Herdecker Schlaganfall-Held
„Wie ich mich zurück ins Leben kämpfte“

„Schlagseite“: Dr. Bernhard Krahl hat ein Buch über sein Schicksal geschrieben. Foto: privat
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Dr. Bernhard Krahl, Zahnarzt, Erfinder und Unternehmer, führte ein Leben auf der Überholspur. Bis ihn zwei Schlaganfälle aus der Bahn warfen.

Dr. Bernhard Krahl im Sommer 2007 auf der Intensivstation. Foto: privat
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Nach und nach kämpfte er sich entgegen allen Prognosen zurück und unterstützt heute andere Betroffene in seinem eigenen Therapiezentrum. Für dieses Engagement ist der Herdecker jetzt für den Motivationspreis der Stiftung „Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ nominiert worden.

Was vor 15 Jahren geschah

Dr. Bernhard Krahl kämpft sich wieder auf die Beine. Foto: privat
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Im Sommer 2007 fand sich Dr. Bernhard Krahl plötzlich auf der Liege eines Rettungswagen wieder, der mit lautem „Tatütata“ in Richtung Krankenhaus raste. Als er erwachte, wusste er nicht, was ihm geschehen ist. 
Zwei aufeinanderfolgende Schlaganfälle hatten ihn zur Strecke gebracht. Maximal zehn Prozent Überlebenschancen räumte man ihm ein. „Die Übelkeit tags zuvor hielt ich für eine Magenverstimmung“, verrät er in seine Autobiografie, die den Titel  „Schlagseite“ trägt.
Der Herdecker bewies einen starken Lebenswillen und überstand die kritische Phase auf der Intensivstation. Doch die Prognosen für sein weiteres Leben waren wenig ermutigend.
Nach einer Früh-Rehabilitation würde er dauerhaft schwer pflegebedürftig bleiben. Zudem prophezeite man ihm, er würde nach einem Jahr austherapiert und dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen sein.

Dr. Bernhard Krahl ohne einen Teil seiner Schädeldecke. Foto: privat
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Nichts von alledem ist eingetreten: Denn Dr. Bernhard Krahl kämpfte sich, unterstützt von seiner Familie und engagierten Fachkräften, zurück ins Leben. Dazu beigetragen haben auch moderne roboterassistierte Therapiemethoden.
Heute rät er anderen Betroffenen: „Meine Genesung ist kein Einzelfall. Kinder und Erwachsene mit erworbener neurologischer Erkrankung sind durch moderne intensive Trainingstherapie nie austherapiert.“
Daher gründete er 2012 mit seiner Lebensgefährtin Marion Schrimpf das Therapiezentrum „Ambulanticum“. Dort soll Patienten geholfen werden, Mobilität, Selbstbestimmung und Lebensqualität zurückzuerobern.

Dr. Bernhard Krahl steht heute wieder mitten im Leben. Foto: privat
  • Dr. Bernhard Krahl steht heute wieder mitten im Leben. Foto: privat
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Hintergrund

Die Stiftung verleiht den Preis alle zwei Jahre an Menschen, die sich als Betroffene, Ehrenamtliche oder Fachleute in herausragender Weise für das Thema Schlaganfall engagieren. Die Nominierten sind Vorbilder und motivieren Patienten nicht aufzugeben.
Nähere Infos unter Telefon: 05241/9770-0 oder per Mail: info@schlaganfall-hilfe.de. Homepage: www.schlaganfall-hilfe.de

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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