Es darf gelacht werden!" - Wolfgang Nowak hat ein Musical geschrieben - Thema: Jugend, Smartphones und Kirche

Smartphones und das Internet haben das Leben radikal verändert. Vor allem das von von Kindern und Jugendlichen die pausenlos erreichbar sein wollen um nicht out zu sein. Auf der anderen Seite steht die Kirche, die von der Entwicklung überrollt und bei immer weniger Jugendlichen ein Thema zu sein scheint, obwohl sie, wie sie sagt, genügend Alternativen bietet. Wolfgang Nowak hat diesen Zwiespalt ein seinem neuen Musical "Offline - Steh auf zum Leben! verarbeitet.

VON FRANZ GEIB

Goch."Die Idee, dies zu einem Musical-Thema zu machen, hatte ich schon länger", beschreibt der Gocher Organist und Kirchenmusiker das Motiv, ein entsprechendes Musical zu schreiben und aufzuführen. Denn als Vater zweier knapp erwachsener Kinder kennt sich der Gocher mit dem Thema "Smartphone und Internet" geradezu bestens aus: "Da kriegt man das mit, wie das mit dem Smartphone läuft, wenn junge Menschen permanent den gebeugten Gang üben. Und dann überlegt man immer wieder wo man bei den Kindern die Grenzen setzen muss oder möchte."
Im Musical "Offline" geht es dabei aber nicht nur um den Sinn und Unsinn der permanenten Erreichbarkeit via Handy und Internet, sondern auch um das Selbstverständnis der Kirche in einer hochtechnisierten Gesellschaft, die der Kirche zunehmend gleichgültig gegenübertritt.
Wolfgang Nowak schiebt aber eines gleich vorweg, nämlich, dass er keineswegs der mahnende Prophet sein möchte, der die Entwicklung übellaunig bewerten will: "Das Musical ist keine Belehrung, sondern eine hoffentlich unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem, was unser aller Leben bestimmt und manchmal auch einengt." Dafür sei das Musical die Unterhaltungsform, die eine Botschaft vermitteln kann.
Vier Protagonisten mit mehr oder minder sinnhaften Namen spielen die Hauptrollen: Für Klara Fall gibt es kein Wenn und Aber, es wird nichts hinterfragt. Kurt Sichtig sieht nur das, was vor ihm liegt. Weitblick und vorausschauendes Handeln sind ihm fremd. Beide unterwerfen sich dem Zeitgeist und finden alles gut, was modern ist.
Demgegenüber stehen Rita Nado und Ernst Haft: Sie entschleunigt und sorgt dafür, dass nicht alles ungebremst so weiter läuft. Ernst analysiert das eigene Verhalten und stellt klar, dass nichts ohne Folgen bleibt. Beide appellieren an die Mündigkeit.
In verschiedenen Szenen aus dem Alltag wie Kindergarten, Grundschule und weiterführende Schule, wird klar, dass hier zwei Gruppen konträr agieren. Wolfgang Nowak: "Die Dialoge sind oft humorvoll zugespitzt und die Charaktere stark überzeichnet. Das Ganze erinnert an politisches Kabarett. Es darf gelacht werden!" Zum Schluss vermischen sich die Rollen, und mehr und mehr wird deutlich, dass es zwar gute Fragen gibt, aber keine klaren Antworten.

Der Befund in der Kirche

Im zweiten Teil des Musicals geht es um den gegenteiligen Befund in der Kirche. Diese ist schon lange nicht mehr online, sondern zieht sich in sich selbst zurück, verstrickt sich in Skandale und ist mehr und mehr in der Defensive. Ihr würde man mehr Mut zum Aufbruch wünschen und die Bereitschaft, auf Sendung zu gehen. "Hier zeigen wir, dass es auch anderes gehtr, zum beispiel in der Mitarbeit in einer der kirchlichen Gruppen", so Wolfgang Nowak. Und das sie Potenzial hat sich und die Gesellschaft zu verändern, zeige sich, so der Kirchenmusiker auch am aktuellen Papst Franziskus.
Hier wird im Musical Mut gemacht und ein Fallbeispiel für eine gelungene Sitzung mit Pfarrer, Gemeindevertretern und dem Bischof soll zeigen: Kirche ist da stark, wo sie sich zu ihren Schwächen und Fehlern bekennt und nicht den Eindruck erwecken will, dass es in ihren Reihen keine Probleme gäbe.
Die Musik im Stück bedient sich aller möglichen Stilmittel. Klassische Arien, Popsongs, Balladen, Rap-Songs und klangvolle Chöre wechseln sich ab.

Wochenblatt-Leser sind gefragt

Das Musical wird von einem Projektchor aufgeführt, in dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene mitsingen. Und hier sind die Wochenblatt-Leser gefragt: Wer Interesse hat, mitzumachen, ist herzlich eingeladen. Wolfgang Nowak ist telefonisch unter 02823/2687 oder 0176/43678176 zu erreichen. Weitere Hinweise zur Gocher Kirchenmusik und zum geplanten Musical gibt es außerdem unter www.go-ki.de Leg das Handy/Smartphone weg und mach mit uns Musik, möchte Wolfgang Nowak auf unserem Foto den Kindern und Jugendlichen in Goch und Umgebung sagen.

Aufführungen im März

Zwei Aufführungen sind für "Offline - Steh auf zum Leben!" geplant. Diese finden Samstag, 3. März, 19. 30 Uhr, und am Sonntag, 4. März, 16 Uhr, in der Gocher Arnold Janssen-Kirche statt. Karten gibt es ab Anfang Februar bei Optik Kowal an der Steinstraße und im Pfarrbüro am Kirchhof 10. Am Dienstag, 17. Oktober, findet um 18. 30 Uhr ein Info-Abend im Michaelsheim an der Maria Magdalena-Kirche statt. Nach den Herbstferien beginnen die Proben. Sie finden dienstags von 18. 30 bis 20 Uhr im Michaelsheim statt. Die Kinder proben dienstags um 16 Uhr im Jugendheim an der St. Martinus-Kirche in Pfalzdorf. Proben nach den Herbstferien

Autor:

Franz Geib aus Goch

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