BVB startet in die Saison: "Wir werden alles rauspressen!"

Von der Titelverteidigung spricht man beim BVB nicht, aber tatendurstig präsentierte sich der Deutsche Meister zum Trainingsauftakt durchaus. „Es wird eine sehr schwierige, aber auch sehr reizvolle Saison. Und wir werden alles rauspressen, was möglich ist“, kündigte Jürgen Klopp an.

Dabei ging Klopp wie immer mit bestem Beispiel voran und ließ auch nach dem Erringen der Deutschen Meisterschaft Ehrgeiz und Willen sprechen: „Es muss sich keiner Sorgen machen, dass der Trainer irgendwie satt ist.“ Sprach‘s und präsentierte sein charmantestes Lächeln.
Wer Klopp kennt, der weiß, hier geht einer wieder mit Vollgas in die Saison. Und genau so soll sich seine Mannschaft auch wieder präsentieren -„hochkonzentriert, mit großer Lust und unglaublichem Feuer“. Die Messlatte liege natürlich hoch, aber nicht aufgrund des Titelgewinns. „Sie liegt so hoch, weil die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen, klar ist - mit Einsatz und Leidenschaft, die außergewöhnlich sind.“

Im Gegensatz zu den Vorjahren hat der BVB eine Zielsetzung ausgegeben, allerdings so moderat wie möglich. „Wir wollen uns am Ende für einen internationalen Platz qualifizieren“, stellte Hans-Joachim Watzke bescheiden klar. „Von uns wird es keine markigen Sprüche geben.“
Als klassischen Titelverteidiger sieht der BVB-Boss die Borussia jedenfalls nicht. „Dafür war aufgrund der Alterstruktur der Mannschaft und der Finanzsituation des Vereins der Titelgewinn zu sensationell.“

Kompensieren muss die Mannschaft in der neuen Spielzeit vor allem den Abgang von Nuri Sahin, doch davor ist den Verantwortlichen nicht bange. „Ich habe trotzdem das Gefühl, dass wir personell stärker aufgestellt sind, weil die Drucksituation im Kader größer geworden ist“, glaubt Klopp.
Für diesen Druck sorgen die Neuzugänge, „mit denen es uns wieder mal nicht gelungen ist, den Altersdurchschnitt anzuheben“, wie Sportdirektor Michael Zorc schmunzelnd bemerkte. Allen voran ruhen die Hoffnungen auf Ivan Perisic (Brügge) und Ilkay Gündogan (Nürnberg). Letzterer hat auch vor dem Vergleich mit Nuri Sahin keine Angst: „Das darf mich nicht interessieren. Ich werde versuchen, mein Spiel durchzusetzen und meinen Charakter in die Mannschaft einzubringen.“

Dass der BVB aufgrund der ungewohnten Belastung durch die Champions League auch in der Liga schweren Zeiten entgegengehen könnte, glaubt der Trainer übrigens nicht. „Ich habe immer noch nicht verstanden, was in diesem Zusammenhang mit einer besonderen Intensität gemeint ist“, verwies Klopp auf die Erfahrungen der letzten Saison mit den zusätzlichen Spielen in der Europa League: „Die englischen Wochen waren für uns der reine Genuss!“