Wochenblatt-Serie "Your private museum" - August Deusser "Eisenbahnbrücke"
Die Farbigkeit steinerner Strukturen

Das Gemälde "Eisenbahnbrücke" von August Deusser hat beide Weltkriege überlebt und ist mittlerweile ein Kulturdenkmal. [spreizung]#?[/spreizung]Foto: Steve
  • Das Gemälde "Eisenbahnbrücke" von August Deusser hat beide Weltkriege überlebt und ist mittlerweile ein Kulturdenkmal. [spreizung]#?[/spreizung]Foto: Steve
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Friseure sind seit Montag wieder offen, alle anderen Geschäfte und Kultureinrichtungen, darunter Kinos, Theater und Museen, bleiben noch mindestens bis zum 7. März geschlossen.

VON FRANZ GEIB

Goch. Gerade von Museen, die mit ihren Ausstellungen und Sammlungen allen sozialen Gruppen eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Kunst anbieten, verlangt die Corona-Pandemie viel Fantasie und Flexibilität ab, um dieses Angebot an die Öffentlichkeit zu bringen.
In Goch lautet dies: „Your private museum“. Die Idee: Die Kunst kommt zu den Bürgern ins Haus und zwar durch das Gocher Wochenblatt. In regelmäßigen Abständen präsentiert das Museum Goch in dieser Zeitung verschiedene Kunstwerke und beschreibt in einem kurzen Text, warum gerade dieses Werk innerhalb der Sammlung besonders wichtig ist. Die Serie "Your private museum" ist nicht neu, sondern lief bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres mit viel Erfolg. Aus diesem Grund gibt es eine Fortsetzung der gemeinschaftlichen Aktion.
Heute folgt Teil acht der Serie mit einem Werk von August Deusser. Es trägt den Titel "Eisenbahnbrücke" (1912/1913, Öl auf Leinwand).
Jasmin Schöne, die pädagogische Mitarbeiterin meint: "Dieses Gemälde, dass Dank einer privaten Schenkung an den Verein Museum&Freunde e.V. gegangen ist und schon im vorigen Jahr in unserer Ausstellung zum Maler August Deusser zu sehen war, ist eine Arbeit im Stil der sogenannten Vedutendarstellungen."

Real existierende Landschaft

Veduten sind Abbildungen von architektonischen, charakteristischen Elementen zum Zwecke der Wiederkennbarkeit von Städten oder Regionen. Deusser hat demnach kein fiktives Gemälde entstehen lassen, sondern zeigt eine real existierende Landschaft mit ihrer spezifischen Architektur. Hier ist es das neben der Stadt Friedberg in Hessen erbaute Rosentalviadukt über das Flüsschen Usa. "Genau betrachtet sehen wir außer einer Fußgängerbrücke zwei Brücken für Züge, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Im Hintergrund eine kleine, flache und durch ihre Konstruktion leicht aussehende moderne Eisenbahnbrücke, im Mittelgrund die großen, farblich auffälligen, steinernen Bögen eines rötlichen Viaduktes, dass in seinem Baustil deutlich älter wirkt", so Jasmin Schöne.

Ein Eindruck von Stabilität entstanden

Dieser Kontrast und die besondere Architektur dieser hohen Bauten wird vom Maler zum Thema des Gemäldes gemacht. Die Farbigkeit der steinernen Konstruktion und die anteilige Größe auf der Leinwand heben an sich bereits die Bogenkonstruktion in den Focus. Deusser bedient sich aber, um das Viadukt noch imposanter wirken zu lassen, eines weiteren Tricks: Er malt die Spiegelung der Bogenkonstruktion, verlängert so die Streben auf das doppelte Maß und lässt damit den Bau noch mächtiger erscheinen, als er ohnehin schon durch das massive Mauerwerk ist.
So betont der Maler den Eindruck von Stabilität sowie Beständigkeit und unterstreicht die Wirkung dieses Baus als Landmarke. Tatsächlich hat dieses Viadukt beide Weltkriege überdauert und ist inzwischen zu einem Kulturdenkmal geworden. Das Gemälde "Eisenbahnbrücke" von August Deusser hat beide Weltkriege überlebt und mittlerweile ein Kulturdenkmal. Foto: Steve

Autor:

Franz Geib aus Goch

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