Corona-Lockerungen im Kreis - Viele Geschäfte wieder geöffnet
"Angemessen und richtig"

Karin Arntz vom Vorstand des Werbering Goch ist, wie ihre Mitglieder auch, auf die Ladenöffnung ab Montag vorbereitet. Fotos (3): Steve
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  • Karin Arntz vom Vorstand des Werbering Goch ist, wie ihre Mitglieder auch, auf die Ladenöffnung ab Montag vorbereitet. Fotos (3): Steve
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Corona und die Lockerungen: Ab Montag dürfen die bisher geschlossenen Läden wieder öffnen - Wir sprachen mit Werbegemeinschaften und Verwaltungen Corona und die Sehnsucht nach Normalität. Diese könnte nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern ab kommenden Montag ganz behutsam anlaufen, denn übermorgen dürfen viele Läden wieder öffnen. Friseure und Gastronomen zählen nicht dazu und auch große Veranstaltungen sind mindestens bis Ende August nicht erlaubt. Aber zumindest der Non-Food-Einzelhandel, der ebenfalls vier Wochen lang von den Schließungen betroffen war, darf sich wieder auf Publikumsverkehr freuen, wenn auch mit leichten Einschränkungen. Das Gocher Wochenblatt hörte sich zum einen bei den Verwaltungen als Ordnungsbehörden und den lokalen Werbegemeinschaften als Vertreter des Einzelhandels um, wie sie die leichten Lockerungen bewerten.

VON FRANZ GEIB

Goch. "Wir sind froh, dass es am Montag wieder mit dem persönlichen Verkauf in unseren Geschäften los geht", meint Karin Arntz, Mitglied im vierköpfigen Vorstandsteam des Werbering Goch. Sie hat in ihrem Geschäft eine Spuckwand im Kassenbereich und Abstandsmarkierungen angebracht, um die Sicherheit zu wahren. Den großen Run auf die Geschäfte erwartet sie ab übermorgen allerdings nicht, denn, so die Inhaberin von Geschenke Peters auf der Voßstraße, "die Menschen sind sensibilisiert genug, werden weiterhin die Regelungen beachten und zunächst nur nach Bedarf einkaufen gehen."
Wenn jeder seiner Verantwortung gerecht werde, könne nichts passieren, glaubt die Gocherin: "Irgendwann mussten die Regeln schließlich wieder gelockert werden." In ihrem Geschäft sieht sie für ihre Kunden keine Probleme den nötigen Abstand zueinander zu wahren: "Aufgrund unserer Einrichtung ist es möglich, dass sich fünf oder mehr Kunden aus dem Weg gehen können." Schwer würde es allerdings für Geschäfte mit kleinerer Verkaufsfläche, bedauert sie, dass diese ihre Kunden und Kundinnen unter Umständen draueßne warten lassen müssten. Eine Festlegung auf die maximale Größe von 800 Quadratmetern sieht Karin Arntz kritisch, diese Regelung sei ungerecht gegenüber Geschäften wie C&A oder Medi Maxx.

Mitarbeiter warten auf die Öffnung

Johannes Bauer vom Weezer Werbering ist dankbar dafür, dass eine Öffnung des Einzelhandels ab dem kommenden Montag möglich ist: "Ich kann das nur begrüßen, denn nicht nur die Inhaber, sondern auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen scharren schon mit den Füßen." Die Öffnung zum jetzigen Zeitpunkt sei angemessen und richtig, sagt der Weezer, der sich und die Mitarbeiterinnen mit Schutzmasken ausgerüstet hat, um am Montag die Kunden begrüßen zu können, alles natürlich mit dem gebotenen Sicherheitsabstand der Kunden untereinander und dem Personal gegenüber. Vier Kunden könne er und sein Team durchaus in seinem Schuhgeschäft auf dem Cyriakusplatz gleichzeitig bedienen , doch sehe er die Gefahr, dass nicht alle Kunden die Situation angemessen analysieren: "Denn auch in Zukunft werden wir uns mit dem Thema beschäftigen müssen", gibt Bauer zu bedenken: "Und dann komme ich nicht umhin, an der Ladentür Mund- und Nasenmasken zu verteilen. Wenn ich denn welche kriege..."
Heidi Binn, die Chefin des Werbering Uedem und Inhaberin von Geschenkideen Binn auf der Mühlenstraße, sieht durch die vereinbarten Lockerungen leichte Aufhellungen in der Corona-Krise, und das sprichwörtlich: "Ich freue mich, wenn wir in unseren Läden wieder das Licht einschalten und zeigen können, dass wir da sind." Allerdings sieht sie die Lockerungen gleichwohl kritisch, denn diese seien vor allem eine logistische und personelle Herausforderung für alle: "In einem Geschäft wie meinem, muss ich, um den Kontakt untereinander zu begrenzen, zwei voneinander unabhängige Teams á zwei Mitarbeitern einsetzen."

Verwaltungen warten erstmal ab

In den Gemeindeverwaltungen will man zunächst abwarten, ob vom Land NRW weitere klarstellende Regelungenkommen, wie man ab Montag vor zu gehen hat, sagt zum Beispiel Georg Koenen von der Gemeinde Weeze: "Diese erwarten wir ab dem 4. Mai, wenn auch für die Friseure klar ist, wie sie sich in Zeiten von Corona zu verhalten haben." In ähnlichem Wortlaut äußert sich auch sein Uedemer Kollege und Namensvetter Benedikt Koenen: "Unsere Kollegen vom Ordnungsdienst werden mit Sicherheit die Geschäfte abfahren und Hilfestellungen anbieten, wenn die gebotenen Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden können."

Ein gutes Zeichen

Ein gutes Zeichen seien die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Lockerungen allemal, gleichwohl liegen der Stadtverwaltung zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Vorgaben vor, sagte Torsten Matenaers, der Stadtsprecher, am Freitag: "Wir erwarten eine Neufassung der jetzt geltenden Corona-Schutzverordnung, das könnte noch an diesem Wochenende etwas kommen." Sobald klar, welche Regelungen gelten, würde alles umgesetzt, was umzusetzen ist, so Matenaers: "Das Ordnungsamt ist jeden Tag in der Woche besetzt und wir haben auch am Wochenende Arbeit genug."

Autor:

Franz Geib aus Goch

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