Kein Dornröschenschlaf für Kloster Graefenthal

Das Kloster Graefenthal hat eine interessante Vergangenheit vorzuweisen.Fotos: Cora
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„Neue Besen kehren gut“, heißt es und der neue Vorstand des Fördervereins Kloster Graefenthal hat sich für die Zukunft einiges vorgenommen.
„Der alte Vorstand ist komplett zurückgetreten, wir haben nun gemeinsam eine Lagefeststellung gemacht und die Möglichkeiten ausgelotet“ erklärt der 2. Vorsitzende des Fördervereins, Michael Urban. Dazu gehörten auch intensive Gespräche mit den neuen Mietern der Anlage, drei niederländischen Firmen in Familienbesitz. „Die Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig“, betont Dr. Hans F. J. M. Buffart, der 1. Vorsitzende. Und so ist schon klar, dass es in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt auf dem Klostergelände geben wird. Die Mieter gehören dem Fördervereins-Vorstand zudem als Beisitzer an. Alle Seiten betonen, dass die Anlage der Öffentlichkeit und den Vereinen weiterhin zur offen stehen soll; dies alles auch im Hinblick darauf, dass es sehr ruhig um den Förderverein geworden war und es gerüchteweise hieß, das Kloster stünde der Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung.
Geplant ist unter anderem, dass die Remise einmal im Monat für zwei bis drei Stunden geöffnet wird, begleitet zum Beispiel durch Vorträge, Diashows, Filme oder „Schnüffeln in Lektüre“. Stattfinden sollen zudem Führungen durch die Klosteranlage, zum einen durch die Stadt Goch, aber auch angeboten vom Förderverein. Als Bauvorhaben steht in der nächsten Zeit die Überdachung des Hochgrabes von Graf Otto II. von Geldern an; er hat das Kloster Graefenthal 1248 gegründet.Das Zisterzienser-Kloster genoss über Jahrhunderte hohes Ansehen, wie Beisitzer Hans-Georg-Steiffert erläutert: „Es war nicht nur eine Abtei für Nonnen, es hatte wirtschaftliche und politische Bedeutung; seine Strahlkraft reichte bis in die westlichen Niederlande.“ Der Zisterzienser-Orden war europaweit tätig, erste Urkunden belegten eine rege Korrespondenz mit dem Papst in Rom. Und da ließen sich echte Schätze heben, so Steiffert. „Es gibt 700 Urkunden und 38.000 Akten“, erklärt er, „diese Dinge haben 150 Jahre sorgfältig bewahrt, im Dornröschen-Schlaf gelegen.“ Der ist allerdings seit 2006 beendet, denn in dem Jahr haben sich drei Enthusiasten – Mitglieder des Fördervereins - ans Werk gemacht, den Bestand professionell digitalisiert und ein Findbuch erstellt, das nun kurz vor der Fertigstellung steht. Damit lässt sich dann gezielt wissenschaftlich arbeiten. „Der LVR hat zudem die hohe Qualität der Digitalisierung bestätigt“, freut sich Dr. Buffart. Die Arbeit des Dreier-Teams soll im nächsten Vereinsheft gewürdigt werden.
148 Mitglieder hat der Förderverein zurzeit, der neue Vorstand hofft, durch die Aktivitäten noch mehr gewinnen zu können. Infos dazu hat die Sekretärin Anke Helbing, E-Mail: a_helbing@t-online.de. Eine neue Homepage ist in Planung, erste Eindrücke können sich Interessierte unter www.atelier-graefenthal. de verschaffen.

Autor:

Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck

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