Wochenblatt-Serie: "Your private museum" - Heute: Ein gotischer Schlusstein
Zweischwänziger Löwe tanzt

Die Corona-Pandemie ist keine Kulturfreundin: Kinos, Theater und Museen sind geschlossen und das mindestens noch bis zum Ende dieser Woche. Schwierig für Museen, die mit ihren Ausstellungen und Sammlungen allen sozialen Gruppen eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Kunst anbieten. Möglich wird dies durch günstige Zugangsvoraussetzungen wie ein niedriger Preis und attraktive Öffnungszeiten. Die Corona-Pandemie erfordert von geschlossenen Museen also viel Fantasie und Flexibilität, um dieses Angebot an die Öffentlichkeit zu bringen.

Goch. In Goch lautet dies: „Your private museum“. Die Idee: Die Kunst kommt zu den Bürgern ins Haus und zwar durch das Gocher Wochenblatt. In regelmäßigen Abständen präsentiert das Museum Goch in dieser Zeitung verschiedene Kunstwerke und beschreibt in einem kurzen Text, warum gerade dieses Werk innerhalb der Sammlung besonders wichtig ist. Die Serie "Your private museum" ist nicht neu, sondern lief bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres mit viel Erfolg. Aus diesem Grund gibt es eine Fortsetzung der gemeinschaftlichen Aktion.
Heute folgt Teil fünf der Serie: Museumspädagogin Jasmin Schöne präsentiert einen Gotischen Schlussstein (2. Hälfte 14. Jahrhundert): "In einem der Ausstellungsräume gibt es einen großen, runden, in eine Museumswand eingemauerten Stein. Bei diesem Objekt handelt es sich um eines der ältesten Werke zur Gocher Stadtgeschichte: einen sogenannten Schlussstein aus der. St.-Maria-Magdalena-Kirche."

Wie ein Knopf den Knotenpunkt verziert

Schlusssteine sind Steine, die bei Kirchen mit sogenannten Rippen im Gewölbe an der Stelle montiert sind, an der sich die Bögen überkreuzen und dort wie eine Art Knopf den Knotenpunkt verzieren. Oftmals zeigen sie Bilder und sind farbig gestaltet.
So ist es auch bei dem Stein im Gocher Museum, erklärt Jasmin Schöne: "Zu sehen ist der Helm mit der zugehörigen Verzierung des Grafen Reinald II. zu Geldern, der im 14. Jahrhundert Geld zur Errichtung der St.-Maria-Magdalena-Kirche gespendet hat. Über dem Ritterhelm mit Visier tanzt ein zweischwänziger Löwe umgeben von einem Federkranz. Der Helm, der Löwe sowie die Federn zeigen noch goldene Bemalung, der Hintergrund des Löwen ist blau. Bei einem Blick von der Seite auf den Stein, kann sogar an einigen Stellen noch rote Farbe entdeckt werden. Auch auf dem Gocher Stadtwappen, kann man diese Farben und ebenso den zweischwänzigen Löwen sehen, da Goch lange Zeit zum Herzogtum Geldern gehörte. Dieser Schlussstein ist damit ein wunderbarer Beleg für die Zusammengehörigkeit von Geldern und Goch und die Ursprünge des Gocher Stadtwappens." Jasmin Schöne und der Gotische Schlussstein. Foto: Steve

Autor:

Franz Geib aus Goch

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