Schneemonster im Museum! - Dong-Yeon Kim zeigt Installation „Working time“

Im Museum Goch wird eine besondere Ausstellung, eine Bauminstallation, vorbereitet. Sie erinnert an Gullivers Reisen.
Der Künstler kniet auf dem Boden. In der einen Hand eine Maurerkelle, in der anderen einen schweren grauen Stein. Hinter ihm streicht ein Maler die weißen Wände dunkelpink an. Konzentriert bereitet der südkoreanische Künstler Dong-Yeon Kim seine Rauminstallation „Working time“ im Museum Goch vor.
Der Anblick dieser Installation hat etwas Märchenhaftes. Man fühlt sich an Gullivers Reise erinnert: Zwerge, die einen Riesen bändigen. In diesem Fall kleine knubbelige Männchen, die um eine Kinderpuppe herumwuseln. Die Puppe ist mit Fäden auf dem Boden fixiert, ein Bein hat sie bereits verloren. Die Männchen wollen sie durch ein Mauerloch in ihre Stadt schaffen. Die Szene ist surreal. Bei genauerem Hinschauen aber auch lustig.
Das liegt an den „Snowster“. Eine Wortschöpfung des Künstlers.
In Kims Arbeit spielen kleine aus Gips gearbeitete Kunstfiguren, die Snowster, eine wichtige Rolle.
Sie sind eine Mischung aus Schneemann und Monster. Nicht lieblich dafür faszinierend. Wie wir Menschen.
Sie kriechen aus einer Steinmauer, bevölkern den abgenutzten Holzboden des Raumes. Dort „arbeiten“ sie, erklärt Kim.
In die äußere Mauer ist ein Schiebefenster eingelassen. Doch durch die Milchglascheiben bleibt der Blick in die aus Sperrrholz sehr filigran gearbeitete Stadt der Snowster vage. Die Stadt als Zeichen für das moderne Leben.
Der Snowster , ein Phantasiewesen. Schmilzt der Schnee bleibt nur das Monster zurück. Kim lässt dem Betrachter viel Spielraum für die Interpretation. „In meiner Kunst steckt alles. Sie ist politisch, sozial. Horror und Märchen stehen neben einander.“ Die Grenzen zerfließen.
Die Installation wurde zum ersten Mal 2009 in Seoul gezeigt. Dong-Yeon Kim hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Dort lebt er, in Seoul unterrichtet er als Professor für freie Kunst.
Die Eröffnung dieser Installation ist am 10. Februar um 19 Uhr im Museum Goch. Besucher empfängt die Ausstellung „Working time“ noch bis zum Sonntag, 29. April.

Autor:

Lokalkompass Goch aus Goch

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