Das 11. Männerballett-Turnier der Gocher Feuerwehr war eine große Show

Die Froschkönige vom Karnevalsverein Brejpott-Quakers aus Kellen präsentierten eine Agenten-Geschichte á la James Bond auf der Kastellbühne.Foto: Franz Geib
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  • Die Froschkönige vom Karnevalsverein Brejpott-Quakers aus Kellen präsentierten eine Agenten-Geschichte á la James Bond auf der Kastellbühne.Foto: Franz Geib
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Wenn es um Karneval geht, drehen sich in Goch die Uhren anders, denn wer glaubt, dass am Aschermittwoch hier alles vorbei ist, der irrt sich gewaltig. Bekanntlich ist nach der Session vor der Session und um das Warten zu verkürzen gibt es nach den jecken Tagen in der Niersstadt noch das
Männerballett-Turnier vom Karnevalsverein der Feuerwehr Goch im Kastell. Und da war wieder einmal mega-närrischer Spaß angesagt.

VON FRANZ GEIB

Goch. Wie man Gochs gute Stube auf links dreht, wissen die Gocher besser als so manch andere Karnevalshochburg. Auf der Bühne gaben sich zwölf männliche Tanzformationen ein Stelldichein und im Publikum hatten vor allem die Frauen ihren Spaß, johlten vor Freude, schlugen sich auf die Schenkel und machten das Kastell zum Tollhaus. Da musste auch Frank Lindenberg, der Hausmeister, schmunzeln: "Hier geht es drunter und drüber!"

600 Gäste im Kastell machten Stimmung

Doch das im positiven Sinne, schließlich sollte das Kastell heil bleiben und blieb es auch. Da musste man stattdessen schon sehr um so manchen Akteur auf der Kastell-Bühne bangen: Hebefiguren mit zum Teil stark gebauten und behaarten "schwebenden Tanzmädchen" waren keine Seltenheit an diesem Abend und so bauten die Männer desöfteren wahrhaft halsbrecherische Tanz-Bilder vor den Augen der Jury auf. Und weil nicht alles fehler- dafür aber unfallfrei blieb, konnten Hilla Heien und Co. die Darbietungen genauso in vollen Zügen genießen, wie die rund 600 Gäste (ausverkauftes Haus) hinter ihnen.

Jury hatte es echt schwer

Bloß bei ihrer Bewertung taten sich die fünf Juroren schwer, was in ihren Augen allerdings nicht verwunderlich war. Zwölf Männerballettensembles, zwölf verschiedene Choreographien, zwölf unterschiedliche Interpretationen von Tanz, das Ganze moderiert von Katja Jansen und Birgit Heutgens.
Während die Ballett-Männer aus Kendenich mit Röckchen und Perücken mehr oder weniger grazil einen Tanz der maskulinen Weiblichkeit aufs Parkett hinlegten, blieben die IPK Herzbuben aus Pfalzdorf unbeugsam und gaben sich als Bob die Baumeister in draufgängerischer Manier. In ihrer Nummer schafften sie es sogar, einen lebendigen Kran auf die Bühne zu hieven.
Die Froschkönige aus dem benachbarten Kellen bei Kleve hatten ihre Aufführung gar in eine echte Geschichte verwoben: Vereinsmäßig bei den Brejpoot-Quakern zu verorten, hatten diese ihr Wappentier, den Frosch, in den Mittelpunkt gerückt: Von Franzosen entführt, die hinter dessen Schenkel her waren, musste kein Geringerer als 007-Agent James Bond her, um das Tier zu retten. Gut inszeniert, gut gespielt, vom Publikum gefeiert, so dass Katja Janssen am Ende der Nummer den Kellener Jungs das Versprechen abnahm, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Gelungene Geschichte

Auch die Roahser Wibbels aus Viersen hatten eine gelungene Geschichte abgeliefert: In ihrer Räuber- und Gendarm-Nummer lieferten sich Panzerknacker und Polizei eine echte Tanz-Battle (Kampf), an deren Ende die Verbrecher zwar hinter Gittern landeten, aber zum Schluss alle gemeinsam das Tanzfinale bestritten.
Neu dabei waren neben den IPK Herzbuben auch die Taktlosen des KCC Goch, der in der abgelaufenen Session die Prinzengarde inklusive Prinzenpaar stellte. Für ihren allerersten gemeinsamen Auftritt war die Leistung ganz passabel und wird in den kommenden Jahren sicherlich noch weiter ausgebaut.
Zu später Stunde vollführten die Viktoria Boys aus Goch den Schlussakkord dieser einzigartigen Ballett-Nacht im Kastell. Während die Jury nun zu beurteilen hatten, wer von den Gruppen einen der drei Pokale mit nach Hause nehmen durfte, überbrückte die Tanzgruppe Moving Flashlights aus Stolberg mit ihrer Performance die Pause bis zum Entscheid. Verlierer, so ist die Regel beim Gocher Männerballett-Tanzturnier, sollte es keine geben, lediglich 4. Plätze für alle, die nicht auf den ersten drei Plätzen landeten. Dritter, so meinte die Jury, wurde die Fun Factory mit ihrer Beach Boys-Nummer, zweiter das Kendenicher Männerballett. Den überzeugendsten Auftritt legten nach Ansicht von Marco Elbers und den vier anderen Jury-Mitgliedern die Tanzbienen aus Neunkirchen-Seelscheid hin. Den Pläsier-Pokal, der durch das Votum aller Teilnehmer vergeben wurde, bekamen die IPK Herzbuben überreicht.

Der Spaß stand füralle im Vordergrund

"Ganz wichtig war uns, dass es eine Spaßveranstaltung wird“, so die beiden Moderatorinnen: „Wir wollten alle zusammen einen tollen Abend verleben und wer im Endeffekt gewinnt, ist eigentlich zweitrangig.“
Bis spät in die Nacht wurde noch weiter zusammen gefeiert und viele Gruppen haben jetzt schon für das nächste Jahr ihr Kommen zugesagt. Die einen im Tütü, die anderen im Blaumann. Mit zwölf unterschiedlichen Choreographien traten die Akteure in Goch auf: Spaß hatten sie trotzdem alle, ob auf oder vor der Bühne.Fotos (2): Steve Die Stimmung war prächtig im Kastell: Das Publikum im Saal erhob sich nicht nur einmal von den Sitzen. Über 90 Mitglieder des Karnevalsverein der Freiwillligen feuerwehr Goch waren am Samstag beim Männerballett-Turnier im Gocher Kastell im Einsatz, kellnerten, zapften, kochten und organisierten das Event. Aus Goch waren vier Männerballette auf der Bühne aktiv: die Viktoria Boys, die IPK Herzbuben, "Die Taktlosen" des KCC Goch, die sich zu Ehren des Prizempaares erst kürzlich gegründet haben und schließlich eine Gruppe des Gastgebers. Das Männerballett der Feuerwehr Goch trat allerdings außer Konkurrenz auf.
Die weiteste Anreise hatten die Tanzbienen aus Neunkirchen-Seelscheid mit 151 Kilometern. Sie waren auch die einzige Gruppe, die von Anfang an und bei jedem Turnier dabei war. Für das kommende Turnier haben sie ebenfalls schon wieder für Goch gemeldet. Die einzige Gruppe, die komplett von Männern trainiert wird, ist die Fun Factory aus Emmerich. Die Jury an diesem Abend bestand aus Manuela Wurtmann, Hilla Heien, Carina Riering, Marco Elbers, und Larissa Daniels-Schäfer 151 Kilometer zum Turnier

Autor:

Franz Geib aus Goch

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