Unkonventionelle Hilfe unter Reitern

Ein verheerender Anblick bietet sich auch gut zwei Wochen nach dem Einbruch des Daches der Reithalle des RV ETuS Gelsenkirchen. Doch angesichts der angesagten Hilfen, sieht der Verein wieder ein Licht am Ende des Tunnels. Foto: Gerd Kaemper
  • Ein verheerender Anblick bietet sich auch gut zwei Wochen nach dem Einbruch des Daches der Reithalle des RV ETuS Gelsenkirchen. Doch angesichts der angesagten Hilfen, sieht der Verein wieder ein Licht am Ende des Tunnels. Foto: Gerd Kaemper
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GE. In der Nacht zum 27. Dezember stürzte das Dach der Reithalle des Reitverein ETuS Gelsenkirchen 1996 e.V. an der Dessauer Straße ein. Durch die einknickenden Stützpfeiler wurden auch die Außenwände erheblich beschädigt. Grund war die zu schwer gewordene Last durch die langanhaltenden Schneefälle.

Der Reitbetrieb ist seitdem zum Erliegen gekommen, denn auch die Außenplätze ließen aufgrund von Vereisung kein Training zu. So werden die Pferde jeden Tag von Vereinsmitgliedern geführt oder können sich selbst eine zeitlang auf dem Platz bewegen.
Am 28. Dezember wurden bei Gelsensport erste Überlegungen für mögliche Hilfsmaßnahmen angestellt.
Einen Tag später, am 29. Dezember, kam eine andere ungewöhnliche Maschinerie in Gang: Vertreter aller sechs Gelsenkirchener Reitvereine kamen zusammen, um Unterstützungswillen zu bekunden und Möglichkeiten zu erörtern. Damit standen zum Jahresende rund 1.200 Pferdesportler zum Schulterschluss und zur Hilfe für den kleinen Verein an der Dessauer Straße bereit.
Inzwischen sindbereits logistische Maßnahmen, um die Reithallentrümmer zu entsorgen, in der Vorbereitung.
Ein Problem des Vereins war der bestehende Vertrag mit der Bundeseisenbahnvermögensverwaltung, der eine jährliche Kündigungsmöglichkeit enthielt. In einem ersten Ergebnis hat Gelsensport einen Fünf-Jahres-Vertrag aushandeln können, der am 6. Januar zwischen der Verwaltung und dem Verein unterschrieben wurde. Weitere Unterstützungsmöglichkeiten seitens des Sport-Dachverbands für den Verein sind in der Beratung.
Für den RV ETuS GE ist in dieser Woche eine Webseite erstellt worden, auf der über den aktuellen Stand der Dinge informiert wird und damit der Verein insgesamt für die Zukunft eine Präsentationsplattform hat.

Benefizturnier der
Reitervereine

Für den 28./29. Mai ist ein Benefizturnier in Planung. Veranstalter ist die Gemeinschaft der Gelsenkirchener Reitvereine. Ausgetragen wird diese Veranstaltung nach der Wettbewerbsordnung entweder auf dem Gelände der Reitgemeinschaft Stall Prost in Oberscholven oder dem Ländlichen Reit- und Fahrverein Gelsenkirchen-Buer.
Die Ausschreibung reicht vom Einfachen Reiterwettbewerb bis zum Wettbewerb Klasse L in Dressur und Springen. Eingeladen werden Vereinsangehörige des Kreisreiterverbands Recklinghausen und ReiterInnen einzelner anderer Vereine.
Auf die üblichen Nenngeldgebühren wird ein Euro als Spende aufgeschlagen. Notwendige Funktionäre wie Richter, Parcoursbauer, Arzt und Tierarzt, etc. verzichten auf ihre Aufwandsentschädigungen. Das jährliche Turnier des RV ETuS GE soll wie geplant am 2. Juni durchgeführt werden.
Mit dem neuen Vertrag im Rücken und der massiven Unterstützung des Reitsports in Gelsenkirchen hoffen die Vereinsmitglieder um den Vorsitzenden Klaus Patryas, bald wieder zu einem ‚Alltagsbetrieb‘ zurück zu finden.
Wie die Einschränkungen bei „widriger Witterung“ ohne Dach über dem Kopf dauerhaft aufgefangen werden können, muss dann die Zukunft zeigen. Das wichtigste für den Verein ist aber, den Betrieb überhaupt weiter führen zu können.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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