KUK mal hier
Wasser - unser kostbarstes Gut

Fröndenberg lebt am Wasser und auch von seiner schönen Landschaft. Die sieht die Initiative GigA46 durch den möglichen Weiterbau der Autobahn 46 in Gefahr. Luftbild: Hans Blossey
  • Fröndenberg lebt am Wasser und auch von seiner schönen Landschaft. Die sieht die Initiative GigA46 durch den möglichen Weiterbau der Autobahn 46 in Gefahr. Luftbild: Hans Blossey
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FRÖNDENBERG. MENDEN. Fröndenberg hat gerade erlebt, wie gefährlich das kostbare Gut Wasser werden kann, wenn es wegen des menschengemachten Klimawandels in unkontrollierbaren Massen vom Himmel fällt, und Kanäle es nicht fassen können. Während am 4. Juli in Oesbern die zweistündige KUK mal hier-Veranstaltung um die Kulturlandschaft und guten Boden ohne Regen und mit aufrüttelnden Informationen durchgeführt werden konnte, hieß es zeitgleich in Fröndenberg „Land unter“. Dennoch bleibt Wasser „Unser kostbarstes Gut“.

Um fünf vor Zwölf startet am Sonntag, 18. Juli, die fünfte KUK mal hier-Veranstaltung im Ulmke-Forum des Himmelmannparks, in Fröndenberg - an der Ruhr. Der angekündigte Vortrag zum Thema von Dr. Udo Engelhardt (Meeresbiologe und Scientist-für-Future) wird aufgrund von unvorhergesehenen Terminüberschneidungen erst am 1. August am Aktionstag in Schwitten zu hören sein. Stattdessen wird Prof. Dr. Heiner Monheim, Verkehrswissenschaftler, Prof. für Angewandte Geografie und Autor über "Autobahnplanungen und Ortsumgehungen im Zeichen von Verkehrswende – Warum sich Deutschlands Verkehrs- und Straßenplanung grundlegend verändern müssen, um die klimapolitischen Hausaufgaben zu erfüllen." sprechen.

Außerdem bringen die Mendener Künstlerinnen Sonja Heller und Jeannette Obst in einer aufwändigen Netz-Installation aus durchsichtigen Fäden und Kugeln ihre Gedanken zum Thema Mikroplastik im Wasser zum Ausdruck. Dr. Wolfgang Dennhöfer hatte beim zweiten KUK mal hier-Sonntag auf der Platte Heide unter anderem ausgeführt, dass 30 Prozent des Mikroplastiks auf Reifenabrieb zurückzuführen sei. Eine zusätzliche Autobahn und der damit einhergehende Verkehr steigert also die Belastung des Grund-, Meer- und Trinkwassers und landet früher oder später auch im Körper des Menschen.

Sonja Heller und Jeanette Obst bebildern den Kampf der Natur mit künstlich hergestellten Stoffen. Mikroorganismen fressen Mikroplastik. Mikroorganismen werden gefressen. Am Ende der Nahrungskette steht der Mensch.

Abgesehen vom Schaden für die Gesundheit erleidet die Landschaft, auf die die Fröndenberger zu Recht stolz sein können, unter dem Bau einer Autobahn. Auch das macht die Kunstinstallation deutlich. Rund um das Rondell, in dem das Netz gespannt wird, liegen auf Steinen und in der Wiese Gipsscheiben aus. Diese „Aussichtspunkte“ führen über QR-Codes zu Bildern und extrem kurzen Filmen, die in der virtuellen Welt des Internets bereitgestellt wurden. Sie weisen Wege in eine erschreckende oder schöne Zukunft. „Das wird davon abhängen, ob die Menschen Möglichkeiten finden, um die Umwelt und Wasserverschmutzung zu verhindern“, kündigen Sonja Heller und Jeanette Obst an.

Der Verkehrsexperte Dr. Monheim engagiert sich seit 50 Jahren in Sachen Verkehrswende. Er bringt inzwischen 25 Jahre Erfahrung in Bundes- und Landesadministrationen mit, ist Mitbegründer von ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), VCD (Verkehrsclub Deutschland), Bahn für Alle. Das Aktionsbündnis Bahn für Alle wird mit lokalen und bundesweiten Aktionen gegen die Privatisierung der Deutschen Bahn AG aktiv. Es fordert dazu auf, sich für eine echte Verkehrswende, für eine konsequente Politik pro Schiene und damit für eine Bahn für alle Menschen zu engagieren. „Autobahnplanungen und Ortsumgehungen sollten unter dem Vorzeichen ,Verkehrswende‘ stehen“, sagt Dr. Monheim. „Deutschlands Verkehrs- und Straßenplanung muss sich grundlegend verändern, damit wir die klimapolitischen Hausaufgaben erfüllen können."

Neben dem spannenden Referat - Fröndenberg ist bekannt für seine Fahrradrouten - gibt’s weitere Infos über Trassenführung und Verfahren in Sachen A46, die Gelegenheit, die jüngste Petition gegen das Projekt zu unterschreiben, UmweltKlimaKreuze zum Haltung-zeigen und natürlich die inzwischen bekanntermaßen „echt köstlichen“ KUKis, die von Jutta Salmen und ihrem Team gebacken wurden.

Die Petition gegen den Weiterbau finden Interessierte auch unter www.giga46.info

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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