoration und Lichtern ein passendes Ambiente geschaffen. Für musikalische Unterhaltung werden unter anderem eine Gruppe der Musik- und Kunstschule Velbert sowie die Band "Mottek" sorgen, die unplugged spielen wird. "Es wird also kein kommerzieller, kein gewöhnlicher Weihnachtsmarkt werden. Aber er ist auf jeden Fall einen Besuch wert", ist sich Hanke sicher.

Öffnungszeiten:
-Dienstag bis Freitag von 9.30 bis 18.30 Uhr
-Samstag von 9.30 bis 16 Uhr
-Montag ist Ruhetag (Allerdings nur für das Café, das Gebrauchtwarenhaus hat von 9.30 bis 18.30 Uhr geöffnet.)

Weitere Informationen:
-Das Gebrauchtwarenhaus ist eine Einrichtung der "bepro" (Beratung und Projekte Velbert e.V.).
-Die Arbeit des Vereins besteht darin, erwerbslose Menschen bei ihrer Integration ins Arbeitsleben zu unterstützen. Das Gebrauchtwarenhaus bietet diesen Menschen die Möglichkeit, eine Arbeit auszuüben und somit der Gesellschaft etwas von dem zurückzugeben, was sie in ihrer aktuellen Lebenslage empfangen. Die Tätigkeiten sind gemeinnützig; das heißt sie dienen der Allgemeinheit und nicht der Erzielung von Gewinnen.
-Durch das Gebrauchtwarenhaus werden Ressourcen geschont und die Umwelt entlastet. Die angebotenen Secondhand-Waren werden weiterverwertet.
-Das Gebrauchtwarenhaus wird von der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Jobcenter ME-aktiv gefördert.